Gannerwinkel

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Gannerwinkel
Stadt Wittingen
Wappen von Gannerwinkel
Koordinaten: 52° 46′ N, 10° 41′ OKoordinaten: 52° 46′ 0″ N, 10° 41′ 25″ O
Höhe: 72 m
Fläche: 5,44 km²[1]
Einwohner: 123 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 29378
Vorwahl: 05831
Karte
Lage von Gannerwinkel in Wittingen
Blick auf Gannerwinkel
Blick auf Gannerwinkel

Gannerwinkel ist eine Ortschaft der Stadt Wittingen im niedersächsischen Landkreis Gifhorn.

Geographie und Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegweiser in Gannerwinkel

Der Ort liegt nordwestlich des Kernbereichs von Wittingen, im äußersten Norden des Landkreises Gifhorn. Rund ein Kilometer nördlich von Gannerwinkel verläuft die Grenze zum Landkreis Uelzen.

Die 43,1 km lange Ise, die in Gifhorn in die Aller mündet, fließt südlich. Nordwestlich erstreckt sich das 834 ha große Naturschutzgebiet Schweimker Moor und Lüderbruch.

Gannerwinkel liegt abseits der großen Verkehrswege. Die Kreisstraße 16 führt von Gannerwinkel in östlicher Richtung bis zur Landesstraße 270 in Stöcken. Gemeindeverbindungsstraßen führen von Gannerwinkel aus im Süden nach Wollerstorf, im Westen über den Elbe-Seitenkanal nach Wentorf, und im Norden nach Langenbrügge in den Landkreis Uelzen.

Rund vier Kilometer südlich von Gannerwinkel verläuft die Bundesstraße 244, die von Gannerwinkel aus über Wollerstorf zu erreichen ist.

Linienbusse fahren von Gannerwinkel über Wollerstorf bis nach Wittingen.

Die Bahnstrecke Braunschweig–Wieren verläuft rund zwei Kilometer östlich von Gannerwinkel, der nahegelegene Bahnhof im Nachbardorf Stöcken wurde jedoch bereits 1981 stillgelegt. Heute befindet sich der nächstgelegene Bahnhof in Wittingen.

Der Elbe-Seitenkanal verläuft rund 1,5 Kilometer westlich von Gannerwinkel, er verfügt an der Kreuzung des Kanals mit der Bundesstraße 244 über einen Hafen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmal im Rundling

Gannerwinkel war ein Rundling, was noch heute erkennbar ist.

In der Franzosenzeit gehörte Gannerwinkel von 1810 bis 1813 zum Kanton Wittingen im Departement der Nieder-Elbe, ab 1811 Departement der Elbe, des Königreichs Westphalen.

Gannerwinkel gehörte zum Amt Knesebeck, das 1859 aufgehoben wurde. Die Gemeinden des ehemaligen Amtes Knesebeck wurden dem Amt Isenhagen zugefügt, aus dem 1885 der Kreis Isenhagen hervorging. 1932 wurde der Kreis Isenhagen wieder aufgelöst und dem Landkreis Gifhorn angeschlossen, zu dem Gannerwinkel seitdem gehört.

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, wurden die zuvor selbständigen Gemeinden Gannerwinkel, Darrigsdorf, Erpensen, Glüsingen, Kakerbeck, Lüben, Rade, Stöcken, Suderwittingen und Wollerstorf in die Stadt Wittingen eingemeindet.[3]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1910 1925 1933 1939 2008 2013 2017 2021
Einwohner 116 119 130 108 140 117 120 123

[4][5][6]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gannerwinkel ist seit der Reformation protestantisch geprägt, verfügt jedoch über keine Kirche.

Evangelisch-lutherische Einwohner gehören zur Kirchengemeinde Wittingen-Ohrdorf mit der St.-Stephanus-Kirche in Wittingen, Katholiken gehören zur Pfarrei Wittingen mit der St.-Marien-Kirche in Wittingen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtrat und Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf kommunaler Ebene wird die Ortschaft Gannerwinkel vom Rat der Stadt Wittingen vertreten.

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsvorsteher ist Christian Alpers.[7]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Gannerwinkel stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat.[8] Das Wappen wurde am 8. Juni 1963 vom Rat beschlossen und die Genehmigung wurde am 7. August desselben Jahres durch den lüneburgischen Regierungspräsidenten erteilt.[9]

Wappen von Gannerwinkel
Wappen von Gannerwinkel
Blasonierung: „In Rot ein steigernder, golden bewehrter, silberner Ganter.“[9]
Wappenbegründung: Das redende Wappen weist auf den am 1. März 1974 eingemeindeten Wittinger Stadtteil Gannerwinkel hin. Der Ganter ist zwar neben dem Adler nicht das häufigste Wappentier, aber er ist in seinem Bereich keineswegs weniger mutig als der König der Lüfte. Somit nahm ihn die Gemeinde in ihr Wappen auf.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gannerwinkel ist landwirtschaftlich geprägt. Die Poststelle Gannerwinkel wurde geschlossen, in Gannerwinkel steht nur noch ein Postbriefkasten zur Verfügung.

Die einzige Gaststätte ist das Gasthaus Schulze.[10] Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs sind in Gannerwinkel nicht vorhanden.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feuerwehrhaus

Die Freiwillige Feuerwehr Gannerwinkel verfügt über ein Feuerwehrhaus. Den Kindern steht ein Spielplatz zur Verfügung.

Die Straßen in Gannerwinkel tragen keine Straßennamen, die rund 30 Wohnhäuser von Gannerwinkel sind nummeriert. Dazu kommen noch die 24 Häuser der zu Gannerwinkel gehörenden Siedlung Am Mühlenberg, die sich knapp ein Kilometer nordöstlich der Ortslage von Gannerwinkel befindet.

Die Verstorbenen aus Gannerwinkel werden auf dem Friedhof im Nachbardorf Stöcken bestattet, der sich an der Straße nach Gannerwinkel befindet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gannerwinkel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerzahlen und Flächen. In: Website Stadt Wittingen. Abgerufen am 12. August 2014 (PDF; 34 kB).
  2. 31.12.2021.pdf Einwohnerzahlen. In: Website Stadt Wittingen. Abgerufen am 7. Juli 2023 (PDF; 34 kB).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 227.
  4. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 7. Juli 2023.
  5. Michael Rademacher: Die Gemeinden des Landkreises Gifhorn. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 7. Juli 2023.
  6. Nahverkehrsplan 2008 für den Großraum Braunschweig, C3.3.3 Teilnetz 12 Wittingen – Hankensbüttel, Strukturdaten Teilnetz 12: Wittingen - Hankensbüttel.
  7. Ortsvorsteher der Stadt Wittingen. In: Website Stadt Wittingen. Abgerufen am 21. April 2018.
  8. Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Hannover: 100 Jahre Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, OCLC 256065728 (543 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Februar 2022]).
  9. a b Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch – Die Wappen und Flaggen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitungsverlag. Johann Heinrich Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 71 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Gasthaus Schulze. Gasthaus Schulze, abgerufen am 7. Juli 2023.