Goulbin Kaba

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Goulbin Kaba
Goulbi’n Kaba, Goulbi N’Kaba
Karte des Sokoto-Einzugsgebiets mit dem Goulbin Kaba im Norden

Karte des Sokoto-Einzugsgebiets mit dem Goulbin Kaba im Norden

Daten
Lage Niger Niger
Nigeria Nigeria
Flusssystem Niger
Abfluss über Rima → Sokoto → Niger → Golf von Guinea
Ursprung in Olléléwa, Zinder
14° 25′ 20″ N, 8° 32′ 6″ O
Mündung in Goronyo, SokotoKoordinaten: 13° 28′ 52″ N, 5° 43′ 55″ O
13° 28′ 52″ N, 5° 43′ 55″ O

Länge 170 km[1] (in Niger)
Linke Nebenflüsse Goulbi El Fadama
Kleinstädte Mayahi

Der Goulbin Kaba (auch: Goulbi’n Kaba, Goulbi N’Kaba) ist ein Trockental in Niger und Nigeria.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Hausa-Wort Goulbi wird in Zentral-Niger ein fossiles Trockental bezeichnet.[2] Der Name Goulbin Kaba bedeutet „(Trocken-)Tal der Doumpalmen“ (Hyphaene thebaica).[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Goulbin Kaba hat seinen Ursprung in Niger in der Gemeinde Olléléwa,[4] die zum Departement Tanout in der Region Zinder gehört.[5] Er verläuft zunächst grob von Nordosten nach Südwesten. Seine Länge in Niger beläuft sich auf 170 Kilometer. Seine Breite variiert zwischen 200 Metern und fünf Kilometern.[1]

Das Trockental passiert das Dorf Yagagi, das in der Gemeinde Gangara im Departement Tanout liegt.[5] Es erreicht die Region Maradi und dort zunächst das Departement Tessaoua, gefolgt vom Departement Mayahi, wo das zur Gemeinde Issawane gehörende Dorf Yamboyé in seiner Nähe liegt.[6] Danach mündet linksseitig das Trockental Goulbi El Fadama ein.[7] Der Goulbin Kaba verläuft nunmehr in Ost-West-Richtung.[1] Zu den Ufersiedlungen in der Gemeinde Mayahi zählen die Dörfer Digaba und Kotaré, der Hauptort Mayahi sowie die Dörfer Gamouza und Koren Habdjia.[6] Ebenfalls noch im Departement Mayahi liegt der Uferort Dan Maïro in der Gemeinde Sarkin Haoussa.[8] Hier mündet ein weiteres linksseitiges Nebental ein, das seinen Ursprung südlich von Tchadoua hat.[4] Der Goulbin Kaba verläuft weiter durch das Departement Dakoro. Dort passiert er den Gemeindehauptort Maïyara und das am gegenüberliegenden Ufer liegende und zur selben Gemeinde gehörende Dorf Tajaé Agolla, das Dorf Baban Kori in der Gemeinde Sabon-Machi[9] und das Dorf Amadou Koron Dachi in der Gemeinde Kornaka. Er erreicht die Gemeinde Dan-Goulbi mit den Siedlungen Guidan Mayaki, Dan Goulbi (dem Gemeindehauptort), Iskita und Dan Dadi.[10] Er nimmt nun eine südwestliche Richtung ein.

Nach dem Departement Dakoro verläuft er durch das Departement Guidan Roumdji mit dem in der gleichnamigen Gemeinde Guidan Roumdji gelegenen Dorf Halbaoua Salifou als größerem Uferort.[11] Für einen kurzen Abschnitt befindet er sich in der Region Tahoua, genauer in der Gemeinde Bangui im Departement Madaoua.[12] Schließlich verlässt der Goulbin Kaba Niger und erreicht Nigeria. Dort, beim Dorf Takakume in der zum Bundesstaat Sokoto gehörenden Local Government Area Goronyo,[13] mündet er an derselben Stelle wie das Tarka-Tal linksseitig in den Fluss Rima.[4]

Wasserführung und Ablagerungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anders als der weiter südlich gelegene Goulbi de Maradi führt der Goulbin Kaba in der Regel kaum noch Wasser.[1] In der Regenzeit besteht im oberen Abschnitt des Tals bis Guidan Roumdji dennoch die Gefahr von Überschwemmungen.[14]

Die ältere Sedimentschicht ist bis zu 50 Meter dick. Sie besteht abwechselnd aus grobem tonhaltigen Sandstein, Konglomeraten, Quarzkieseln und metamorphem Gestein. Die jüngeren oberflächlichen Sedimente setzen sich aus grobem Sand mit Quarzkieseln zusammen[4] und sind weniger tonhaltig als die älteren Ablagerungen.[15]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Möglichkeiten zur Bewässerungsfeldwirtschaft im Tal sind eingeschränkt. Die Brunnen sind üblicherweise zwischen 35 und 50 Metern tief.[4] Im Departement Mayahi befindet sich ein 31.500 Hektar großes Doumpalmen-Gebiet im Tal. Die Doumpalmenblätter werden zu Matten, Seilen und anderen handwerklichen Produkten verarbeitet. Sie dienen außerdem als Viehfutter.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Boulama Malam Issa Malam: Sauvegarde de la vallée du Goulbi’n Kaba de Maradi. Utilisation de la doumeraie. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni, Niamey 1994.
  • Diafarou Adamou: Contribution à l'étude des potentialités et des contraintes d’exploitation des ressources forestières de la vallée de Goulbi N’kaba dans le canton de Kanan Bakaché (Mayahi). Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 1999.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Le Zonage Agro-écologique du Niger. (PDF) Réseau National des Chambres d’Agriculture (RECA), September 2004, S. 9, abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
  2. Mehdi Saqalli: Populations, Farming Systems and Social Transitions in Sahelian Niger. An Agent-based Modeling Approach. Dissertation. Université Catholique de Louvain, 2008, S. 20 (mehdisaqalli.res-ear.ch [PDF; 3 kB; abgerufen am 1. April 2023]).
  3. Guy Mainet: L’élevage dans la région de Maradi (République du Niger). In: Les Cahiers d’Outre-Mer. Nr. 69, 1965, S. 33 (persee.fr [abgerufen am 2. April 2023]).
  4. a b c d e Kaigama Kiari Noudjia, Abdoulaye Oumarou, Chétima Assane: Etude du cadre juridique et institutionnel relatif aux unités de gestion des eaux (UGE). Rapport final. Cabinet du Premier Ministre / Ministère de l’Hydraulique, de l’Environnement et de la Lutte contre la Désertification, République du Niger, Juni 2002, S. 60 und 92 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 2. April 2023]).
  5. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 685 und 692, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 16. September 2022 (französisch).
  6. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 281 und 284, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 16. September 2022 (französisch).
  7. Hydro-agricultural development project with smart agriculture practices resilient to climate change in Niger. Final Report. (PDF) Global Lead SA, Dezember 2019, S. 35, abgerufen am 2. April 2023 (englisch).
  8. Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 286, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 16. September 2022 (französisch).
  9. Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 228 und 230, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 16. September 2022 (französisch).
  10. Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 217 und 220, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 16. September 2022 (französisch).
  11. Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 246, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 16. September 2022 (französisch).
  12. Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 255, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 16. September 2022 (französisch).
  13. State: Sokoto. (PDF) Independent National Electoral Commission (INEC), 20. August 2014, archiviert vom Original am 4. Januar 2022; abgerufen am 2. April 2023 (englisch).
  14. Rapport d’évaluation des capacités nationales pour la réduction des risques de catastrophes au Niger. (PDF) Capacity for Disaster Reduction Initiative (CADRI), September 2014, S. 13, archiviert vom Original am 3. Juli 2019; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
  15. Djalal Ademonla Arinloye, Lawali Sitou, Patrice Savadogo, Joachim Binam, Antoine Kalinganire, Jules Bayala: Gender in decision making, access to and control over labor and extension services. A perception survey in Niger. (PDF) CGIAR, Januar 2016, S. 8, abgerufen am 2. April 2023 (englisch).