Hermann Reichenspurner

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Hermann Christoph Konrad Reichenspurner (* 20. April 1959 in München) ist ein deutscher Mediziner. Er ist Professor für Herzchirurgie und Direktor der Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.[1]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgewachsen als Sohn eines Drogisten, war Reichenspurner in seiner Jugend ein begeisterter Reiter, auch sang er im ergänzenden Chor der Bayerischen Staatsoper in München.[2] Zunächst wollte er Opernsänger werden.[3] Er besuchte das Münchner Wilhelms-Gymnasium, danach studierte er von 1979 bis 1985 an der Ludwig-Maximilians-Universität München Medizin. Von 1987 bis 1989 arbeitete Reichenspurner am Groote Schuur and Red Cross Childrens Hospital der Universität Kapstadt in Südafrika. Es folgte seine Ausbildung in der Chirurgie und später in der Herzchirurgie in Traunstein und in München. 1994 erwarb er die Approbation auch in den USA und arbeitete zwei Jahre lang in der Herzchirurgie der Stanford University in Kalifornien, wo er sich auf das Gebiet von Herz- und Lungentransplantationen spezialisierte. 1996 wurde Reichenspurner Vize-Direktor am Universitätsklinikum der TU Dresden, bevor er als Professor zurück an die LMU nach München wechselte. 2001 folgte er dem Ruf nach Hamburg, wo Reichenspurner seitdem Direktor der Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie ist.[4]

Wissenschaftliche Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichenspurner ist Autor zahlreicher Originalarbeiten in Zeitschriften und Sammelbänden sowie Verfasser mehrerer Monographien und Lehrbuchtexte. Zu seinen Forschungs- und Tätigkeitsschwerpunkten gehören die minimal-invasive Herzchirurgie, die Aortenchirurgie, der Einsatz von Kunstherzsystemen sowie die Transplantation von Herz und Lunge. Reichenspurner ist in vielen nationalen und internationalen Fachgesellschaften aktiv, darunter in der International Society for Heart and Lung Transplantation.[5]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichenspurner ist seit 2018 mit dem US-amerikanischen Choreografen und Ballettdirektor John Neumeier verheiratet. Beide leben in Hamburg.[6]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Immer wieder meldet sich Reichenspurner auch zu allgemeinen Themen der Medizin und des Gesundheitssystems zu Wort. So forderte er etwa bessere Arbeitsbedingungen und höhere Entlohnungen für Pflegekräfte[7] oder mahnte politisches Handeln im Bereich der Organspende an[8].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. UKE - Arztprofil - Hermann Reichenspurner. Abgerufen am 2. März 2023.
  2. Hamburg Ballett - John Neumeier - Hermann Reichenspurner. In: ballett-journal. 23. Dezember 2018, abgerufen am 2. März 2023 (deutsch).
  3. Lars Haider: Mitten ins Herz – Hermann Reichenspurner und John Neumeier. 22. Juni 2019, abgerufen am 2. März 2023 (deutsch).
  4. CV Hermann Reichenspurner. Abgerufen am 2. März 2023.
  5. Martin U. Müller: "Es ist ganz viel über angeblich fehlende Beatmungsgeräte geredet worden". In: Der Spiegel. 22. Juli 2020, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. März 2023]).
  6. Lars Haider: Mitten ins Herz – Hermann Reichenspurner und John Neumeier. 22. Juni 2019, abgerufen am 2. März 2023 (deutsch).
  7. Martin U. Müller: "Es ist ganz viel über angeblich fehlende Beatmungsgeräte geredet worden". In: Der Spiegel. 22. Juli 2020, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. März 2023]).
  8. Martin U. Müller: (S+) Organspenden in Deutschland: »Es ist ein altes Trauma«. In: Der Spiegel. 10. Februar 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. März 2023]).