Gunther Kortwich

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Gunther Kortwich (* 15. September 1928 in Berlin; † 30. September 2015 ebenda) war ein deutscher Tontechniker.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des Tonmeisters, Drehbuchautoren, Produzenten, Produktionsleiters und Regisseurs Werner Kortwich und einer Opernsängerin sollte ursprünglich nach dem Wunsch des Vaters Rechtsanwalt und nach dem der Mutter Tänzer werden. Stattdessen durchlief Gunther Kortwich während des Zweiten Weltkriegs eine Lehre zum Bootsbauer. Kurz vor Kriegsende 1945 vom Militärdienst in der Wehrmacht verschont geblieben, wuchs Kortwich in Hiddensee und Berlin auf. In den Notjahren unmittelbar nach Kriegsende hielt sich Kortwich mit allerlei Aushilfsjobs über Wasser: So arbeitete er auf dem Bau, trug Kohlen aus und jobbte in einer Schokoladenfabrik. Als eine Filmgesellschaft der Alliierten einen Fahrer suchte, war Gunther Kortwich zur Stelle und startete damit seine Laufbahn beim Kino.

Seine ersten praktischen Erfahrungen sammelte Kortwich bei Gero Weckers Produktionsfirma Arca, für die er zunächst (seit 1953) ebenfalls als Fahrer tätig war. Ab 1955 wirkte er für Wecker als Tonassistent bei Kassenschlagern wie den Immenhof-Filmromanzen und der Dschungelschnulze Liane, das Mädchen aus dem Urwald mit. Bei dem zur Zeit des Kalten Krieges spielenden Ost-West-Fluchtdrama Verspätung in Marienborn wurde Gunther Kortwich 1963 erstmals als Cheftontechniker eingesetzt. In den folgenden knapp vier Jahrzehnten betreute er nahezu 150 Filme in dieser Funktion und kooperierte mit grundverschiedenen Regisseuren, darunter Vertreter von „Opas Kino“ wie Franz Antel, Géza von Cziffra, Alfred Vohrer und Helmut Käutner ebenso wie Repräsentanten des Filmemacher-Kinos, darunter Rainer Werner Fassbinder, Hark Bohm, Marianne Lüdcke, Helma Sanders-Brahms, Helke Sander, Alexander Kluge, Hans Noever und Wim Wenders. Auch die filmisch nur sporadisch aktiven Künstler Loriot (Pappa ante portas), Peter Stein (Sommergäste) und Peter Zadek (Eiszeit, Die wilden Fünfziger) sicherten sich die Mitarbeit des erfahrenen Tonspezialisten. Darüber hinaus war der gebürtige Berliner auch an mehreren Fernsehserien und TV-Einzelproduktionen beteiligt. Gleich nach der Jahrtausendwende beendete Kortwich seine aktive Filmlaufbahn.

Mit „Gunther Kortwich Film-Ton-Technik“ besaß er auch eine eigene Firma, mit der Kortwich nach dem Ende seiner aktiven Zeit bis zu seinem Tode (die Jahre 2001 bis 2015) Filmproduktionen mit tontechnischer Ausrüstung versorgte. Gunther Kortwich hatte eine Tochter und eine (von seiner zweiten Gattin mit in die Ehe gebrachte) Stieftochter.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

als Cheftontechniker beim Kinofilm, wenn nicht anders angegeben

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]