Heinrich von Hadeln (General, 1796)

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Freiherr Heinrich Hellmuth von Hadeln (* 22. Juli 1796 in Landau (Waldeck); † 18. März 1867 in Wiesbaden) war ein nassauischer Generalleutnant.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Hellmuth von Hadeln war der Sohn des am 1. September 1809 vor Gerona gefallenen königlich-westphälischen (ehemals niederländischen) Brigadegenerals Heinrich Friedrich August von Hadeln und dessen Frau Cornelia, geborene Baronin Chassé († 1831), Schwester von Baron David Hendrik Chassé und Tochter des niederländischen Majors Carel Johan Chassé (1724–1793).[1] Wilhelm von Hadel war ein Bruder.

Er lernte das Soldatenleben bereits als Knabe 1804 und 1805 aus erster Hand kennen, als er mit seinem Vater im Heerlager bei Zeist des französischen Generals Marmont lebte, dabei die Errichtung der sogenannten Pyramide von Austerlitz miterlebte, und seinen Vater dann auf Marmonts Marsch bis nach Ulm begleitete.

Nach dem Tod des Vaters war er für eine Laufbahn im Forstwesen vorgesehen, und er lebte daher bis 1812 gemeinsam mit Hoffmann von Fallersleben im Haus eines waldeckischen Försters. Nachdem seine Schwester im Jahre 1812 den französisch-westphälischen General Jacques Alexandre Allix (1768–1836) geheiratet hatte, bewegte Allix seinen jungen Schwager zum Eintritt in die Artillerieschule der westphälischen Armee. Noch im selben Jahr erlebte er am 30. September die kurze Beschießung der Stadt durch Alexander Tschernyschow Kosaken und dann das Ende des Königreichs Westphalen.

Am 29. Dezember 1813 wurde er als Leutnant in die kurhessische Artillerie übernommen. Er nahm 1814 in den Befreiungskriegen am Feldzug gegen Frankreich teil. Am 1. November 1816 wurde er Oberleutnant im Generalstab der Herzoglich Nassauischen Armee und absolvierte eine zweijährige Ausbildung an der Artillerieschule Wien. 1819 wurde Hadeln mit der Einrichtung der nassauischen Militärschule in Wiesbaden beauftragt und zu deren Direktor ernannt. Vom folgenden Jahr an baute er die bis dahin nicht vorhandene nassauische Artillerie auf. 1822 wurde er Hauptmann und Chef der einzigen nassauischen Artilleriekompanie, 1833 Major und am 28. August 1837 Oberstleutnant.

Von 1832 bis 1839 leitete Hadeln die Erziehung des nassauischen Erbprinzen Adolph und hielt sich zu diesem Zweck zeitweise wieder in Wien auf.

Mit Diplom vom 1. September 1839 wurde Hadeln durch Herzog Adolph I. in Anerkennung seiner Abstammung aus altem rittermäßigen Geschlecht für sich und seine ehelichen Nachkommen unter Bestätigung seines bisher geführten Wappens in den Freiherrnstand erhoben.[2]

Am 28. März 1843 wurde er zum Oberst befördert. Nach der Märzrevolution nahm er am Feldzug gegen Baden teil und wurde am 6. Mai 1850 zum Generalmajor ernannt und zum Chef des Kriegsdepartements der Regierung des Herzogtums Nassau berufen. Am 22. Juli 1850 wurde er Generalkommandeur der nassauischen Truppen. Am 26. Juli 1854 wurde er zum Generaladjutanten (Stellvertreter des Herzogs als Oberkommandierender) und Chef der Militärkanzlei ernannt. Am 12. Dezember 1860 erhielt er den Titel eines Wirklichen Geheimrates mit dem Prädikat Exzellenz. Am 2. Februar 1862 wurde er, inzwischen 65-jährig, als Generalleutnant zur Disposition gestellt.

Er wurde auf dem Alten Friedhof in Wiesbaden bestattet. Sein Grab besteht nicht mehr.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Wacker: Das herzoglich-nassauische Militär 1813–1866. Band 2, 1998, ISBN 3-922027-85-7, S. 449.
  • Walter Rosenwald: Herzog Adolph von Nassau – seine Armee und seine Generale. In: Nassauische Annalen 107. 1996, S. 171–197.
  • Allgemeine Militär-Zeitung. Band 42, 1867, S. 132–133, online

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ihr jüngerer Bruder David Hendrik Chassé wurde als General in napoleonischen Diensten 1810 von Lodewijk Napoleon, 1806 bis 1810 König von Holland, zum Baron erhoben.
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1870. Zwanzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1869, S. 310.