Giro d’Italia 2024

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Der Giro d’Italia 2024 ist die 107. Austragung der italienischen Grand Tour. Das Straßenradrennen startet am 4. Mai 2024 in Turin und geht am 26. Mai 2024 in Rom zu Ende. Die Rundfahrt führt über 21. Etappen und beinhaltete zwei Ruhetage. Der Giro d’Italia ist auch im Jahr 2024 ein Teil der UCI WorldTour.

Teilnehmende Mannschaften und Fahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Reglement der Union Cycliste Internationale sind die 18 UCI WorldTeams zum Start berechtigt und verpflichtet. Zudem qualifizierten sich automatisch die zwei in der UCI-Weltrangliste des Vorjahres bestplatzierten UCI ProTeams Lotto Dstny und Israel-Premier Tech. Da die belgische Lotto Dtsny Mannschaft auf ihr Startrecht verzichteten, konnte der Veranstalter drei Wildcards vergeben. Diese erhielten die UCI Pro Teams VF Group-Bardiani CSF-Faizanè, Polti-Kometa und das Tudor Pro Cycling Team.[1] Für jedes Team sind acht Fahrer startberechtigt, wobei die genauen Aufstellungen noch nicht bekannt sind.

UCI WorldTeams UCI ProTeams
ADC Belgien Alpecin-Deceuninck EFE Vereinigte Staaten EF Education-EasyPost DFP Niederlande Team dsm-firmenich PostNL IPT Israel Israel-Premier Tech
ARK Frankreich Arkéa-B&B Hotels GFC Frankreich Groupama-FDJ JAY Australien Team Jayco AlUla PTK Italien Team Polti Kometa
AST Kasachstan Astana Qazaqstan Team IGD Vereinigtes Konigreich Ineos Grenadiers TVL Niederlande Team Visma-Lease a Bike TUD Schweiz Tudor Pro Cycling Team
TBV Bahrain Bahrain Victorious IWA Belgien Intermarché-Wanty UAD Vereinigte Arabische Emirate UAE Team Emirates VBF Italien VF Group-Bardiani CSF-Faizanè
BOH Deutschland Bora-Hansgrohe LTK Vereinigte Staaten Lidl-Trek
COF Frankreich Cofidis MOV Spanien Movistar Team
DAT Frankreich Decathlon AG2R La Mondiale Team SOQ Belgien Soudal Quick-Step

Als Top-Favorit der vorläufigen Startliste gilt der Slowene Tadej Pogačar (UAE Team Emirates), der in den Jahren 2020 und 2021 die Tour de France gewann. Mit Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) und Nairo Quintana (Movistar Team) planen zudem zwei weitere Grand Tour-Sieger bei der Rundfahrt zu starten. Weiters sollen mit Cian Uijtdebroeks (Team Visma-Lease a Bike), Ben O’Connor (Decathlon AG2R La Mondiale Team), Daniel Felipe Martínez, Lennard Kämna (beide Bora-hansgrohe), Romain Bardet, Max Poole (beide Team dsm-firmenich PostNL), Eddie Dunbar (Team Jayco AlUla), Damiano Caruso (Bahrain Victorious), Thymen Arensman, Tobias Foss (beide Ineos Grenadiers) und Hugh Carthy (EF Education-EasyPost) weitere Gesamtklassement-Fahrer an den Start gehen.

Mit Tim Merlier (Alpecin-Deceuninck), Fabio Jakobsen (Team dsm-firmenich PostNL), Caleb Ewan (Team Jayco AlUla), Jonathan Milan (Lidl-Trek), Olav Kooij (Team Visma-Leasa a Bike), Sam Welsford (Bora-hansgrohe), Elia Viviani (Ineos Grenadiers), Sebastián Molano (UAE Team Emirates), Gerben Thijssen (Intermarché-Wanty) und Ethan Vernon (Israel-Premier Tech) planen mehrere Sprinter bei der ersten Grand Tour des Jahres zu starten.

Weitere bekannte Fahrer der vorläufigen Startliste sind Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) und Julian Alaphilippe (Soudal Quick-Step).[2]

Strecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt müssen auf den 21 Etappen 3.386,7 Kilometer und 44.550 Höhenmeter zurückgelegt werden, was einem Tagesschnitt von 161,2 Kilometern entspricht. Im Jahr 2024 findet der Giro d’Italia ausschließlich in Italien statt. Auf dem Programm stehen: sechs flache, fünf hüglige und acht Bergetappen, von denen sechs mit einer Bergankunft enden. Zudem werden zwei Etappen als Einzelzeitfahren ausgetragen, die insgesamt 69,7 Kilometer der Gesamtdistanz ausmachen. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Zahl der Zeitfahrkilometer konstant, während die Anzahl der Anstiege, die über 2000 Meter führen, deutlich abnahm. Der höchste Punkt der Rundfahrt (Cima Coppi) soll auf der 16. Etappe mit dem 2758 Meter hohen Stilfser Joch erreicht werden. Ein Besonderheit stellen die Schotter-Sektoren der 6. Etappe dar, die jedoch nur 11,6 Kilometer der Strecke ausmachen.

Etappe Datum Strecke Typ km
1 Sa, 4. Mai Venaria RealeTurin Mittelgebirgsetappe 143
2 So, 5. Mai San Francesco al CampoOropa Hochgebirgsetappe 161
3 Mo, 6. Mai NovaraFossano Flachetappe 166
4 Di, 7. Mai Acqui TermeAndora Hügelige Etappe 190
5 Mi, 8. Mai GenuaLucca Hügelige Etappe 179
6 Do, 9. Mai ViareggioRapolano Terme Mittelgebirgsetappe 180
7 Fr, 10. Mai FolignoPerugia Einzelzeitfahren 38,5
8 Sa, 11. Mai SpoletoPrati di Tivo Hochgebirgsetappe 153
9 So, 12. Mai AvezzanoNeapel Hügelige Etappe 214
Mo, 13. Mai 1. Ruhetag Ruhetag
10 Di, 14. Mai PompeiBocca della Selva Hochgebirgsetappe 142
11 Mi, 15. Mai Foiano di Val FortoreFrancavilla al Mare Hügelige Etappe 207
12 Do, 16. Mai MartinsicuroFano Hügelige Etappe 190
13 Fr, 17. Mai RiccioneCento Flachetappe 179
14 Sa, 18. Mai Castiglione delle StiviereDesenzano del Garda Einzelzeitfahren 31,2
15 So, 19. Mai Manerba del GardaLivigno (Mottolino) Hochgebirgsetappe 220
Mo, 20. Mai 2. Ruhetag Ruhetag
16 Di, 21. Mai LivignoSt. Christina in Gröden Hochgebirgsetappe 202
17 Mi, 22. Mai Wolkenstein in GrödenPasso Brocon Hochgebirgsetappe 159
18 Do 23. Mai Fiera di PrimieroPadua Flachetappe 171
19 Fr, 24. Mai MorteglianoSappada Hochgebirgsetappe 157
20 Sa, 25. Mai AlpagoBassano del Grappa Hochgebirgsetappe 181
21 So, 26. Mai RomRom Flachetappe 122

Grande Partenza im Piemont[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schloss Venaria Reale

Nach 1961, 2011 und zuletzt 2021 findet der Auftakt des Giro d’Italia bereits zum vierten Mal in Turin statt. Als Startort der 1. Etappe dient wie schon 2011 das Schloss Venaria Reale, das im Norden der Stadt liegt. Auf dem ersten Abschnitt müssen mehrere Anstiege, wie die Auffahrt zur Superga und der Colle della Maddelena überquert werden, ehe sich das Ziel neben der Chiesa della Gran Madre di Dio befindet. Die 2. Etappe geht mit der ersten Bergankunft bei der Wallfahrtskirche von Oropa zu Ende, die am Ende einer 11,8 Kilometer langen Steigung auf einer Höhe von 1142 Metern liegt. Die Auffahrt nach Oropa stand zuletzt im Jahr 2017 im Programm der Italien-Rundfahrt und zählt zu den bekanntesten Anstiegen des Rennens. Tags drauf wird der erste flache Abschnitt zwischen Novara und Fossano ausgetragen. Auch die 4. Etappe wird im Piemont gestartet, ehe die Strecke an die Ligurische Küste führt und in Andora endet. Die letzten 60 Kilometer der Streckenführung werden auf jenen Straßen absolviert, die jährlich einen Abschnitt des Klassikers Mailand–Sanremo bilden.

Erste Woche: Über den Apennin in den Süden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf Perugia, dem Zielort des ersten Einzelzeitfahrens

Die 5. Etappe des Giro d’Italia führt von Genua aus ins südliche Lucca. Die 6. Etappe wird zur Gänze in der Toskana ausgetragen und beinhaltet die durch die Strade Bianche bekannten Schotter-Sektoren der Region. Die drei unbefestigten Abschnitte machen jedoch nur 11,6 Kilometer der Streckendistanz aus, ehe das Ziel in Rapolano Terme erreicht wird. Auf der 7. Etappe steht das erste Einzelzeitfahren auf dem Programm, das auf einer Länge von 38,5 Kilometern die beiden Städte Foligno und Perugia verbindet. Die letzten 6,5 Kilometer der großteils flachen Streckenführung werden auf einem Anstieg zurückgelegt, der die Fahrer ins Zentrum von Perugia leitet. Im Zuge der 8. Etappe führt die Strecke in den Apennin, wo die zweite Bergankunft der Rundfahrt stattfindet. Der Schlussanstieg von Prati di Tivo (1450 m) weist dabei auf einer Länge von 14,6 Kilometer eine Durchschnittssteigung von 7 % auf. Zum Abschluss der ersten Woche wird wie bei den letzten beiden Austragungen eine Zielankunft in Neapel abgehalten, wobei das Streckenprofil im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren deutlich flacher ist.

Zweite Woche: Entlang der Adria in den Norden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf Livigno, den Zielort der Königsetappe

Nach dem ersten Ruhetag wurde die Rundfahrt am 11. Mai in Pompei fortgesetzt, ehe die 10. Etappe mit einer Bergankunft im Tourismus Resort Bocca della Selva unweit des Monte Mutria endet. Die 20,9 Kilometer lange Auffahrt von Cusano Mutri weist auf einer Länge von 20,9 Kilometern eine durchschnittliche Steigung von 4,6 % auf, wobei die letzten sieben Kilometer mit rund 7 % zum Ziel führen. Im Zuge der 11. Etappe erreichen die Fahrer die asriatische Küste, der sie tags drauf in Richtung Norden folgen. Dieser 12. Abschnitt beinhaltet zahlreiche, kurze Anstieg die im Hinterland absolviert werden müssen. Als Zielorte der beiden Etappen dienen Francavilla al Mare und Fano. Die 13. Etappe führt die Strecke auf flachen Straßen ins Landesinnere der Emilia-Romagna und endet in Cento. Das zweite Einzelzeitfahren findet am 14. Etappentag statt und wird zwischen Castiglione delle Stiviere und Desenzano del Garda ausgetragen. Die 31,2 Kilometer lange Strecke verläuft dabei ausschließlich auf flachem Terrain. Die 15. Etappe stellt mit einer Länge von 220 Kilometern die Königsetappe dar. Sie führt vom Gardasee nach Livigno, wo sich das Ziel auf dem Passo d’Eira auf einer Höhe von 2385 Metern befindet. Zuvor muss mit dem Passo del Mortirolo (1854 m) einer der bekanntesten Anstiege der Italien-Rundfahrt überquert werden.

Dritte Woche: Entscheidung in den Alpen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Monte Grappa muss auf der vorletzten Etappe zwei Mal überquert werden

Nach dem zweiten Ruhetag wird der Giro d’Italia mit der 16. Etappe in Livigno fortgesetzt. Bereits auf den ersten Kilometern wird mit dem Stilfser Joch (2757 m) der höchste Punkt der Rundfahrt (Cima Coppi) erreicht. Im Anschluss führt die Strecke in die Dolomiten, wo nach dem Passo Pinei (1437 m) der kurze Anstieg des Monte Pana (1625 m) folgt, der auf seinen letzten zwei Kilometern eine durchschnittliche Steigung von mehr als 11 % aufweist. Auf der 17. Etappe werden mit dem Passo Pordoi (2244 m), Passo Rolle (1972 m) und Passo Gobera (985 m) drei bekannte Dolomiten-Pässe überquert, ehe im Finale der Passo Brocon (1615 m) zwei Mal aus unterschiedlichen Richtungen befahren wird. Der Schlussanstieg erfolgt aus dem Süden und weist auf einer Länge von 11,9 Kilometern eine Durchschnittsteigung von 6,5 % auf. Nach zwei anspruchsvollen Tagen in den Alpen führt die 18. Etappe auf flachen Straßen nach Padua, ehe die 19. Etappe in Sappada auf einer Höhe von 1240 Metern zu Ende geht. Zuvor werden der Passo Duran (1076 m) und die Sella Valcalda (958 m) überquert. Die letzte Bergetappe endet in Bassano del Grappa, nachdem zuvor der Monte Grappa (1675 m) zwei Mal über die SP140 befahren wurde. Diese weist auf einer Länge von 18,2 Kilometern eine Durchschnittliche Steigung von 8,1 % auf. Die abschließende 21. Etappe findet auf einem Rundkurs in der italienischen Hauptstadt Rom statt. Das Ziel befind sich unweit des Kolosseums neben dem Forum Romanum.

UCI-Punkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Giro d’Italia 2024 ist Teil der UCI WorldTour 2024. Während des Rennens werden UCI-Punkte vergeben, die sich auf die Platzierung der Fahrer und Mannschaften im UCI Ranking auswirken. Die Punktevergabe erfolgt nach folgendem Schlüssel:[3]

Platzierung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Anmerkung
Gelbes Trikot Gesamtwertung 1100 885 750 600 495 415 340 285 235 180 gestaffelt bis zum 60. Platz (10 Punkte)
Grünes Trikot Punktewertung 20
Gepunktetes Trikot Bergwertung 20
Etappenwertung Etappenwertung 180 130 95 80 60 45 40 35 30 25 gestaffelt bis zum 15. Platz (2 Punkte)
Gelbes Trikot Führung 20 Gesamtführender nach jeder Etappe

Wertungen im Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etappe Etappensieger Gesamtwertung
Maglia Rosa

Punktewertung
Maglia Ciclamino

Bergwertung
Maglia Azzurra

Nachwuchswertung
Maglia Bianca

Teamwertung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
Wertungssieger

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. - Giro d'Italia Announces Wildcard Teams. In: CapoVelo.com. 23. Januar 2024, abgerufen am 20. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  2. Startlist for Giro d'Italia 2024. Abgerufen am 20. März 2024.
  3. inrng : point and rankings. Abgerufen am 28. Juni 2023.