Heinrich von Rodenberg

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Heinrich von Rodenberg (* im 13. oder 14. Jahrhundert; † 18. Mai 1381) war von 1358 bis 1381 der 13. Abt des Klosters Liesborn.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich von Rodenberg entstammte der adeligen Familie von Rodenberg, vermutlich aus dem in Hovestadt als Burgmannen ansässigen Zweig der Adelsfamilie. Als Eltern werden Goswin von Rodenberg und dessen Frau Gedeke Wulf vermutet, demnach wäre Johann von Rodenberg der Bruder Heinrichs. Heinrich von Rodenberg wurde 1358 einstimmig zum Abt gewählt und vom Münsteraner Bischof konsekriert. In seiner Amtszeit mehrte er das Klostergut, ließ zum Schutz vor Bränden die strohgedeckten Dächer des Klosters durch Schieferdächer ersetzen und gab einen neuen silbernen Abtstab in Auftrag. Des Weiteren tätigte er im Namen des Klosters Geschäfte, unter anderem mit seinen Verwandten. So kaufte er von seinem Vater Renten aus dem Hof zu Heddinghausen für das Kloster Liesborn. Er starb am 18. Mai 1381.[1]

Quellenlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich von Rodenberg ist uns neben den Chroniken vor allem aus Urkunden bekannt. So gibt es Urkunden zu Geschäften zwischen ihm und seinen Verwandten von Rodenberg: Sein Vater Goswin verkaufte dem Kloster 1364 Einnahmen aus dem Hof zu Heddinghausen im Kirchspiel Lippborg.[2] Heinrich von Rodenberg wird außerdem gebeten, das Velthuys an Hermann von Rodenberg als Lehen zu übergeben.[3] Auch mit anderen tätigte er Geschäfte zur Mehrung des Klosterguts: 1372 kauft er von Johann Pöpsel die Zehnterlöse von Wickentrupp, Loppenberghaus, Dethardshaus, Sudermannshaus und dem Hof zu Aden[4] und weist diese dem Marienaltar unter dem Turm zu.[5] Später tauscht er mit einem Sohn eines Münsteraner Bürgers den Hof Swynekink gegen das Haus Gerdinck im Kirchspiel Nottuln zu Werderstrate.[6] Darüber hinaus ist ein Siegel von Heinrich von Rodenberg überliefert. Es besitzt eine spitzovale Form, die Maße 40 × 62 mm und zeigt die Umschrift:

    [+] S(igillum) * HINRICI * AB[b]ATIS • LESB(er)NE(n)SIS[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Müller: Kanonissenstift und Benediktinerkloster Liesborn. De Gruyter, Berlin/New York 1987 (Germania sacra NF 23), S. 238–239. [1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Helmut Müller: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster. Band 5: Das Kanonissenstift und Benediktinerkloster Liesborn. de Gruyter, Berlin u. a. 1987. S. 238.
  2. Siegfried Schmieder: Die Urkunden des Klosters Liesborn. Band I: 1019–1464. Teil I: 1019–1383. Archiv des Kreises Beckum, Beckum 1969. S. 177.
  3. Siegfried Schmieder: Die Urkunden des Klosters Liesborn. Band I: 1019–1464. Teil I: 1019–1383. Archiv des Kreises Beckum, Beckum 1969. S. 175.
  4. Siegfried Schmieder: Die Urkunden des Klosters Liesborn. Band I: 1019–1464. Teil I: 1019–1383. Archiv des Kreises Beckum, Beckum 1969. S. 183.
  5. Siegfried Schmieder: Die Urkunden des Klosters Liesborn. Band I: 1019–1464. Teil I: 1019–1383. Archiv des Kreises Beckum, Beckum 1969. S. 184.
  6. Siegfried Schmieder: Die Urkunden des Klosters Liesborn. Band I: 1019–1464. Teil I: 1019–1383. Archiv des Kreises Beckum, Beckum 1969. S. 195.
  7. Landesarchiv NRW. Abteilung Westfalen, Sig.: B 213u/Kloster Liesborn/Urkunden, Nr. 158; Siegfried Schmieder: Die Urkunden des Klosters Liesborn. Band I: 1019–1464. Teil I: 1019–1383. Archiv des Kreises Beckum, Beckum 1969. S. 209, Abb. 10b.
VorgängerAmtNachfolger
Friedrich MareAbt des Klosters Liesborn
1358 – 1381
Wessel von der Recke