Goster

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Film
Titel Goster
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2016
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Hessischer Rundfunk
Stab
Regie Didi Danquart
Drehbuch Markus Busch
Produktion Liane Jessen
Musik Cornelius Schwehr
Kamera Johann Feindt
Schnitt Ulrike Hano (als Mücke Hano)
Besetzung

Goster ist ein deutscher Thriller nach einer Novelle von Gerd Zahner.[1] Der Film ist eine Fusion von Real- und Animationsfilm und hatte am 30. Juni 2016 im Gloria Palast in München Weltpremiere.[2] Die Dreharbeiten fanden vom 3. August bis zum 6. September 2015 in Frankfurt und Umgebung statt.[3] Die 2D-Illustrationen stammen von dem Berliner Comiczeichner FuFu Frauenwahl.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein nackter Mann ist aus einer oberen Etage eines Mietshauses zu Tode gestürzt. Bei der Erkundung des vermeintlichen Tatorts, einer leeren Wohnung, durch Goster und weitere Kollegen trifft ein plötzlicher Schuss durch eine abgeschlossene Tür einen der Polizisten tödlich. Goster erleidet einen Herzinfarkt und sinkt in Ohnmacht. Vom Schützen fehlt jede Spur. Zurück bleibt das Rätsel um eine abgefeuerte Pistole in einem leeren, verschlossenen Raum und Kommissar Goster, der den vermeintlichen Doppelmörder gesehen haben muss. Doch sind seine Erinnerungen durch die Ohnmacht beim Herzinfarkt wie ausgelöscht.

Mit Hilfe seiner jungen, humorvollen und dienstbeflissenen Kollegin Hannelore Klost werden die Fakten um den Toten ermittelt. Woher stammte die Waffe, was machte der Tote in der leeren Wohnung, warum trug er eine Geranie hinterm Ohr sind offene Fragen. Während die Puzzleteile zusammengetragen, Hausbesuche, Verhaftungen und Verhöre vorgenommen werden, eine absurde Sexdate-Internetseite ausfindig gemacht wird und scheinbar Ordnung in den Fall kommt, beschleicht Goster immer mehr die Ahnung, dass es die Waffen selbst sind, die auf die Menschen schießen.

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Premiere am 30. Juni 2016 in München fand die deutsche Erstausstrahlung am 16. Mai 2017 um 23.00 Uhr auf Das Erste statt.[4] Ursprünglich war der Film für den Sendeplatz „Filmmittwoch im Ersten“ um 20.15 Uhr produziert, letztlich dafür aber als zu künstlerisch erachtet.[5] Zuvor fand am 27. April 2017 im Singener Kulturzentrum GEMS eine Vorpremiere mit anschließendem Werkstattgespräch mit dem Regisseur Didi Danquart und dem Autor der Novelle Gerd Zahner statt.[6] Goster wurde in der Kategorie Fiktion für den 54. Grimme-Preis 2018 nominiert.[7] Am 27. August 2018 erschien der dem Film zugrundeliegende Roman im Transit Verlag.[8][9]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nur Zitate Dieser Abschnitt besteht nur aus einer listenhaften Sammlung von Zitaten aus Kritiken. Stattdessen sollte eine zusammenfassende Darstellung der Rezeption des Werkes als Fließtext erfolgen, wozu auch markante Zitate gehören können.

„Ein Highlight ist der Film ‚Goster‘ von Didi Danquart, ein Krimi mit Comic-Sequenzen. Ungewöhnliches Fernsehen, das auf der Kinoleinwand noch besser zur Geltung kommt.“

Bernhard Blöchl, Süddeutsche Zeitung[10]

„Ein experimentelles Werk, das vor allem durch seine Stilmittel zu polarisieren weiß. Trotzdem oder deshalb: Der Film funktioniert.“

Frank Hohlfeldt, Südkurier[11]

„[…] Regisseur Didi Danquart hat mit ‚Goster‘ einen Thriller gedreht, der auch stilistisch herausragen will aus der täglichen TV-Krimiflut. Mit Erfolg. Selbst wenn die ungewöhnlich gestalteten Momente mit Film-Noir-Attitüde manchmal etwas zu sehr ausgestellt werden, und das Hauptdarstellerduo Bruno Cathomas und Julia Riedler zwar an klassische Hollywood-Screwball-Comedy-Paare erinnern soll, aber dann beide doch eher spröde wirken – Lob für den Mut, einmal etwas anderes zu wagen, gebührt diesem Fernsehspiel schon. Ein ungewöhnlicher, oft sogar philosphischer [sic] Film.“

Tobias Sunderdiek, Neue Osnabrücker Zeitung[12]

„Regisseur Danquarts Werk hebt sich dankbar von der Thriller-Masse ab, denn es handelt sich dabei nicht um eine pure Realverfilmung - immer wieder auftauchende Comic-Sequenzen führen zusätzlich durch die Geschichte. Das sorgt nicht nur für Auflockerung im straffen Handlungsstrang, sondern fand auch Anklang bei Kritikern - ob unfreiwillig oder nicht erinnert die Inszenierung dadurch auch an Quentin Tarantinos ‚Kill Bill‘, in dem dieses Stilmittel ähnlich eingesetzt wurde.“

„[…] So bekifft, so toll hat Didi Danquart Markus Buschs Buch in Szene gesetzt. Mit diversen Splitscreens, gern von der Comickünstlerin FuFu Frauenwahl gezeichnet, alles über-, unter-, ineinander verschachtelt, dass der Aufmerksamkeit Höchstleistungen abverlangt werden. Aber es lohnt sich: Krimi war nie faszinierender als hier.“

Jan Freitag, Neues Deutschland[14]

„Natürlich hätte es ‚Goster‘ verdient, auch mal um 20.15 Uhr im Ersten aufs Publikum losgelassen zu werden. Da diese HR-Merkwürdigkeit jedoch wohl 80 Prozent des Publikums verstören könnte, ist der Arthouse-Krimi vielleicht doch besser im Nachtprogramm aufgehoben. […] doch das launige Spiel mit existenzialistischem Gedankengut und vielen Film- und Literaturzitaten weiß jenen, der sich auf diesen Wahnsinn einlässt, durchaus zu unterhalten.“

Eric Leimann, Weser Kurier[15]

„So fantasievoll und unberechenbar wie in ‚Goster‘ geht es selten zu im deutschen Fernsehen […] Didi Danquart inszeniert mit vielen Animationen eine Film-Realität, die nicht realistisch sein will. Gewalt und Sex als Comic, garniert mit philosophischen Dialogen, ein existenzialistischer Schabernack, lässig & ironisch statt intellektuell belehrend. Cathomas & Riedler sind ein wunderbares Duo. Es mangelt ja nicht an Krimis, aber für ‚Goster‘ gilt: bitte mehr!“

Thomas Gehringer, tittelbach.tv[16]

„Gestört, aber geil […] Didi Danquarts ‚Goster‘, nach einer Novelle von Gerd Zahner, wird vom Hessischen Rundfunk als ‚Psychothriller‘ verkauft, oder besser: unterverkauft. Tatsächlich ist es eine Mischung aus Pulp, Poesie und Philosophie, Real- und Animationsfilm, Komik und Spannung - ein Wagnis, wie man es im Fernsehen selten sieht.“

Arno Frank, Spiegel Online[17]

„‚Goster‘ ist ein ungewöhnlicher, sehenswerter Fernsehkrimi.“

Matthias Heine, Welt Online[18]

„Der schräge Thriller ‚Goster‘ überzeugt mit starken Schauspielern und Comic-Elementen.“

Petra Koruhn, Hamburger Abendblatt[19]

„Didi Danquarts Psychothriller ‚Goster‘ ist ein großes Ding […] Das Schönste ist neben der Stopftrompeten-Coolness und dem Humor, den die Comic-Sequenzen mitbringen, dass der Regisseur Didi Danquart und der Drehbuchautor Markus Busch den Effekt nicht überstrapazieren. ‚Goster‘ fehlt es schließlich auch sonst nicht an Ideen und ausgefallenen Szenen.[…] Wann kommt Teil zwei?“

Matthias Hannemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung[20]

„Alles in diesem Film von Regisseur Didi Danquart ist erste Klasse. Besonders auch die gezeichneten Elemente aus der Feder des Illustrators Fufu Frauenwahl: Wie von Geisterhand verwandeln sich Filmszenen in kunstvolle Comic-Bilder. Das Surreale wirkt hier deutlich realer als der Realismus üblicher Krimis.“

„Ein kulinarischer Krimi also, reich an delikaten Verwicklungen, bewusst abseits des Gängigen angesiedelt, nachdenklich, melancholisch – und auf eigene und sehr kluge Weise ausgesprochen witzig.“

Harald Keller, Frankfurter Rundschau[22]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Regisseur Didi Danquart hat einen kurzen Cameoauftritt. Er ist mit einem Infusionsständer, eine Zigarre rauchend in der Kliniktür zum Parkdeck zu sehen, während Goster und seine Assistentin Klost sich im strömenden Regen in einem alten Mini besprechen.

Fortsetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schuld ist etwas für Anfänger – Goster 2 ist die Fortsetzung der Goster-Reihe und erschien als Buch im April 2017.[23]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.didi-danquart.de/goster.html
  2. Archivlink (Memento des Originals vom 17. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.filmfest-muenchen.de
  3. Enrico Sauda: Mitten in der Nacht zu Mittag essen. In: fnp.de. 18. Dezember 2018, abgerufen am 17. Februar 2024.
  4. http://programm.ard.de/?sendung=28106115594628
  5. Frank Hohlfeldt: Singen: Munterer Film-Talk: Zahner und Danquart plaudern über "Goster". In: suedkurier.de. 28. April 2017, abgerufen am 22. Februar 2024.
  6. Frank Hohlfeldt: Singen: Munterer Film-Talk: Zahner und Danquart plaudern über "Goster". In: suedkurier.de. 28. April 2017, abgerufen am 22. Februar 2024.
  7. https://www.grimme-preis.de/archiv/2018/nominierungen/n/d/goster-hr/
  8. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3. September 2018, Nr. 204, Seite 10
  9. DNB 115693205X
  10. Wild, weiblich, weltoffen. In: sueddeutsche.de. 6. Juni 2016, abgerufen am 28. August 2018.
  11. http://m.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/Munterer-Film-Talk-Zahner-und-Danquart-plaudern-ueber-Goster;art372458,9234887
  12. Tobias Sunderdiek: Ungewöhnlicher Krimi: „Goster“. In: noz.de. 15. Mai 2017, abgerufen am 24. Februar 2024.
  13. https://www.prisma.de/tv-programm/tv-tipps/Goster,13477900
  14. Jan Freitag: Bekiffter Ermittler | nd-aktuell.de. In: neues-deutschland.de. 15. Mai 2017, abgerufen am 26. Februar 2024.
  15. http://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-vermischtes_artikel,-ein-malteser-falke-aus-frankfurt-_arid,1586907.html@1@2Vorlage:Toter Link/www.weser-kurier.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  16. http://www.tittelbach.tv/programm/fernsehfilm/artikel-4539.html
  17. Arno Frank: Krimi-Groteske "Goster": Gestört, aber geil. In: Spiegel Online. 16. Mai 2017, abgerufen am 10. Juni 2018.
  18. Matthias Heine: Aufstand der Mordwaffen: Didi Danquarts Film „Goster“ in der ARD. In: welt.de. 16. Mai 2017, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  19. Petra Koruhn: Ein total verrückter Kommissar. In: abendblatt.de. 16. Mai 2017, abgerufen am 29. Januar 2024.
  20. Matthias Hannemann: Da hilft auch kein Waffenschein. In: FAZ.net. 16. Mai 2017, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  21. Petra Koruhn: ARD-Thriller „Goster“ – Ein total verrückter Kommissar. In: waz.de. 16. Mai 2017, abgerufen am 7. Februar 2024.
  22. Harald Keller: Der Grübler und die Pragmatistin. In: fr.de. 8. Januar 2019, abgerufen am 30. Januar 2024.
  23. DNB 1130342328

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]