Georg von Lambsdorff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Georg Franz Wilhelm Freiherr von der Wenge Graf von Lambsdorff (* 4. Novemberjul. / 16. November 1863greg. auf Rittergut Groß Bersteln, Kreis Bauske (Gouvernement Kurland); † 6. September 1935 in Neubabelsberg bei Potsdam)[1] war ein preußischer Verwaltungsjurist, Landrat und Regierungspräsident in Gumbinnen (1915–1919).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dr. jur. Georg Graf von Lambsdorff begann 1885 als Gerichtsreferent. 1895 bis 1905 wirkte er als Landrat im Kreis Ragnit, Provinz Ostpreußen. Er wechselte 1905 als Polizeipräsident nach Magdeburg und 1910 kam er als Oberpräsidialrat zurück nach Ostpreußen. Hier amtierte Georg Graf von Lambsdorff als Regierungspräsident in Gumbinnen und betätigte sich unter anderem bei öffentlichen Vorträgen.[2] Von 1919 bis 1922 war er Reichs- und Staatskommissar für das abzutretende Memelgebiet. Der Verwaltungsrechnungsrat[3] war auch Major der Reserve a. D.

Lambsdorff heiratete im Dreikaiserjahr Frieda von Friderici-Steinmann, genannt von Mellenthin. Das Ehepaar hatte eine Tochter und einen Sohn.[4]

Ein Nachruf auf ihn findet sich im Johanniter-Ordensblattes zu September 1935.[5] Im Johanniterorden war er lange als Ordenssekretär tätig und zum Schluss, seit 1929, als Ehrenkommendator. Der Beitritt als Ehrenritter ist früh auf das Jahr 1900 datiert.[6]

Kirchlich war er im Martin-Luther-Bund engagiert. Er war dessen stellvertretender Vorsitzender von 1932 bis 1934.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Geschichte der Polizeiverwaltung in Magdeburg / Tei 1. Geschichte der Magdeburg Polizeiverwaltung bis 1850. Heinrichshofen (Magdeburg), 1914. DNB
  • Deutsche Adelsgenossenschaften und Freimaurerei, Vergin Verlag, Magdeburg 1926. Teildigitalisat

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band XVIII, Band 139 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2006, ISSN 0435-2408, S. 226.
  2. Georg von Lambsdorff: Ist die Parsifalschutzbewegung berechtigt und hat sie Aussicht auf Erfolg? Ein Vortrag gehalten am 27. September 1912 in Königsberg i. P. E. Baensch jun., Königsberg, Magdeburg 27. September 1912, S. 1–26 (google.de [abgerufen am 18. September 2021]).
  3. John Zimmermann: Tannenberg 1914. Der Erste Weltkrieg in Ostpreußen. In: Reihe Zeitalter der Weltkriege. Band 23. Walter de Gruyter Oldenbourg, 2021, ISBN 978-3-11-073351-8, ISSN 2569-7145, S. 121 (google.de [abgerufen am 18. September 2021]).
  4. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Teil A 1942. Gräfliche Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter (Deutscher Uradel). In: Letzte Ausgaben "des Gotha" bis 1942; Nachfolger GHdA, GGH. 115. Auflage. Schriftleitung und Redaktionsschluss 11/1941. Justus Perthes, Gotha 1941, S. 310 (d-nb.info [abgerufen am 18. September 2021]).
  5. Johanniter=Ordensblatt. In: Mitteilungsblatt für die Mitglieder des Johanniterordens. 76. Auflage. Nachruf, Nr. 10. Berlin 7. September 1935, S. 1 (d-nb.info [abgerufen am 18. September 2021]).
  6. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem nach dem Stande vom 10. März 1931. In: Johanniterorden (Hrsg.): Mitgliederverzeichnis mit Status der Ritter. Selbstverlag, Berlin 10. März 1931, S. 7–46 (d-nb.info [abgerufen am 18. September 2021]).
  7. Heinz Boberach, Carsten Nicolaisen, Ruth Pabst: Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949. Band 1: Überregionale Einrichtungen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-647-55784-7, S. 446.