Hans Möller (Ökonom)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hans Möller (* 12. Juni 1915 in Berlin; † 16. Dezember 1996 in München) war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler.

Hans Möller, Sohn des Malers Otto Möller, schloss sein 1933 begonnenes Studium der Volkswirtschaftslehre zunächst mit dem Diplom-Examen 1936 und sodann mit Promotion zum Dr. der Wirtschaftswissenschaften an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, der nachmaligen Humboldt-Universität Berlin am 28. Mai 1941 ab; seine Dissertation befasste sich mit „Kalkulation, Absatzpolitik und Preisbildung“. Er war Schüler und Assistent von Heinrich von Stackelberg (1905–1946) in Berlin. Als Experte in Fragen der Geldpolitik war er 1948 eines der zehn deutschen Mitglieder des „Konklave von Rothwesten“ (in einer Kaserne in der Nähe von Kassel), das unter Leitung des US-Ökonomen Edward Tenenbaum unter strikter Geheimhaltung die Einführung der DM in den westlichen Besatzungszonen vorbereitete.[1] 1954 wurde er als Professor für Volkswirtschaftslehre an die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main berufen; 1955 erhielt er den Ruf auf den Robert-Schuman-Lehrstuhl am Europa-Kolleg Brügge. 1958 wechselte er an die Ludwig-Maximilians-Universität München. Möller war Initiator und von 1950 bis zu seinem Tod Mitglied des „Wissenschaftlichen Beirats“ beim Bundeswirtschaftsministerium; von 1970 bis 1977 war er Vorsitzender dieses Beratergremiums. Er war auch als wirtschaftspolitischer Berater bei internationalen Organisationen, wie der EU und der OECD, tätig.

Möller war Ehrendoktor der Universitäten Kiel (1983) und Frankfurt (1994) und Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die volkswirtschaftliche Fakultät der LMU München hat eine Seminar-Reihe nach Möller benannt.[2] Möller war im Jahr 1994 der „Gründungsvater“ des „Alumni-Clubs“ der Volkswirte der LMU München. Der Club verleiht seit dem Jahr 2004 die „Hans-Möller-Medaille“ als „Dank und Anerkennung für große Verdienste um die Volkswirtschaft“.[3]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kalkulation, Absatzpolitik und Preisbildung. Die Lehre von der Absatzpolitik des Betriebes auf preistheoretischer und betriebswirtschaftlicher Grundlage. Wien 1941, Nachdruck (mit einer neuen Einführung über „Die Entwicklung der modernen Preistheorie“), Tübingen 1962
  • Internationale Wirtschaftsorganisationen. (Die Wirtschaftswissenschaften, Reihe B, Nr. 15, hrsg. von Erich Gutenberg). Wiesbaden 1960
  • Außenwirtschaftspolitik. (Die Wirtschaftswissenschaften, Reihe B, Nr. 14, hrsg. von Erich Gutenberg). Wiesbaden 1961
  • Der Boden in der Politischen Ökonomie. Wiesbaden 1967 (49 S.)
  • Das Ende einer Weltwährungsordnung? München: Piper, 1972, ISBN 978-3-492-00334-6
  • mit Rigmar Osterkamp, Wolfgang Schneider: Umweltökonomik. Athenäum 1981, ISBN 978-3-7610-5020-0

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Knut Borchardt, Franz Holzheu (Hrsg.): Theorie und Politik der internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Hans Möller zum 65. Geburtstag. Fischer, Stuttgart 1980, ISBN 3-437-50248-4 [mit einer Auswahlbibliorphie von Hans Möller]
  • Knut Borchardt: Hans Möller 12.6.1915–16.12.1996 In: Bayerische Akademie der Wissenschaften Jahrbuch 1997. München 1998, S. 259–264.
  • Johann-Matthias Graf von der Schulenburg, Hans-Werner Sinn (Hrsg.): Theorie der Wirtschaftspolitik. Festschrift zum 75. Geburtstag von Hans Möller. Mohr, Tübingen 1990, ISBN 3-16-145570-3
  • Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften (Hrsg.): Ansprachen anläßlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Professor Dr. Dr. h. c. Hans Möller (= Schriftenreihe Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Band 4). Schulz-Kirchner Verlag, Idstein, 1995, ISBN 3-8248-0143-4.
  • Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der Humboldt-Universität zu Berlin/Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin (Hrsg.): Ansprachen anläßlich der Feierlichkeiten zur 50. Wiederkehr der Promotion von Prof. Dr. Dres. h. c. Hans Möller am 16. Februar 1996
  • Wissenschaftliche Gesellschaft an der J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main (Hrsg.): Nachruf auf Hans Möller, von Karl Häuser. Steiner, Stuttgart 1999, S. 59–63.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eckhard Wandel: Die Entstehung der Bank deutscher Länder und die deutsche Währungsreform 1948. (Habilitation), 1979, S. 107. Die anderen neun waren Karl Bernard, Wolfgang Budczics, Walter Dudek, Heinrich Hartlieb, Erwin Hielscher, Otto Pfleiderer, Walter Bussmann, Rudolf Windlinger und Victor Wrede.
  2. https://www.hans-moeller-seminar.econ.uni-muenchen.de/organisation/index.html
  3. Homepage