Heinz Eschen

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Heinz Eschen (geboren 3. Mai 1909 in Filehne in der preußischen Provinz Posen im heutigen Polen; gestorben 30. Januar 1938 im Konzentrationslager Dachau) war ein deutscher Widerstandskämpfer.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinz Eschen entstammte einer jüdischen Familie. Sein Vater Isidor Eschen betrieb eine Gaststätte, in der Heinz und seine fast drei Jahre ältere Schwester Hilde aufwuchsen. Nach dem frühen Tod seines Vaters kümmerte sich seine Mutter Bianka Eschen darum, dass er trotzdem bis zum Abitur die Schule besuchen konnte. Anschließend studierte er Medizin an der Universität München.[1]

Schon während seines Studiums engagierte sich Eschen als Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und übernahm den Vorsitz des Roten Studentenbundes zum Widerstand gegen den aufstrebenden Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB).[1]

Unmittelbar nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten beteiligte sich Eschen am 1. Februar 1933 in München an einem Protestmarsch gegen die Nazis. Dieser stieß mit der Münchener Polizei zusammen und Eschen erlitt dabei eine schwere Schussverletzung. Am 18. des Monats wurde er verhaftet. Nach mehreren Monaten im Gefängnis wurde er am 26. November in das KZ Dachau verschleppt.[1]

Im Konzentrationslager war Eschen als Jude und Kommunist besonderem Terror der SS ausgesetzt. „Der ständigen Gewalt begegnete er mit Selbstdisziplin und Charakterstärke, was ihm nicht nur bei den Mitgefangenen, sondern auch bei der SS zunehmend Respekt verschaffte“. So wurde er von der Lagerleitung schließlich zum „ Blockältesten“ im sogenannten „Judenblock“ ernannt, der Häftlingsbaracke Nummer 6.[1]

Doch auch als „Blockältester“ beteiligte sich Eschen am politischen Widerstand im Lager, besorgte kranken und geschwächten Häftlingen Medikamente und zusätzliche Lebensmittel. Schließlich wurde er von Spitzeln der SS verraten; er starb am 30. Januar 1938 im Alter von 28 Jahren nach neunstündiger Folter durch „Baumhängen“.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Heinz Jahnke: Heinz Eschen – Kapo des Judenblocks im Konzentrationslager Dachau bis 1938. In: Dachauer Hefte. 7. Jahrgang, Heft 7, S. 24 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Albert Knoll: Häftlinge im Porträt: Heinz Eschen auf der Seite der KZ-Gedenkstätte Dachau [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 6. Juli 2023