Sabon-Machi

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Landgemeinde Sabon-Machi
Landgemeinde Sabon-Machi (Niger)
Landgemeinde Sabon-Machi (Niger)
Landgemeinde Sabon-Machi
Koordinaten 13° 53′ N, 6° 59′ OKoordinaten: 13° 53′ N, 6° 59′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Maradi
Departement Dakoro
Einwohner 35.988 (2012)

Sabon-Machi (auch: Sabon Machi, Sabonmachi) ist eine Landgemeinde im Departement Dakoro in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Straßenmarkt im Gemeindehauptort Sabon-Machi (2023)

Sabon-Machi liegt in der Sahelzone. Die Nachbargemeinden sind Adjékoria im Norden, Kornaka im Osten, Maïyara im Südosten, Chadakori im Süden und Dan-Goulbi im Westen. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 47 Dörfer, sieben Weiler und vier Lager.[1] Sabon-Machi erhebt Anspruch auf zwei weitere Siedlungen in der Nachbargemeinde Maïyara.[2] Der Hauptort der Landgemeinde Sabon-Machi ist das Dorf Sabon-Machi.[3] Es liegt auf einer Höhe von 384 m.[4] Durch die Gemeinde verläuft das Trockental Goulbin Kaba.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Sabon-Machi wurde um 1850 von Bako Attabou, einem Mann aus Tessaoua, gegründet, der von einem bekannten Marabout begleitet wurde. Der Hausa-Ortsname bedeutet „neue Lanze“. Mit einer neuen Lanze enthauptete der Überlieferung nach Bako Attabou den Entführer seiner Tochter.[5] Die Landgemeinde Sabon-Machi ging 2002 bei einer landesweiten Verwaltungsreform aus einem Teil des Kantons Kornaka hervor.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 35.988 Einwohner, die in 4434 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 25.205 in 3356 Haushalten.[6]

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 8365 Einwohner in 1077 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 5515 in 734 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 4009 in 658 Haushalten.[7]

In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Azna, Gobirawa, Katsinawa und Tuareg.[8]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 13 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 8 CPR-Inganci und 5 PNDS-Tarayya.[9]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 29 Dörfern in der Gemeinde.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Sabon-Machi wird ein bedeutender Wochenmarkt für Vieh und Getreide abgehalten.[10] Der Markttag ist Dienstag. Das Marktgelände wird in der Regenzeit regelmäßig überschwemmt und wird dadurch zeitweise unbenutzbar. Die wichtigsten Erwerbszweige der Bevölkerung sind Ackerbau, Viehzucht und Handel.[5] Die Gemeinde liegt in einer Zone, in der Regenfeldbau betrieben wird.[11] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Hauptort.[12]

Im Hauptort ist ein Gesundheitszentrum des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) vorhanden.[13] Der CEG Sabon-Machi ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[14] Das Berufsausbildungszentrum Centre de Formation aux Métiers de Sabon-Machi (CFM Sabon-Machi) bietet Lehrgänge in familiärer Wirtschaft und Tischlerei an.[15] Ferner gibt es eine Koranschule und mehrere Grundschulen in der Landgemeinde.[5] Durch Sabon-Machi verläuft die Nationalstraße 30, die den Ort mit der Departementshauptstadt Dakoro im Norden und der Landgemeinde Chadakori im Süden verbindet, wo sie auf die Nationalstraße 1 trifft. Im Hauptort wird eine Niederschlagsmessstation betrieben.[16]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mahamadou Abdoulaye Barka: Evaluation quantitative et qualitative des ressources en eau de Goulbi N’kaba dans les communes de Sabon Machi et Dan Goulbi. Mémoire. Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2018.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sabon-Machi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 230–231, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  2. Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 10, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  3. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  4. Julien Rechenmann: Catalogue des stations gravimétriques réoccupables en Afrique Occidentale. Mesures effectuées de 1953 à 1965. ORSTOM, Bondy 1966, S. 77 (core.ac.uk [PDF; abgerufen am 9. Oktober 2022]).
  5. a b c Souley Moutari: Commune rurale de Sabon Machi, région de Maradi: contraintes et opportunités d’une jeune commune qui cherches ses marques. In: Le Sahel. 14. September 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. November 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.lesahel.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, archiviert vom Original am 2. Februar 2012; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  7. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 152 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  8. Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr. 32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
  9. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  10. Abdoulaye Mohamadou: Le pouvoirs locaux à Birnin Lallé. In: Jean-Pierre Olivier de Sardan, Mahamam Tidjani Alou (Hrsg.): Le pouvoirs locaux au Niger. Tome 1: À la veille de la decéntralisation. Karthala, Paris 2009, ISBN 978-2-8111-0306-4, S. 271.
  11. Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
  12. CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
  13. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  14. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des données. Institut National de la Statistique, République du Niger, 28. November 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. November 2020 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  15. CFM (Centre de Formation aux Métiers) de Sabon Machi. Ministère des Enseignements Professionnels et Techniques, République du Niger, abgerufen am 18. November 2020 (französisch).
  16. Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S. 9 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 19. März 2022]).