Hanomag 9089–9091

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Hanomag 9089–9091
BSE 11 Urzustand
BSE 11 Urzustand
BSE 11 Urzustand
Nummerierung: RStE 7
BSE 10–11
KBE 31–32
DEG 180
Anzahl: 3
Hersteller: Hanomag
Fabriknummer 9089 bis 9091
Baujahr(e): 1918/19
Ausmusterung: bis 1965
Bauart: D n2t
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Leermasse: 43,5 t
Dienstmasse: 56 t
Reibungsmasse: 56 t
Radsatzfahrmasse: 14 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Treibraddurchmesser: 1.200 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 500 mm
Kolbenhub: 600 mm
Kesselüberdruck: 13 bar
Rostfläche: 1,8 m²
Verdampfungsheizfläche: 122,7 m²
Wasservorrat: urspr. 6 m³
n. Umbau 8 m³
Brennstoffvorrat: 1,7 t
Bremse: Indirekte Bremse von Knorr und Handbremse

Die normalspurigen Tenderlokomotiven Hanomag 9089–9091 waren Dampflokomotiven für den gemischten schweren Betrieb und wurden von Hanomag 1919 gebaut. Sie wurden bei der Rinteln-Stadthagener Eisenbahn (RStE) und der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn (BSE) zuerst eingesetzt.

Die Lokomotiven der BSE wurden noch 1919 an die Köln-Bonner Eisenbahnen (KBE) abgegeben, wo sie bis 1959 im Einsatz standen. Die Lokomotive der RStE gelangte zur Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft (DEG) und war auf verschiedenen Strecken bis 1965 im Einsatz. Alle Lokomotiven wurden verschrottet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rinteln-Stadthagener Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

RStE 7 als ADEG 181 1940 in Kiel

Da im Ersten Weltkrieg die bei der Rinteln-Stadthagener Eisenbahn verwendeten zwei- und dreiachsigen Lokomotiven nicht mehr ausreichten, beschaffte die Bahngesellschaft von Hanomag eine vierfach gekuppelte Nassdampflokomotive.

Die Lokomotive besaß einige typische preußische Bauartmerkmale; besonders das Führerhaus und die Zylinderkörper erinnern an die T 13. Es wird angenommen, dass Hanomag zur Bauzeit noch alte, brauchbare Teile der T 13 besaß und für den Bau der drei Lokomotiven mit verwendete.[1]

1933 wurde die Lokomotive RStE 7 auf Heißdampfbetrieb umgebaut. In den 1950er Jahren wurde sie von der DEG übernommen und bekam zunächst die Bezeichnung 181, wurde jedoch zu einem nicht bekannten Zeitpunkt als Nummer 180 bezeichnet. 1953 wurde sie bevorzugt auf der Kleinbahn Neheim-Hüsten-Sundern verwendet,[2] 1963 abgestellt und 1965 ausgemustert.

Braunschweig-Schöninger Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die anderen beiden Lokomotiven wurden an die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn (BSE) geliefert und als BSE 10–11 bezeichnet. Sie wurden jedoch fast nicht eingesetzt und im gleichen Jahr an die Köln-Bonner Eisenbahnen weitergegeben.[3]

Köln-Bonner Eisenbahnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lokomotive Hanomag 9091 als KBE 32

1919 benötigten die Köln-Bonner Eisenbahnen für den ansteigenden Betrieb schwerere und stärkere Lokomotiven. Deshalb übernahm sie beide Maschinen der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn und setzte sie als KBE 31II und 32II ein. Die bisher mit diesem Nummern bezeichneten Loks der Bauart Hohenzollern Typ Bonn wurden als KBE 50–63 bezeichnet. Von der KBE 32II ist das Abnahmeprotokoll erhalten geblieben, sie führte am 9. Februar 1920 ihre Abnahmefahrt von Vochem-Brühl bis nach Wesseling durch. Vorher war ihr Kessel am 29. Juli 1919 mit einem Prüfdruck von 18 bar geprüft worden.[4]

Die beiden Loks erhielten bei den KBE zusätzliche seitliche Wasserkästen, damit hatten sie ein gesamtes Fassungsvermögen von 8 m³ Wasser. Im Gegensatz zur RStE 7 sollen beide Lokomotiven befriedigende Laufeigenschaften besessen haben.[5]

Die KBE 31 ist nach einer Quelle im Zweiten Weltkrieg verschollen, sie soll sich zu einer Ausbesserung im Ausland befunden haben.[5] Nach anderer Quelle wird die Lok an die Zeche Walsum abgegeben bezeichnet, sie soll 1954 an Thyssen & Co. in Mülheim weitergegeben und dort 1954 ausgemustert worden sein.[6] Die KBE 32 erhielt im Mai 1951 eine Hauptausbesserung, 1958 wurde sie ausgemustert und verschrottet.[5]

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hanomag-Lokomotiven hatten einen einheitlichen Achsabstand, wobei die dritte Achse als Treibachse ausgebildet war. Die zweite und vierte Achse waren mit einem Seitenspiel versehen.

Die Maschinen hatten Heusinger-Steuerung mit großen Flachschiebern und Steuerschraube. Der Kessel mit Planrost soll ab Werk mit einer Feuerbüchse aus Stahl ausgerüstet gewesen sein. Der bei der Lieferung vorhandene Kranzschornstein wurde bei der KBE 32 später durch einen geraden Schornstein ausgetauscht. Die Loks waren mit einer Druckluftbremse ausgerüstet.

Sie besaßen einen hohen Blechrahmen, der gleichzeitig als Wasserbehälter mit verwendet wurde.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lothar Spielhoff: HANOMAG Lokomotiven. Podszun Motorbücher, Brilon 2004.
  • Wolfgang Herdam: Die Köln-Bonner Eisenbahnen. EK-Verlag, Freiburg 1994, ISBN 3-88255-540-8, S. 68–69.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfgang Herdam: Die Köln-Bonner Eisenbahnen. EK-Verlag, Freiburg 1994, ISBN 3-88255-540-8, S. 68–69.
  2. Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-670-4, S. 37.
  3. Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-670-4, S. 404.
  4. Wolfgang Herdam: Die Köln-Bonner Eisenbahnen. EK-Verlag, Freiburg 1994, ISBN 3-88255-540-8, S. 69.
  5. a b c Wolfgang Herdam: Die Köln-Bonner Eisenbahnen. EK-Verlag, Freiburg 1994, ISBN 3-88255-540-8, S. 68.
  6. Datenblatt über die Fahrzeuge der Köln-Bonner Eisenbahn mit Erwähnung der KBE 31 und 32