Gustave Bret

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Gustave Bret (* 30. August 1875 in Brignoles; † 16. April 1969 in Fréjus)[Anm. 1] war ein französischer Organist, Komponist und Musikkritiker.[1][2]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gustave Bret studierte Orgel bei Charles-Marie Widor am Pariser Konservatorium und an der Schola Cantorum bei Vincent d’Indy in Paris.[1]

Gustave Bret wirkte bis 1908 als Lehrer für lyrische Deklamation, Orgel und Improvisation an der genannten Schola Cantorum. Er wurde dann an Stelle seines Meisters an die Orgel von St-Sulpice berufen und wirkte dort von 1898 bis 1903. Er führte als erster in den Jahren 1903 und 1904 alle Orgelwerke von César Franck auf. Er gründete 1904 zusammen mit Albert Schweitzer die Société Johann-Sebastian Bach in Paris. Gustave Bret wirkte dann lange Jahre als Organist der Kathedrale von Fréjus.[1]

Er wirkte als Musikkritiker für den Intransigeant und für Le Soir. Er komponierte vorwiegend geistliche Musik wie das Oratorium in zwei Teilen Les Pèlerins d’Emmaüss für Soli, Chor und Orchester (1903 durch Willem Mengelberg in Amsterdam uraufgeführt), Chöre a cappella und Lieder. Besonders populär sind Brets Vertonungen zu Gedichten von Charles Baudelaire.[1] Gustav Bret transkribierte auch Werke anderer Komponisten für die Orgel wie beispielsweise die Sonate Nr. 2 für Violoncello und Klavier op. 117 von Gabriel Fauré.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bret, Gustave. In: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: A–K. Schott, Mainz 1959, S. 226 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Bret, Gustave. In: Carl Dahlhaus (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: A–K, Ergänzungsband. Schott, Mainz 1972, S. 153.
  • Bret, Gustave. In: Paul Frank, Wilhelm Altmann: Kurzgefaßtes Tonkünstlerlexikon. Zweiter Teil: Ergänzungen und Erweiterungen seit 1937. Hrsg.: Burchard Bulling, Florian Noetzel, Helmut Rösner. 15. Auflage. Band 1 A–K. Heinrichshofen’s Verlag, Wilhelmshaven 1974, S. 88.
  • Bret; Gustave. In: Nicolas Slonimsky: Baker’s Biographical Dictionary of Musicians. 7. Auflage. Oxford University Press, London, New York, Toronto 1984, ISBN 0-19-311335-X, S. 342 (englisch).
  • Gustave Bret Bach Cantatas (englisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verschiedene Quellen wie bspw. Aryeh Oron bei Bach-Cantatas geben abweichend zu Carl Dahlhaus, Nicolas Slonimsky oder auch zu Frank/Altmann (1974) als Todesdatum den 16. April 1958 an. Die französische Nationalbibliothek gibt als Sterbejahr Brets, wie im Wikipedia-Artikel und von der Mehrheit der Autoren angenommen, 1969 als Todesjahr an. Die Angabe für das Todesdatum 16. April 1958 scheint ein Druck- oder Tippfehler zu sein, der sich durch manche Veröffentlichungen durchzieht.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Abschnitt nach: Wilibald Gurlitt: Gustave Bret. In: Riemann Musiklexikon.
  2. Abschnitt nach: Carl Dahlhaus: Gustave Bret. In: Riemann Musiklexikon.
  3. Konzertkalender. Berliner Philharmoniker, 22. Januar 2017, archiviert vom Original am 6. Juni 2022; abgerufen am 6. Juni 2022 (Dort stand das genannte Werk von Fauré / Bret in einer Orgelmatinee mit Thomas Ospital und Bruno Delepelaire auf dem Programm).