Hans von Schoenebeck

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Hans-Ulrich von Schoenebeck (* 19. Dezember 1904; † 17. August 1944 in der Normandie) war ein deutscher Klassischer Archäologe.

Hans von Schoenebeck war akademischer Schüler von Gerhart Rodenwaldt. Er forschte unter anderem zum Galeriusbogen in Thessaloniki, wo er eng mit dem Bauforscher Heinz Johannes zusammenarbeitete. Noch zu Beginn des dritten Jahrtausends dienen seine Beobachtungen, die er in seinem unveröffentlichten Tagebuch fest hielt, als wichtige Quelle für die weitere archäologische und religionsgeschichtliche Erforschung der Stadt.[1] Von Schoenebeck stammte auch die historisch und archäologisch wichtige Deutung, dass ein gefallener bärtiger Römer auf einem Felsrelief in Taq-e Bostan Kaiser Julian zeigt, was das Relief zu einer bedeutenden historischen Quelle macht[2]. Von 1941 bis zum Juli 1942 leitete er den Kunstschutz, der dem Oberkommando des Heeres Generalquartiermeister Eduard Wagner unterstellt war, in Griechenland. 1943/44 war er Dozent an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Schoenebeck fiel 1944 als Soldat in der Normandie.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beiträge zur Religionspolitik des Maxentius und Constantin. Dieterich, Leipzig 1939 (Klio. Beihefte 43 = Neue Folge Bd. 30).
  • mit Wilhelm Kraiker (Hrsg.): Hellas. Bilder zur Kultur des Christentums. Hopfer, Burg 1943.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Schiering: Anhang. In: Reinhard Lullies, Wolfgang Schiering (Hrsg.): Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache. Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0971-6, S. 333.
  • Julia Freifrau Hiller von Gaertringen: Deutsche Archäologische Unternehmungen im besetzten Griechenland 1941–1944. In: Athenische Mitteilungen. 110, 1995, S. 465.

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. C. Steimle: Neue Erkenntnisse zum Heiligtum der ägyptischen Götter in Thessaloniki. Ein unveröffentlichtes Tagebuch des Archäologen Hans von Schoenebeck, in: AErgoMak 16 (2002) S. 291–306
  2. Tâq-i Bustân und Kaiser Julian (361-363) von Rudolf Sellheim in Oriens 34 (1994) S. 354–366