Gerd Reuther

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Gerd Reuther (* 1959 in Neuenmarkt-Hegnabrunn, Landkreis Kulmbach) ist ein deutscher Facharzt für Radiologie. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch seine radikale Medizinkritik bekannt, die er vor allem in dem Spiegel-Bestseller Der betrogene Patient publizierte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium in Kulmbach studierte Reuther Medizin in Erlangen. Er war leitender Arzt am Klinikum in Saalfeld, zuvor ebenfalls in leitender Stellung in Wiesbaden und Wien tätig sowie von 1996 bis 2001[1] Privatdozent an der Universität Wien.[2] Nach eigenen Aussagen beendete er seine Tätigkeit als Radiologe, auch aus Frustration über das, was er im Buch Der betrogene Patient beschrieben habe. „Ich bin aus dem Medizinbetrieb ausgestiegen, weil meine Zweifel zunehmend gewachsen sind und ich kein Erfüllungsgehilfe mehr für schlechte Medizin sein wollte“.[3] Reuther lebt in Coburg.

Politische Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Dezember 2020 ist Reuther Mitglied der Basisdemokratischen Partei Deutschland (dieBasis).[4]

Seit dem Frühjahr 2020 hat Reuther zahlreiche Artikel im Online-Magazin Rubikon veröffentlicht.[5] Rubikon ist eine Plattform der Berliner Verschwörungsszene, die die Gefährlichkeit von SARS-CoV-2 negiert.[6] Seit Juni 2021 verfasst Reuther regelmäßig Meinungsartikel zur COVID-19-Pandemie im rechtsextremistischen und vom Verfassungsschutz beobachteten Blog „PI-News“.[7]

Der betrogene Patient[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seiner Publikation mit dem Untertitel Ein Arzt deckt auf, warum Ihr Leben in Gefahr ist, wenn Sie sich medizinisch behandeln lassen, stellt er dar, dass die Medizin nicht auf das langfristige Wohlergehen der Kranken abziele, sondern die Kasse der Kliniken und Praxen füllen solle.[8] Thomas Lempert vom Deutschen Ärzteblatt hebt hervor, Reuther kritisiere die Überbetonung der Genetik bei der Krankheitsentstehung, während Umweltfaktoren aus dem Blick gerieten.[9] Gabriele Kaczmarczyk, Vizepräsidentin des DÄB, empfahl das Buch.[10]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2005 zeichnete die Akademie für Fort- und Weiterbildung der Deutschen Röntgengesellschaft Reuther als Referent mit ihrem Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Preis aus.[11]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Universität Wien: Personalverzeichnis und Historie von Lehrveranstaltung. Abgerufen am 15. Juni 2021.
  2. Gerd Reuther: Mediziner klagt an: Ärzte sind mittlerweile die häufigste Todesursache. In: FOCUS Online. 6. April 2017, abgerufen am 23. August 2020.
  3. Pamela Dörhöfer: Fragwürdige Medikamente und überflüssige Eingriffe. 6. April 2017, abgerufen am 23. August 2020.
  4. Dr. med. Gerd Reuther wird neues Mitglied der basisdemokratischen Partei Deutschland. dieBasis NRW, 1. Dezember 2020, abgerufen am 12. Oktober 2022.
  5. Gerd Reuther, rubikon.news (jetzt manova.news)
  6. Erik Peter: Corona und Verschwörungstheoretiker. Mit Grundgesetz gegen den Verstand. In: taz.de, 31. März 2020, abgerufen am 25. Januar 2022.
  7. Vgl. die Trefferliste bei Politically Incorrect zum Stichwort Gerd Reuther
  8. Reuther, Gerd (Radiologe. Rechnet nach 30 Jahren als Arzt mit seinem Berufsstand ab) | Programm | SWR1 Baden-Württemberg. (PDF) 4. April 2019, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. August 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.swr.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. Thomas Lempert: Wissenschaft: Radikale Medizinkritik. In: Deutsches Ärzteblatt. =Deutscher Ärzteverlag GmbH, 7. April 2017, abgerufen am 23. August 2020.
  10. Gabriele Kaczmarczyk: Buchbesprechung. (PDF) In: Ärztin. Deutscher Ärztinnenbund e.V., August 2017, S. 23, abgerufen am 9. Januar 2022.
  11. Felix-Wachsmann-Preis | Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie. Abgerufen am 23. August 2020.