Herman Z. Cummins

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Herman Zachary Cummins (* 23. April 1933 in Rochester, New York, USA; † 21. April 2010 in New York City, USA[1]) war ein US-amerikanischer Physiker, der vor allem für seine experimentellen Arbeiten zur Lichtstreuung an kondensierter Materie bekannt wurde.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cummins studierte an der Ohio State University und der Universität von Paris und promovierte 1963 an der Columbia University in New York City.[2] Nach der Promotion verbrachte er sieben Jahre an der Johns Hopkins University, bevor er 1971 nach New York zurückkehrte und eine Professorenstelle an der New York University annahm.[2] Von dort wechselte er 1974 zum City College of New York, wo er zum „Distinguished Professor“ ernannt wurde.[3] 2004 wurde er emeritiert. Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt Cummins zahlreiche Ehrungen, zum Beispiel erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Pierre und Marie Curie[3] und wurde 1996 zum Mitglied der National Academy of Sciences ernannt.[4] Zudem war er Fellow der American Physical Society[5] und seit 2001 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.[6]

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cummins leistete wichtige Pionierarbeit für die Nutzung von Lasern zur Erforschung kondensierter Materie. So gilt er als Miterfinder der Laser-Doppler-Anemometrie, die z. B. in der Untersuchung von Wirbelschleppen von Flugzeugen oder des Blutflusses in menschlichen Blutgefäßen Anwendung findet.[6][7][8] Er war ein führender Spezialist für Raman-Spektroskopie und andere Lichtstreu-Techniken, die er unter anderem zur Untersuchung von ferroelektrischen Phasenübergängen und von kommensurabel-inkommensurabel Übergängen einsetzte.[3][9] Ein wichtiges Forschungsgebiet Cummins' war die Physik von Gläsern und glasbildenden Flüssigkeiten.[3][6] In enger Zusammenarbeit mit dem theoretischen Physiker Wolfgang Götze gelangen ihm hier die ersten experimentellen Bestätigungen der Vorhersagen der Moden-Kopplungstheorie des Glasübergangs.[10][11]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cummins hat mehr als 170 Publikationen in referierten internationalen Wissenschaftsjournalen veröffentlicht. Seine Arbeiten wurden mehr als 7500-mal zitiert und sein h-Index ist 45.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. HERMAN CUMMINS Obituary (2010) - New York, NY - New York Times. Abgerufen am 17. August 2023.
  2. a b Cummins, Herman Z. In: Physics History Network. American Institute of Physics, abgerufen am 2. April 2024 (englisch).
  3. a b c d Special Events and Colloquia: Herman Z. Cummins Lectures. The City College of New York, abgerufen am 2. April 2024 (englisch).
  4. Herman Z. Cummins. In: Member Directory. National Academy of Sciences, abgerufen am 2. April 2024 (englisch).
  5. APS Fellow Archive. American Physical Society, abgerufen am 2. April 2024 (englisch).
  6. a b c Herman Z. Cummins. American Academy of Arts and Sciences, 9. Februar 2023, abgerufen am 2. April 2024 (englisch).
  7. Y. Yeh, H. Z. Cummins: Localized fluid flow measurements with an He-Ne laser spectrometer. In: Applied Physics Letters. Band 4, Nr. 10, 15. Mai 1964, ISSN 0003-6951, S. 176–178, doi:10.1063/1.1753925 (aip.org [abgerufen am 2. April 2024]).
  8. J W Czarske: Laser Doppler velocimetry using powerful solid-state light sources. In: Measurement Science and Technology. Band 17, Nr. 7, 1. Juli 2006, ISSN 0957-0233, S. R71–R91, doi:10.1088/0957-0233/17/7/R01 (iop.org [abgerufen am 3. April 2024]).
  9. Herman Z. Cummins: Experimental studies of structurally incommensurate crystal phases. In: Physics Reports. Band 185, Nr. 5-6, Januar 1990, S. 211–409, doi:10.1016/0370-1573(90)90058-A (elsevier.com [abgerufen am 2. April 2024]).
  10. G. Li, W. M. Du, X. K. Chen, H. Z. Cummins, N. J. Tao: Testing mode-coupling predictions for α and β relaxation in Ca0.4K0.6(NO3)1.4 near the liquid-glass transition by light scattering. In: Physical Review A. Band 45, Nr. 6, 1. März 1992, ISSN 1050-2947, S. 3867–3879, doi:10.1103/PhysRevA.45.3867 (aps.org [abgerufen am 2. April 2024]).
  11. H. Z. Cummins, W. M. Du, M. Fuchs, W. Götze, S. Hildebrand, A. Latz, G. Li, N. J. Tao: Light-scattering spectroscopy of the liquid-glass transition in CaKNO3 and in the molecular glass Salol: Extended-mode-coupling-theory analysis. In: Physical Review E. Band 47, Nr. 6, 1. Juni 1993, ISSN 1063-651X, S. 4223–4239, doi:10.1103/PhysRevE.47.4223 (aps.org [abgerufen am 2. April 2024]).
  12. Web of Science, abgerufen am 2. April 2024