Gerhard Voß (Pastor)

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Gerhard Voß (* 1. März 1934 in Neubrandenburg) ist ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe und Pastor, zuletzt an der Stadtkirche Goldberg, der im Ruhestand in Güstrow lebt und sich als Prediger in niederdeutscher Sprache und Autor über jüdische Friedhöfe in Mecklenburg hervorgetan hat.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Voß legte 1958 sein erstes theologisches Examen in Rostock ab und wurde 1959 noch als Vikar zum Pastor ordiniert. Er feierte 2019 in Güstrow sein 60-jähriges Ordinationsjubiläum.[1]

Von 1960 bis 1970 war er Pastor in Schwichtenberg[2] und von 1970 bis 1999 Pastor an der Stadtkirche Goldberg[3][4].

Er ist Mitglied im Arbeitskreis „Plattdüütsch in de Kirch – Meckelborger Arbeitskrink“[5] und im Kunst- und Altertumsvereins Güstrow e.V.[6]

Als Autor befasste er sich u. a. mit jüdischen Friedhöfen in Mecklenburg.[7][8] Er publizierte wie sein Schweriner Amtsbruder und Namensvetter Gerhard Voß (Theologe) in der Zeitschrift Mecklenburgia sacra.[9]

Im Dezember 1987, nach der Wende, gründete er den Runden Tisch der Stadt Goldberg und arbeitete mit seinem Amtsbruder Egon Wulf (Woosten) auf Kreisebene zusammen, der den dortigen Runden Tisch leitete.[10]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben seinem verstorbenen Amtsbruder und Namensvetter in Schwerin Gerhard Voß (Theologe) gibt es offensichtlich in Esslingen einen weiteren Namensvetter, den evangelischen Pfarrer und Oberstudienrat im Ruhestand Gerhard Voss (Religionslehrer) (* 1941), der sich zusammen mit dem Verein „Denk-Zeichen“ für den Erhalt des jüdischen Friedhofs in Esslingen einsetzt.[11]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Autor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jüdische Friedhöfe in Mecklenburg – eine Bestandsaufnahme. In: Studienhefte zur mecklenburgischen Kirchengeschichte, Heft 1, 1993, S. 5–15.
  • Jüdische Mitbürger. In: Festschrift zum Jubiläum der Stadt Goldberg (1997), S. 45–48.
  • Wir sind dabeigewesen. Die Wende in Goldberg. In: Festschrift zum Jubiläum der Stadt Goldberg (1997), S. 95–96.
  • Der Freitod des Großherzogs Adolf Friedrich VI. am 23. Februar 1918 und seine staatsrechtlichen Konsequenzen. In: Michael Bunners, Erhard Piersig (Hrsg.): Mecklenburgia Sacra. Jahrbuch für Mecklenburgische Kirchengeschichte. Band 3. Redaria, Wismar 2000, S. 157–167.
  • Prinzessin Augusta von Mecklenburg-Güstrow und der Darguner Pietismus (Vortrag). In: Mecklenburgia Sacra. Jahrbuch für Mecklenburgische Kirchengeschichte. Band 15. Redaria, Wismar 2012, S. 127–143.
  • Jüdische Friedhöfe in Mecklenburg als Erinnerungsorte. In: Thomas Klie, Sieglinde Sparre (Hrsg.): Erinnerungslandschaften. Friedhöfe als kulturelles Gedächtnis. (Praktische Theologie heute, Band 149). Stuttgart; Kohlhammer 2016, S. 187–198.[12]
  • Ernst Voß (1886–1936). Ein Leben für die Volksmission. In: Mecklenburgia Sacra. Jahrbuch für Mecklenburgische Kirchengeschichte. Band 18. Redaria, Wismar 2017, S. 132–143.

Als Rezensent[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Kröger: Plattdüütsch in de Kark in drei Jahrhunderten. Band 1: 18. und 19. Jahrhundert. Lutherisches Verlagshaus. Hannover 1996, ISBN 3-7859-0722-2, 388 S.; Band 2: 20. Jahrhundert. Missionshandlung Hermannsburg 2001, ISBN 3-87546-153-3, 480 S.; Band 3: Quellen und Lesetexte 18.–20. Jahrhundert. Missionshandlung Hermannsburg 1998, ISBN 3-87546-144-4, 232 S. In: Mecklenburgia Sacra. Jahrbuch für Mecklenburgische Kirchengeschichte. Band 6. Wismar, Wismar 2003, S. 188–190.
  • Helmut Bohrt: Tödliche Geheimnisse – Das Fürstenhaus Mecklenburg-Strelitz. Ende ohne Glanz und Gloria, Steffen Verlag, Friedland 2007. In: Mecklenburgia Sacra. Jahrbuch für Mecklenburgische Kirchengeschichte. Band 11. Redaria, Wismar 2008, S. 187–188.
  • Theodor Kliefoth in seiner Zeit als Prinzenerzieher. Seine Briefe an Carl Christian Budler (1807–1856) aus den Jahren 1833–1840. Übertragen und bearbeitet von Erhard Piersig. (NOVA MONUMENTA RERUM MEGAPOLENSIUM; Band 5). Redarius Verlag, Wismar 2010, 126 S. ISBN 978-3-941917-02-6. In: Mecklenburgia Sacra. Jahrbuch für Mecklenburgische Kirchengeschichte. Band 13. Redaria, Wismar 2010, S. 189–190.
  • Christian Bunners: Protestantismus und Literatur. Der Dichter Fritz Reuter (1810–1874). In: Mecklenburgia Sacra. Jahrbuch für Mecklenburgische Kirchengeschichte. Band 17. Redaria, Wismar 2015, S. 225–228.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://pix.kirche-mv.de/fileadmin/Mecklenburg/Rundbriefe/1909_Rundbrief_Kirchenkreis_Mecklenburg_Nr._29.pdf
  2. https://kirchenrecht-nordkirche.de/kabl/31740.pdf
  3. https://www.kirchenrecht-nordkirche.de/kabl/31428.pdf
  4. MIGB: Goldberg: „Heimat, dat is Goldbarg“ | svz.de. Abgerufen am 23. Juli 2021.
  5. siehe auch Plattdüütsch in de Kark
  6. http://www.kav-guestrow.de/Inhalte/Downloads/taetigkeitsbericht1415.pdf@1@2Vorlage:Toter Link/www.kav-guestrow.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Erinnerungslandschaften: Friedhöfe als kulturelles Gedächtnis. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-17-031522-8 (dnb.de [abgerufen am 23. Juli 2021]).
  8. Jüdischer Friedhof Lübz. Abgerufen am 23. Juli 2021.
  9. http://pix.kirche-mv.de/fileadmin/Mecklenburg/Einrichtungen/Archiv/1902_mecklenburgia-sacra_inhalt1-18.pdf
  10. Ein Gang durch das Pfarrhausmuseum. Abgerufen am 23. Juli 2021.
  11. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Esslingen: An den Grabsteinen nagt der Zahn der Zeit. Abgerufen am 23. Juli 2021.
  12. Barbara Leisner: Friedhofsfreunde: Erinnerungslandschaften - Friedhöfe als kulturelles Gedächtnis. In: Friedhofsfreunde. 17. Juli 2018, abgerufen am 23. Juli 2021.