Heinrich Maria Gietl

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Heinrich Maria Gietl (* 1. September 1851 in München; † 6. Januar 1918 ebenda) war ein deutscher Priester und Kirchenrechtler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gietl wurde in München geboren und besuchte zunächst das Ludwigsgymnasium.[1] Als sein Vater als Regierungsdirektor nach Ansbach übersiedelte, wechselte er 1862 auf das dortige Gymnasium, kehrte aber nach dem Tod seines Vaters ans Ludwigsgymnasium zurück.[2] Er studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität Philosophie und Theologie. 1875 wurde er im Freisinger Dom zum Priester geweiht. Noch im selben Jahr trat er in Graz dem Dominikanerorden bei und nahm den Ordensnamen Ambrosius an. Gietl lehrte einige Zeit an der Universität Fribourg. 1895 trat er aus gesundheitlichen Gründen aus dem Orden aus. Ab 1896 wirkte er als Benefiziat am Münchener Liebfrauendom. 1904 erfolgte schließlich die Berufung zum ordentlichen Universitätsprofessor für Kirchenrecht an der Ludwig-Maximilians-Universität. 1908–1909 und 1915–1916 bekleidete er das Amt des Dekans der Theologischen Fakultät.

1918 verstarb Gietl in München.

Ein Schüler Gietls war Anton Scharnagl.[3]

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen (in Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Sentenzen Rolands nachmals Papstes Alexander III. Freiburg 1891 (Dissertation).
  • Hinkmars Collectio de ecclesiis et capellis. In: Historisches Jahrbuch 15 (1894), S. 556–573.
  • Zur Geschichte der dispensatio in radice. In: Internationaler Kongress Katholischer Gelehrten (Hrsg.): Akten des Fünften Internationalen Kongresses katholischer Gelehrten. Zu München vom 24. bis 28. September 1900. München 1991, S. 256–261.
  • Die zwangsweise Versetzung der Benefiziaten in der Lehre der mittelalterlichen Kanonisten von Gratian bis Hostiensis. In: Heinrich Maria Gietl und Georg Pfeilschifter (Hrsg.): Festgabe Alois Knöpfler zur Vollendung des 70. Lebensjahres gewidmet. Freiburg 1917, S. 110–118.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eduard Eichmann: Heinrich Maria Gietl †. In: Historisches Jahrbuch. 39 (1918/19), S. 418–421
  • Martin Rehak: Heinrich Maria Gietl (1851–1918). Leben und Werk (= Münchener Theologische Studien. III. Kanonistische Abteilung 65). EOS, St. Ottilien 2011.
  • Martin Rehak: „Dabei ist er in einer continuierlichen Aufregung und … möchte nur auf einer Professur sein und Gelehrter sein.“ Der Münchener Kirchenrechtler Heinrich Maria Gietl (1851–1918). In: Beiträge zur altbayerischen Kirchengeschichte. 53 (2011), S. 43–66.
  • Martin Rehak: GIETL, Heinrich Maria. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band XXXIV, Bautz, , Sp. 372–377.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur von und über Heinrich Maria Gietl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Augsburger Postzeitung Nr. 193, 27. August 1911, S. 3.
  2. Augsburger Postzeitung Nr. 193, 27. August 1911, S. 3.
  3. Georg May: Ludwig Kaas. Der Priester, der Politiker und der Gelehrte aus der Schule von Ulrich Stutz. Grüner, Amsterdam 1981, ISBN 90-6032-197-9, S. 71.