Hans Sandreuter

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Hans Sandreuter (1850–1901) Maler
Hans Sandreuter

Hans Sandreuter (* 11. Mai 1850 in Basel; † 1. Juni 1901 in Riehen) war ein Schweizer Künstler des Symbolismus und des Fin de siècle.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Sandreuter begann nach dem Besuch des Realgymnasiums in Basel 1867 eine Lehre als Lithograf. Um 1870 begannen seine Wanderjahre die ihn nach Würzburg, München, Verona, Mailand, Genua und Neapel führten. Sandreuter studierte für ein halbes Jahr bei Achille Carrillo und kehrte 1872 nach Basel zurück.

Schliesslich verschlug es Sandreuter nochmals nach München, wo er Arnold Böcklin kennen lernte. 1873 besuchte Sandreuter eine private Münchner Kunstschule und durch Böcklins Fürsprache bekam Sandreuter bei Wilhelm von Kaulbach den Zugang zum abendlichen Aktzeichnen an der Münchner Akademie.[1] 1874 reiste er zu Böcklin nach Florenz und als er ein Jahr später erkrankte, nahm Böcklin ihn in seinem Haus auf. Von 1877 bis 1880 lebte Sandreuter in Paris, 1882 siedelte er nach Florenz um, zwei Jahre später bezog er in Basel ein Atelier. Er erhielt zahlreiche Aufträge für Wandmalereien und Sgraffiti in bzw. an öffentlichen Gebäuden. Er restaurierte und dekorierte zum Beispiel auch Räume des Klosters St. Georgen (Stein am Rhein). 1896 wurde er Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission. 1896 reiste er zusammen mit seinem Freund Carl Sebastian Haegler nach Florenz, um Arnold Böcklin für die geplante Böcklin-Medaille zu zeichnen, und eröffnete am 19. September 1897 eine von ihm organisierte Böcklin-Ausstellung in der Kunsthalle Basel.

Hauptsächlich auf Betreiben von Hans Sandreuter, kam es 1888 zur dritten Neugründung der Basler Künstlergesellschaft deren Präsident er von 1888 bis 1894 war. 1898 liess er sich von Emanuel La Roche und Adolf Benedikt Stähelin sein Wohn- und Atelierhaus an der Wenkenstrasse Nr. 39 in Riehen erbauen. 1899 erkrankte Sandreuter an der Zuckerkrankheit und starb zwei Jahre später in seinem Haus «Zur Mohrhalde» in Riehen.[2][3]

Sandreuter war Böcklins engster Schüler; manche Kritiker warfen ihm zu Lebzeiten vor, ein Böcklin-Nachahmer zu sein.[4] Er war ein Vertreter der Fin-de-siècle-Kunst und wurde hauptsächlich in der Schweiz als Künstler bekannt. Zur hundertsten Wiederkehr seines Todestages hat das Kunstmuseum Basel 2001/2002 eine grosse Gesamtausstellung organisiert. Sandreuters Œuvre zeigt eine grosse Vielfalt. Neben Öl- und Aquarellbildern schuf er monumentale Dekorationskunst. Er entwarf druckgrafische Arbeiten und Glasmalereien sowie Möbel. Sandreuter war ein «ebenso engagierter wie kritischer Weggenosse, ja Parteigänger der jungen Kunst seiner Generation».[4] Einige von ihm gestaltete Fassaden und Wanddekorationen sind heute noch vorhanden, zum Beispiel die Fassade der «Bärenzunft» und die Wandarbeiten der «Schmiedezunft» in Altbasel.

1975 wurden in Riehen in einer Gedächtnisausstellung Werke von Hans Sandreuter, Otto Roos und Josef Keller (1923–1964) gezeigt.[5]

Öffentlich zugängliche Werke (Ölbilder)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hans Sandreuter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Akademie der Bildenden Künste München: Hans Sandreuter, Naturklasse, Matrikelbuch. Abgerufen am 26. Oktober 2019.
  2. Rolf Brönnimann-Burckhardt: Haus zur Morhalde. Abgerufen am 26. Oktober 2019.
  3. O.Birkner: Zur Morhalden, 1983, Ein Haus in Gefahr. Abgerufen am 26. Oktober 2019.
  4. a b Bernd Wolfgang Lindemann: Vorwort. In: Fin de Siècle in Basel. Hans Sandreuter 1850–1901. Schwabe, Basel 2001, ISBN 3-7965-1942-3.
  5. Hans Krattiger: 1975, Gedächtnisausstellung. Abgerufen am 26. Oktober 2019.
  6. «Die Quelle» ist nach 106 Jahren als Leihgabe zurück in Baden. In: Badener Tagblatt, 30. Juni 2017, abgerufen am 20. Juni 2019.