Glenn Goltz

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Glenn Goltz (* 1971 in Hamburg[1][2]) ist ein deutscher Schauspieler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung und Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glenn Goltz studierte von 1993 bis 1997 Schauspiel an der Universität der Künste in Berlin.[2] Anschließend hatte er Festengagements am Stadttheater Osnabrück (1997–1999), am Staatstheater Mainz (1999–2001), an den Wuppertaler Bühnen (2001–2002) und am Theater Bonn (2002–2003).

Goltz spielte zunächst das klassische Theaterrepertoire, hauptsächlich im Rollenfach des „Jugendlichen Helden“. Er übernahm u. a. Rollen wie Franz Moor in „Die Räuber“, Romeo in „Romeo und Julia“ und Ferdinand in „Kabale und Liebe[3]; außerdem spielte er die Titelrolle in Kleists „Die Hermannsschlacht“, Max Piccolomi in „Wallenstein“ und Jimmy Porter in „Blick zurück im Zorn“ von John Osborne.[2][3]

Von 2004 bis 2007 arbeitete er freiberuflich als Schauspieler.[2] Er gastierte in dieser Zeit u. a. am Nationaltheater Mannheim (Spielzeit 2003/04), am Theater an der Ruhr/Mülheim (Spielzeit 2004/05), am Theaterhaus Jena (Spielzeit 2004/05), am Schauspiel Köln (Spielzeit 2006/07), am Nationaltheater Sofia, am Dramatischen Theater Varna (Bulgarien), am Nationaltheater Luxemburg (Spielzeit 2006/07), sowie bei den Salzburger Festspielen und den Ruhrfestspielen Recklinghausen. 2004 gründete er gemeinsam mit Roland Silbernagl die freie Theatergruppe „goltz+silber“; mit deren Produktionen gastierte er bei zahlreichen Festivals.[2]

Am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg gastierte er in der Spielzeit 2006/07 als Rattengift in „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ von Christian Dietrich Grabbe; Regie führte Roger Vontobel.[3]

Ab der Spielzeit 2007/08 war er dann bis 2012 festes Ensemblemitglied am Theater Bremen. Hier spielte er u. a. Brick in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ (Regie: Christian von Treskow), Mauler in „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ (Regie: Frank-Patrick Steckel), Gerichtsrat Walter in „Der zerbrochne Krug“ (Regie: Christian Pade), Lövborg in „Hedda Gabler“ (Regie: Sebastian Schug) und die Titelrolle in „Macbeth“ (Regie: Frank-Patrick Steckel). In der Spielzeit 2010/11 trat er am Theater Bremen u. a. als Badearzt Doktor Thomas Stockmann in „Ein Volksfeind“ (Regie: Robert Schuster) und als Volker in „Die Nibelungen“ (Regie: Herbert Fritsch) auf.[2][4] 2008 wurde er von den Theaterfreunden des Theaters Bremen für den Kurt-Hübner-Preis nominiert.[2][3]

In der Spielzeit 2012/13 trat er erneut am Deutschen Schauspielhaus auf; er spielte die Rolle des Pablo in „So was von da“ (Regie: Jorinde Dröse).[3][5]

Von 2013 bis 2018 war Glenn Goltz festes Ensemblemitglied am Theater Bonn.[6] Er spielte dort u. a. den Karl Liebknecht in „Karl und Rosa“, den König Peter in „Leonce und Lena“, Hagen in „Die Nibelungen“, die Titelrolle in „Faust“ (mit Daniel Breitfelder als Mephisto) und Sorin in „Die Möwe“.[7][8][9][10][11]

Weitere Rollen am Theater Bonn waren Thomas Buddenbrook in einer „Buddenbrooks“-Bühnenfassung (Premiere: Spielzeit 2016/17, Regie: Sandra Strunz), Sebastian in „Der Sturm“ (Premiere: Spielzeit 2016/17, Regie: Gavin Quinn) und „Newton“ in „Die Physiker“ (Premiere: Spielzeit 2017/18, Regie: Simon Solberg).[12][13][14] In der Spielzeit 2018/19 trat Goltz als Gast am Theater Bonn weiterhin auf.

Er arbeitete im Laufe seiner Karriere auch mit den Regisseuren Andreas Kriegenburg, Volker Lösch, Peter Stein, Niels-Peter Rudolph, Alice Buddeberg und dem Regio-Duo Biel/Zboralski zusammen.

2016 erhielt er den Bonner Theaterpreis „Thespis“ für herausragende schauspielerische Leistungen.[15]

Seit 2018 ist Glenn Goltz als freier Schauspieler tätig und gastiert u. a. am Düsseldorfer Schauspielhaus.[6] In der Spielzeit 2018/19 gastierte er an der Seite von Valerie Koch und Gertrud Roll in dem Stück „Bella Figura“ von Yasmina Reza am Stadttheater Klagenfurt.[16]

Film und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glenn Goltz arbeitet seit 1993 auch regelmäßig für Film und Fernsehen. Seine Theaterarbeit stellte jedoch nach wie vor den Schwerpunkt seiner Karriere als Schauspieler dar. Einen seiner ersten Fernsehauftritte hatte er im Tatort: Klassen-Kampf (1994); er spielte Frank Hoffmann, den besten Freund des Opfers. In der Fernsehserie Mensch, Pia! hatte er eine durchgehende Seriennebenrolle; er spielte den jungen Lehrer Dr. Friedhelm ‚Buddha‘ Pflüger. In dem Fernsehfilm Baal (2004) hatte er eine Nebenrolle als Claude. In der ZDF-Krimireihe Stubbe – Von Fall zu Fall war er 2012 in einer Nebenrolle zu sehen; er spielte den Rechtsanwalt Obermann.

Goltz hatte auch Episodenrollen u. a. in den Serien Wolkenstein (1996), Alphateam – Die Lebensretter im OP (1998; als bester Freund eines Musikers), Unser Charly (1999), Die Sitte (2004), Nikola (2004), SOKO Wismar (2005), Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (2005), SOKO Köln (2006; als Gast des Krimi-Dinners auf dem abgelegenen Gut Lahnstein), Küstenwache (2007; als Schiffbrüchiger und 2011; als Werftbesitzer), Die Pfefferkörner (2008; als Dealer Bodo), Da kommt Kalle (2009; als Freigänger Sven Kröger) und Der letzte Bulle (2010; als Kunde einer Seitensprung-Agentur).

Im Oktober 2015 war er in der ZDF-Krimiserie SOKO Köln in einer Episodenhauptrolle zu sehen. Er spielte den Zollbeamten Wolf König, den Lebensgefährten der unter Verdacht geratenen Polizistin Charlotte Tauber (Julia Jäger). In der 3. Staffel der ZDF-Serie SOKO Hamburg übernahm Goltz eine der Episodenrollen als Architekt und tatverdächtiger „Helikopter-Vater“ eines Grundschülers mit schlechten Noten.[17]

Glenn Goltz lebt in Hamburg.[1]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Glenn Goltz. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 21. Oktober 2015.
  2. a b c d e f g Glenn Goltz Internetpräsenz goltz + silber. Abgerufen am 21. Oktober 2015
  3. a b c d e Glenn Goltz Vita. kultiversum.de. Abgerufen am 21. Oktober 2015
  4. Am Theater Bremen inszeniert Robert Schuster „Ein Volksfeind“ als Passionsspiel aus ferner Zukunft: Und erlöse uns von der Mehrheit Aufführungskritik; Kreiszeitung Bremen vom 3. Juni 2011. Abgerufen am 21. Oktober 2015
  5. Schauspielhaus-Premiere: Knapp daneben. Aufführungskritik; DER SPIEGEL vom 13. Januar 2013. Abgerufen am 21. Oktober 2015
  6. a b Glenn Goltz. Vita. Offizielle Internetpräsenz Stadttheater Klagenfurt. Abgerufen am 2. Januar 2019.
  7. Karl und Rosa wälzen sich im Revolutionsschlamm Aufführungskritik; DIE WELT vom 4. Oktober 2013. Abgerufen am 21. Oktober 2015
  8. Hedonistische Italienreise mit Büchnererzähler Aufführungskritik; The Huffington Post vom 25. Dezember 2013. Abgerufen am 21. Oktober 2015
  9. Thorleifur Örn Anarsson inszeniert Friedrich Hebbels Trauerspiel Die Nibelungen im Theater Bonn symbolisch überladen unter einer eindrucksvollen Kuppel' Premierenkritik; KULTURA-EXTRA vom 21. Januar 2014. Abgerufen am 21. Oktober 2015
  10. Der Untergeher' Aufführungskritik; Generalanzeiger vom 20. April 2015. Abgerufen am 21. Oktober 2015
  11. „Die Möwe“ zur Eröffnung der neuen Schauspielsaison Aufführungskritik; Generalanzeiger vom 15. September 2014. Abgerufen am 21. Oktober 2015
  12. Buddenbrooks in den Kammerspielen: Tanz in den Untergang. Aufführungskritik; Generalanzeiger vom 19. November 2016. Abgerufen am 2. Januar 2019.
  13. Premiere in den Kammerspielen: Laues Lüftchen. Aufführungskritik; Generalanzeiger vom 4. März 2017. Abgerufen am 2. Januar 2019.
  14. Wimmelbilder und Wasserspiele: Premiere der "Physiker" in den Kammerspielen in Bonn. Aufführungskritik; Generalanzeiger vom 6. November 2017. Abgerufen am 2. Januar 2019.
  15. Bonner Theaterpreis: Glenn Goltz erhält Thespis-Theaterpreis (Memento vom 12. April 2019 im Internet Archive). Bericht; Generalanzeiger vom 29. Juni 2016.
  16. Bella Figura. Produktionsdetails und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz Stadttheater Klagenfurt. Abgerufen am 2. Januar 2019.
  17. SOKO Hamburg: Unter Lehrern. Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. Abgerufen am 16. März 2021.