Günther Schödel

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Günther Schödel (* 5. August 1922 in Berlin-Schöneberg; † 22. Dezember 2015 in Berchtesgaden[1]) war ein Botschafter der Bundesrepublik Deutschland.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Günther Schödels Eltern hatten in den 1920er Jahren ein Haus in Bischofswiesen gebaut.[2] Er wurde bereits vor seinem 18. Geburtstag von der Wehrmacht zum Kriegsdienst verpflichtet. Nach Kriegsende und -gefangenschaft[3] absolvierte er ein Jura- und Volkswirtschaftsstudium. Darauf bewarb er sich im Auswärtigen Amt, wo kurz zuvor der neue Diplomatische Dienst für Deutschland eröffnet worden war, und bekam sofort einen Posten.

Günther Schödel vertrat die Bundesrepublik Deutschland 35 Jahre lang im Ausland, lebte mit seiner Frau, Tochter eines deutschen Konsuls in China, und fünf Kindern in Bangkok und Jakarta, in Rio de Janeiro, China und in Indien.[2] Seine Pensionierung erfolgte 1987.[4] Lebensmittelpunkt war von da an das Elternhaus in Bischofswiesen.[2]

1980 rettete er 58-jährig, damals Botschafter in Peking, einem verletzten Jungen das Leben, indem er ihn aus dem Wasser barg und anschließend ärztliche Hilfe holte, während seine Frau sich um das verwundete Kind kümmerte.[5]

Seit 1989[6] bis zuletzt war Günther Schödel Lehrbeauftragter für Internationale Politik an der Hochschule für Politik München,[7] speziell für Wirtschaft und Politik in Asien.[2]

Für sein berufliches Wirken wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[1]

2013 wurde er zum Ehrenmitglied der Gesellschaft für Außenpolitik in München ernannt, in der er seit 1988 Mitglied war, dann lange Jahre in ihrem Vorstand und seit 2004 im Kuratorium.[6]

Nach seinem Tod 2015 wurde Günther Schödel auf dem Bergfriedhof in Schönau am Königssee beerdigt.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Traueranzeige. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Dezember 2015, abgerufen am 1. Januar 2016.
  2. a b c d Berchtesgadener Anzeiger online am 29. Dezember 2015, Asienexperte mit Organisationsdrang
  3. Günther Schödel im Munzinger-Archiv, abgerufen am 7. März 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Bonner Rundschau online am 20. Juni 2012, Deutsche Geschichte mitgeschrieben
  5. Der Spiegel 40/1980, Personalien, Günther Schödel
  6. a b Traunsteiner Tagblatt, Wissen an Jüngere weitergeben am 23. Dezember 2013 (abgerufen am 5. Januar 2016)
  7. Katholisches Bildungswerk Berchtesgadener Land 2013, Programm 2013, S. 72
  8. Alfred Spiegel-Schmidt: Führung Neuer Friedhof, Liste mit Grabstellen bekannter Persönlichkeiten von November 2017. Webseite des Heimatkundevereins Berchtesgaden aus dem Themenfeld Forschung, Abschnitt: Neuzeit seit 1803, PDF, siehe S. 4 von 8 Seiten, online unter heimatkundeverein-berchtesgaden.de.
VorgängerAmtNachfolger
Kurt MüllerDeutscher Botschafter in Jakarta (Indonesien)
1977–1980
Hans-Joachim Hallier
Erwin WickertDeutscher Botschafter in Peking (VR China)
1980–1984
Per Fischer
Günther GerlachDeutscher Botschafter in Neu-Delhi (Indien)
1984–1987
Konrad Seitz