Herbert Kirchhoff

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Herbert Kirchhoff (* 5. Mai 1911 in Braunschweig; † 24. September 1988 in Malcesine, Italien) war ein deutscher Szenenbildner bei Bühne, Film und Fernsehen.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchhoff studierte Medizin und Kunstgeschichte. Ab 1932 bildete er sich an der Berliner Kunstakademie fort. Seit 1934 arbeitete er als Szenenbildner an den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main und Düsseldorf sowie am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Fünf Jahre darauf begann Kirchhoff ein Studium der Filmarchitektur an der Deutschen Filmakademie in Potsdam-Babelsberg. Anfang der 1940er Jahre setzte er seine Aktivitäten als Szenenbildner an deutschen Bühnen fort.

Grabstätte Albrecht Becker und Herbert Kirchhoff auf dem Friedhof Ohlsdorf

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er Filmarchitekt. Nach kurzer Unterbrechung infolge des Kriegsendes, wo er erneut Kulissen für Bühnen entwarf, holte ihn Helmut Käutner gegen Ende des Jahres 1946 zum Film zurück. Kirchhoff übersiedelte nach Hamburg, wo er fortan bevorzugt für die Real-Film der Produzenten Gyula Trebitsch und Walter Koppel tätig war. Kirchhoff gestaltete vor allem eine Reihe von Revuefilmen, aber auch mehrere realitäts- und zeitnahe Filme. Bis 1960 wurde er auch regelmäßig für Inszenierungen Käutners herangezogen. Ab 1963 konzentrierte er sich auf die Gestaltung von Fernsehproduktionen. Dort entwarf er sowohl die Designs für Opern- und Operetteninszenierungen, als auch für Alltagsgeschichten und historische Dokumentarspiele.

In seiner Hamburger Zeit kehrte Kirchhoff immer wieder zur Bühne zurück und entwarf die Szenenbilder für die unter der Intendanz von Gustaf Gründgens und Rolf Liebermann (Hamburger Staatsoper) entstandenen Inszenierungen. Seinen letzten Lebensabschnitt verbrachte Herbert Kirchhoff, der sich mit 75 Jahren ins Privatleben zurückgezogen hatte, am Gardasee in Italien.

Seine letzte Ruhestätte fand Herbert Kirchhoff auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf. Das Grab, in dem 2002 auch der Szenenbildner Albrecht Becker beigesetzt wurde, liegt im Planquadrat L 21 westlich der Oberstraße.

Filmografie als Szenenbildner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

bis 1963 Kinofilme, anschließend Fernsehproduktionen

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1957: Filmband in Gold (Beste Architektur) für Der Hauptmann von Köpenick (gemeinsam mit Albrecht Becker)
  • 1961: Filmband in Gold (Beste Architektur) für Das Glas Wasser (gemeinsam mit Albrecht Becker)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 393.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]