Henning von Storch

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Henning von Storch (* 23. Mai 1934 in Rostock; † 12. November 2018 ebenda) war ein deutscher Politiker (CDU), Landrat des Hochtaunuskreises und Abgeordneter des Mecklenburg-Vorpommerschen Landtags; er entstammte dem vormals im Landkreis Rostock begüterten Adelsgeschlecht von Storch.

Ausbildung und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henning von Storch entstammte einer briefadeligen Familie mit der Nobilitierung zum Reichsadelsstand zu Wien 1753. Die Vorfahren besaßen über mehrere Generationen Güter in Mecklenburg-Schwerin. Seine Eltern waren Karla von Burgsdorff und Hubertus von Storch. Nach dem Schulbesuch in Kühlungsborn und Bad Doberan (von 1946 bis 1948 war er im Carl-Hunnius-Internat in Wyk auf Föhr) machte Henning von Storch 1955 Abitur und studierte anschließend von 1955 bis 1959 Rechts- und Staatswissenschaften in Kiel und Göttingen. Er war seit dem Studium Mitglied der Burschenschaft Teutonia Kiel.[1] Das Studium schloss er 1964 mit beiden juristischen Staatsexamen und der Promotion zum Dr. jur. ab.

Von 1965 bis 1974 arbeitete Henning von Storch als Mitarbeiter im höheren Dienst der Landesregierung Schleswig-Holstein, zuletzt als Regierungsdirektor. Ab 1966 leistete Henning von Storch seinen Wehrdienst ab. Als Reserveoffizier erreichte er den Dienstgrad Oberstleutnant d. R. Seit 1990 war er mit der Kanzlei „Dr. Henning von Storch Dr. von Storch & Collegen“ in Bad Doberan als Rechtsanwalt ansässig.[2]

Henning von Storch war evangelisch, seit 1961 mit Manuela von Paepcke, Tochter der Bodild von Donner-Lehmkuhlen und des Landwirts Gottfried-Reimar von Paepcke verheiratet.[3] Das Ehepaar hat drei Kinder.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1963 war Henning von Storch Mitglied der CDU und dort in vielfältigen Funktionen engagiert. Seit 2003 war er Kreisvorsitzender der CDU Bad Doberan.

Von 1966 bis 1974 war von Storch Mitglied des Kreistages von Plön. 1974 wurde er zum Bürgermeister der Kreisstadt Bad Segeberg gewählt. Dieses Amt hatte er bis zu seiner Wahl als Landrat des Hochtaunuskreises im Jahr 1979 inne. 1985 schied er als Landrat aus und arbeitete als Anwalt.

Ab 2002 war Henning von Storch Mitglied des Landtages Mecklenburg-Vorpommern und dort finanzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Er wurde im Landtagswahlkreis Bad Doberan I direkt gewählt. Er war Mitglied im Landwirtschaftsausschuss sowie dem Rechts- und Europaausschuss. Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2011 konnte er weder seinen Wahlkreis verteidigen noch über die Landesliste in den Landtag einziehen.

Er war seit 2014 Mitglied des Kreistags im Landkreis Rostock.[4]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marc Kolbe: Trauer um Ex-Landrat; Taunuszeitung vom 15. November 2018, S. 9. Vgl. Königsteiner Woche, in: Taunus-Nachrichten 21.11.2018. Königstein im Taunus 2018.[5]
  • Bernd Lasdin: Die Rückkehr der Familien. Alte und neue Gutsbesitzer in Mecklenburg-Vorpommern, 1. Auflage, Edition Temmen, Bremen 2002, S. 168 f. ISBN 3-86108-793-6.
  • Christoph Franke, Moritz Graf Strachwitz von Groß Zauche und Camminetz Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser/ B (Briefadel/ nach 1400 nobilitiert) 2000, Band XXIII, Band 121 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg/Lahn 2000. ISSN 0435-2408
  • Hans Friedrich von Ehrenkrook, Jürgen Thiedicke von Flotow, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser/ B (Briefadel/ nach 1400 nobilitiert) 1956, Band II, Band 12 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. u. a. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 474–475. ISSN 0435-2408
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1939. Teil B (Briefadel). Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. 38. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1938.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Henning von Storch: Rechtliche Grundlagen der studentischen Selbstverwaltung. In: Burschenschaftliche Blätter, 76. Jg. (Aug./Sep. 1961), H. 8/9, S. 215–217.
  2. Bad Doberan, Rechtsanwalt Dr. Henning von Storch. Vgl. Henning v. Storch * 23.05.1934; † 12.11.2018 in Rostock, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, ISSN 0174-4909, Rhein-Main-Echo, Online-Ausgabe, 17.11.2018. Hrsg. RheinMainMedia GmbH, Offenbach. Stand 1.1.2024.
  3. Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser/ B (Briefadel/ nach 1400 nobilitiert) 1985, Band XVI, Band 86 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1985, S. 328–329. ISSN 0435-2408
  4. Mitglieder des Kreistags 2014–2019. Vgl. Mitglied der vierten Legislaturperiode Dr. jur. Henning von Storch, CDU. in: Landtag Mecklenburg-Vorpommern. Stand Schwerin 1.1.2024.
  5. Ehemaliger Landrat Dr. Henning von Storch mit 84 Jahren gestorben, in, Ebenda: Taunus-Nachrichten 21.11.2018, Verlagshaus Taunus Medien GmbH. Königstein im Taunus. Stand 1.1.2024.