Heidi Pfeiffer

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Heidi Pfeiffer (* 21. Juli 1960 in Arnstadt) ist eine deutsche Rechtsmedizinerin, Pathologin und Hochschullehrerin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfeiffer studierte von 1979 bis 1984 Medizin an der Medizinischen Universität Sofia in Bulgarien und promovierte 1989 an der Medizinischen Akademie Erfurt. Sie erlangte 1989 die Facharztanerkennung für Rechtsmedizin. Durch ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes verbrachte sie 1993/1994 einen Studienaufenthalt am Institut für Rechtsmedizin des Karolinska-Instituts in Stockholm. Von 1994 bis 1996 arbeitete sie als Fachärztin am Institut für Rechtsmedizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena und von 1996 bis 2001 als Forensische Medizinerin am Institut für Rechtsmedizin der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Im Jahr 1997 forschte sie mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft am DNA-Identification Laboratory des Armed Forces Institute of Pathology in Washington, DC. Sie habilitierte sich 1999 an der Universität Münster und war von 2001 bis 2008 zuerst Seniorassistentin und dann wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rechtsmedizin der Universität Münster.

Seit 2008 ist Pfeiffer Direktorin des Instituts für Rechtsmedizin der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Zusammen mit Thomas Bajanowski ist sie Chefredakteurin des International Journal of Legal Medicine.

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfeiffer forscht an forensischer Molekulargenetik, mit einem Schwerpunkt auf dem genetischen Fingerabdruck und der Anwendung von mitochondrialer DNA in der Rechtsmedizin. Ihre Forschung an mitochondrialer DNA bezieht sich zum einen auf Tatortspuren und zum anderen auf deren Rolle im Zusammenhang mit plötzlichem Kindstod. In einer Studie von 1999, sequenzierte dazu die mitochondriale DNA von 109 Individuen aus Deutschland.[1]

Ein weiteres Forschungsgebiet von Pfeiffer ist die forensische Altersbestimmung von lebenden Personen.[2] Unter anderem nutzt sie dazu die Mineralisation der Weisheitszähne.[3] Aufgrund ihrer Forschung ist sie seit 2001 Ehrenmitglied im Arbeitskreis für Forensische Odontologie der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. H. Pfeiffer, B. Brinkmann, J. Hühne, B. Rolf, A. A. Morris, R. Steighner, M. M. Holland, P. Forster: Expanding the forensic German mitochondrial DNA control region database: genetic diversity as a function of sample size and microgeography. In: International Journal of Legal Medicine. 112, 1999, S. 291, doi:10.1007/s004140050252.
  2. M. Hagen, S. Schmidt, R. Schulz, V. Vieth, C. Ottow, A. Olze, H. Pfeiffer, A. Schmeling: Forensic age assessment of living adolescents and young adults at the Institute of Legal Medicine, Münster, from 2009 to 2018. In: International Journal of Legal Medicine. 134, 2020, S. 745, doi:10.1007/s00414-019-02239-2.
  3. Andreas Olze, Tore Solheim, Ronald Schulz, Michael Kupfer, Heidi Pfeiffer, Andreas Schmeling: Assessment of the radiographic visibility of the periodontal ligament in the lower third molars for the purpose of forensic age estimation in living individuals. In: International Journal of Legal Medicine. 124, 2010, S. 445, doi:10.1007/s00414-010-0488-7.
  4. a b Ehrenmitglieder - Arbeitskreis Forensische Zahnmedizin. Abgerufen am 15. Dezember 2020.
  5. Mitglieder der Leopoldina. Abgerufen am 14. Dezember 2020.
  6. Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Verleihungen. 16. März 2001, abgerufen am 15. Dezember 2020.