Helpup

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Helpup
Gemeinde Oerlinghausen
Wappen von Helpup
Koordinaten: 51° 58′ N, 8° 43′ OKoordinaten: 51° 58′ 11″ N, 8° 42′ 41″ O
Höhe: 156 m ü. NN
Fläche: 13,46 km²
Einwohner: 4579 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 340 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Postleitzahl: 33813
Vorwahl: 05202
Karte
Ortsteile von Oerlinghausen

Helpup ist ein Ortsteil von Oerlinghausen im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort hat etwa 4579 Einwohner (Stand 2021)[1] und liegt nördlich des Teutoburger Waldes, direkt an der B 66 zwischen Bielefeld und Lage. Durch Helpup fließt der Haferbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ev. ref. Kirche in Helpup

Vor 500 Jahren bestand Helpup aus einer Ansammlung einzelner Höfe und den dazugehörenden Ackerflächen in den Dörfern Währentrup, Mackenbruch und Wellentrup. Mittelpunkt war der heute noch existierende Alte Krug, ein 1829 an alter Stelle neu erbautes Fachwerkhaus. 1770 bekam Helpup offiziell die erste Schule in einem Privathaus, bis 1800 eine zweiklassige Schule an der Detmolder Straße 66 errichtet wurde.[2][3]

Am 20. März 1908 erhielten die Gemeinden Mackenbruch, Währentrup, Wellentrup und Greste eine eigene Kirche gegenüber dem Alten Krug. Die evangelisch-reformierte Kirche wurde am 20. März 1908 in Anwesenheit des lippischen Fürsten Leopold IV. feierlich eingeweiht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich der Name Helpup immer stärker durch. So trug die Kirche (1908), der Sportverein (1911), die Liedertafel (1913) und das Postamt (1913) den neuen Namen. Sogar der Bahnhof Kachtenhausen wurde 1913 in Bahnhof Helpup umbenannt.[2][4]

Um 1910 hatten die damals zum Amt Oerlinghausen gehörenden Gemeinden Währentrup (826 Einwohner), Wellentrup (885) und Mackenbruch (450) zusammen bereits über 2150 Einwohner.[5]

Am 1. April 1957 entstand die Gemeinde Helpup aus den ehemals selbständigen Gemeinden Währentrup und Mackenbruch sowie Teilen der Gemeinde Wellentrup.[6][7] Am 1. Januar 1960 hatte Helpup 3243 Einwohner. Albrecht Heißenberg war der erste Bürgermeister von Helpup.[8] Die Selbständigkeit währte nur zwölf Jahre und endete am 1. Januar 1969 mit der Eingemeindung in die Stadt Oerlinghausen.[7]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtsfamilie des Alten Kruges war namensgebend für den Ort Helpup. Den Wirt nannte man zeit seines Lebens nur Helpup. Da die von ihm vor 1640 gegründete Gaststätte am Beginn des langen Anstiegs zum Teutoburger Wald lag, bot er den vorbeiziehenden Fuhrwerken seine Dienste an. Der Ruf help up (hilf hinauf) signalisierte ihm, dass ein zusätzliches Gespann benötigt wurde, um den steilen Anstieg nach Oerlinghausen zu bewältigen. Im Helpuper Wappen ist diese Geschichte dargestellt.[2][9]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1860 1939 1962
Einwohner[10] 1290 1557 3378

Verkehr und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhaltepunkt Helpup

Der Haltepunkt Helpup liegt an der Bahnstrecke Bielefeld–Lage-Lemgo. Die Strecke wird durch die eurobahn im Stundentakt mit der RB 73Der Lipperländer“ bedient.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der TuS Helpup ist der örtliche Sportverein mit Abteilungen für Korbball, Fußball, Faustball, Badminton, Ju-Jutsu, Schwimmen, Tischtennis, Turnen und Volleyball.

Söhne und Töchter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ewald Berkemeier, langjähriger Politiker, letzter Bürgermeister Helpups[11]
  • Friedrich Bödeker (1867–1937), Handwerker und Kakteenforscher, wurde in Währentrup geboren
  • Alois Fietz, langjähriger bekannter Helpuper Schwimm-Meister, Namensgeber des Alois-Fietz-Pokals der Schwimmabteilung des TuS Helpup[12]
  • Reinhold Hanning (1921–2017), ehemaliger SS-Unterscharführer in KZ-Wachmannschaften
  • Friedrich Hermeier, Landwirt und Vorsteher von Währentrup[13]
  • Albrecht Heißenberg, erster Bürgermeister Helpups[14]
  • Albrecht Ober, Vorsteher und Bürgermeister von Währentrup, Namensgeber des Albrecht-Ober-Platzes in Helpup[15]
  • Alfred Vogelsänger (1914–1998), Werbefotograf, Gründer der Vogelsänger-Studios[16]
  • Karl Waldhecker, ehemaliger Wirt des Alten Krugs, Namensgeber des Karlsplatzes in Helpup[17]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stadt Oerlinghausen (Hrsg.): Oerlinghausen – Geschichte und Geschichten, 1984.
  • Katharina Korell: Zeitsprünge-Oerlinghausen. Sutton Verlag, Erfurt 2011, ISBN 978-3-86680-928-4.
  • Sven Högermann: Helpup – Und sie riefen Help-Up. Tredition, Hamburg 2012, ISBN 978-3-8472-8607-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Helpup – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadtportrait. In: Bergstadt Oerlinghausen. Stadt Oerlinghausen, 31. Dezember 2021, abgerufen am 28. Oktober 2022 (deutsch).
  2. a b c Stadt Oerlinghausen (Hrsg.): Oerlinghausen – Geschichte und Geschichten: Helpup, Oerlinghausens neuer Stadtteil, 1984.
  3. Sven Högermann, Helpup – Und sie riefen Help-Up, Tredition Verlag, Hamburg, 2012, ISBN 978-3-8472-8607-3, Seite 204 bis 209.
  4. Sven Högermann, Helpup – Und sie riefen Help-Up, Tredition Verlag, Hamburg, 2012, ISBN 978-3-8472-8607-3, Seite 163.
  5. Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 243.
  7. a b Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 68.
  8. Jürgen Hohendorf: Vor 50 Jahren war die Gründung der politischen Gemeinde Helpup. 1. April 1957 – eine neue Gemeinde wird geboren. In: Helpup. Lokaler Anzeiger und amtliche Bekanntmachungen. 42. Jahrgang, 2007, Nr. 6, Seite 1–3.
  9. Sven Högermann, Helpup – Und sie riefen Help-Up, Tredition Verlag, Hamburg, 2012, ISBN 978-3-8472-8607-3, Seite 11 bis 14.
  10. Werner Kuhlemann: Die 70 Landgemeinden. In: Herbert Stalling AG in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung (Hrsg.): Landkreis Lemgo - Landschaft, Geschichte, Wirtschaft. Wirtschaftsverlag, Oldenburg (Oldb) 1963, S. 347.
  11. Sven Högermann, Helpup – Und sie riefen Help-Up, Tredition Verlag, Hamburg, 2012, ISBN 978-3-8472-8607-3, Seite 142.
  12. Sven Högermann, Helpup – Und sie riefen Help-Up, Tredition Verlag, Hamburg, 2012, ISBN 978-3-8472-8607-3, Seite 192.
  13. Sven Högermann, Helpup – Und sie riefen Help-Up, Tredition Verlag, Hamburg, 2012, ISBN 978-3-8472-8607-3, Seite 113.
  14. Sven Högermann, Helpup – Und sie riefen Help-Up, Tredition Verlag, Hamburg, 2012, ISBN 978-3-8472-8607-3, Seite 129 bis 134.
  15. Sven Högermann, Helpup – Und sie riefen Help-Up, Tredition Verlag, Hamburg, 2012, ISBN 978-3-8472-8607-3, Seite 161.
  16. Sven Högermann, Helpup – Und sie riefen Help-Up, Tredition Verlag, Hamburg, 2012, ISBN 978-3-8472-8607-3, Seite 242.
  17. Sven Högermann, Helpup – Und sie riefen Help-Up, Tredition Verlag, Hamburg, 2012, ISBN 978-3-8472-8607-3, Seite 162.