Gadow (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Gadow

Gadow ist der Name eines alten märkischen Adelsgeschlechts aus dem Ruppiner Land mit dem Stammhaus Gadow bei Wittstock.

Geschichte und Güter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie, deren verschiedene Zweige zu Teilen bis heute bestehen, erscheint erstmals urkundlich 1333 mit Henning von Gadow.[1] Die Stammreihe beginnt um 1525 mit Christoph von Gadow.[2] Die Gadows waren Lehnsleute der Grafen von Lindow-Ruppin, aber auch der Markgrafen von Brandenburg.

Bis zum Jahre 1701 war die Familie im Kreis Ruppin und der Prignitz begütert (Protzen, Stöffin, Wildberg, Lüchfeld, Dessow, Tornow, Baumgarten, Glienicke und Leppin). Als Spätfolge des Dreißigjährigen Krieges mussten diese Güter verkauft werden. Beschrieben wird diese Zeit der Familie in Theodor Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg im Band Die Grafschaft Ruppin.

Mit der Vermählung Hans-Jürgen von Gadows (* 1674) mit Anna-Margarethe von Behr, Tochter des Hermann Volrath von Behr und dessen Gemahlin Ilsabe Dorothea von Owstien a.d.H. Quilow 1701 in Neukalen erwarb die Familie von Gadow erheblichen Grundbesitz im Kreis Franzburg im damaligen Schwedisch-Vorpommern. Es handelt sich dabei um die Güter Hugoldsdorf mit Neuhof, Rönkendorf, Drechow, Derschendorf und Eixen.

1778 erfolgte die Aufnahme in die Mecklenburgische Ritterschaft unter Anerkennung ihrer uradeligen Herkunft mit Sitz im mecklenburgischen Landtag.

Im Jahre 1805 erwarb Friedrich von Gadow (* 1774) das Gut Groß Potrems mit dem Vorwerk Wendorf bei Laage in Mecklenburg. Außer Derschendorf, Eixen und Wendorf blieben diese Güter bis zur Vertreibung und Enteignung der Familie im Jahre 1945/1946 im Besitz der Familie. 1878 erwarb Adolph von Gadow (* 1808) das Gut Teschow bei Laage und Ende des 19. Jahrhunderts Fritz von Gadow (* 1847) das Gut Klein Ridsenow. Beide Güter wurden später wieder verkauft.

Die Familie von Gadow stellte über lange Zeit Kuratoren des Stifts Barth, das der schwedisch-vorpommerschen Ritterschaft gehörte.

Im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin befinden sich fünf Eintragungen von Töchtern der Familie von Gadow von 1778–1913 aus Hugoldsdorf, Rönkendorf und Klein Ridsenow zur Aufnahme in das dortige adelige Damenstift.

Die Herren von Gadow waren und sind Mitglieder[3] des Johanniterordens.

Mit Groß Potrems, Hugoldsdorf, Drechow und Rönkendorf konnten wichtige Güter bis zur Bodenreform 1945 gehalten werden.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen zeigt in Blau drei silberne (goldene) Fische (Hechte) übereinander. Auf dem Helm mit blau-silbernen (blau-goldenen) Decken drei gestürzte Fische (oder drei rote Gartenlilien).

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kopialbuch der Vogtei Landsberg, Fol. 23, Nr. 2, Leipzig
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1901. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). In: "Der Gotha" - Hofkalender. Zweiter Jahrgang Auflage. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung, Gadow. Justus Perthes, Gotha 15. November 1900, S. 309–310 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  3. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. 1859. In: Johanniterorden (Hrsg.): MV mit Status der Ritter. Pommern, Nr. 917. Martin Berendt, Berlin 1859, S. 61–122 (bsb-muenchen.de [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  4. Jens Jacob Weber: Magazin til den Danske Adels Historie. Første Bind. Udgtvet af Det Kongelige Danske Selskab for Fæbrelandets Historie og Sprog, Trypkt i Thieles Bogtryllerie, Kisbenhavn 1824, Seite 210. Digitalisat
  5. Hvide Riddere. Riddere af Dannebrogs-ordenen 1671-1808. Redigiret af Kgl. Ordens-Historiograf, Administrator, Dr. phil. Albert Fabritius, Sårtryk de Kongelige Danske Ridderordener og Medailler Forlaget Liber, 1965.
  6. Reichs Post Reuter, Sonnabend, vom 3ten Februar 1776.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]