Hirzlei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hirzlei
Ortsgemeinde Brauneberg
Koordinaten: 49° 52′ N, 6° 59′ OKoordinaten: 49° 51′ 52″ N, 6° 59′ 22″ O
Einwohner: 80 (2018)
Postleitzahl: 54470
Vorwahl: 06534
Hirzlei (Rheinland-Pfalz)
Hirzlei (Rheinland-Pfalz)

Lage von Hirzlei in Rheinland-Pfalz

Hirzlei ist ein Dorf nahe der Mosel und ein Ortsbezirk von Brauneberg im rheinland-pfälzischen Landkreis Bernkastel-Wittlich.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hirzlei liegt etwa fünf Kilometer südlich von Brauneberg im Tal des Frohnbachs.

Die nächsten Nachbarorte sind im Nordosten das etwa einen Kilometer entfernte Burgen, im Osten Gornhausen und im Nordwesten Wintrich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hirzlei wird erstmals 1764 erwähnt. Um die Kölschen-, Hampels- und Denzer-Mühle entstand das in obere, mittlere und untere Hirzlei gegliederte Dorf auf dem zu Kurtrier gehörenden Gebiet von Wintrich-Filzen an der Grenze zur Grafschaft Veldenz.[1]

Das Linke Rheinufer wurde 1794 im ersten Koalitionskrieg von französischen Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 bis 1814 war die Hirzlei ein Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Napoleonischen Kaiserreichs, zugehörig dem Saardepartement. Auf dem Wiener Kongress (1815) kam die Region an das Königreich Preußen, die Ansiedlung wurde 1816 dem Regierungsbezirk Trier zugeordnet.

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Hirzlei innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Das im frühen 20. Jahrhundert errichtete Schulgebäude des Dorfes, das später als Feuerwehrhaus diente, wurde 1955 mit privater Unterstützung in eine Kapelle umgebaut. Am 1. Mai 1956 konnte das erste Patronatsfesthochamt in „St. Josef“ zelebriert werden. In der Kapelle findet monatlich ein Gottesdienst statt.[1]

Durch die Hirzlei verläuft die Gemarkungsgrenze zwischen Brauneberg und Burgen. Der kleinere Teil der Ortschaft mit etwa 20 Einwohnern gehört zu Burgen, der größere mit etwa 60 Einwohnern zu Brauneberg. Ausgelöst durch eine Unterschriftenaktion der Burgen zugeordneten Hirzleier Bürger wurde 2018 eine Debatte über eine Gebietsänderung geführt.[2][3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zu Brauneberg gehörende größere Teil der Hirzlei ist gemäß Hauptsatzung der einzige Ortsbezirk dieser Ortsgemeinde. Er wird politisch von einem Ortsvorsteher vertreten, während auf die Bildung eines Ortsbeirats verzichtet wurde.[4]

Anita Reichert-Klemm wurde 2015 Ortsvorsteherin von Hirzlei.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 78,13 % für weitere fünf Jahre in ihrem Amt bestätigt.[6]

Reicherts-Klemms Vorgänger Ewald Adam hatte das Amt des Ortsvorstehers bis 2014 insgesamt 35 Jahre ausgeübt.[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hirzleier Kirmes findet seit dem ersten „Patronatsfest St. Josef“ jährlich am 1. Mai statt.[1]

In der Gewann Aufm Wald südöstlich von Hirzlei sind drei Felsen als Naturdenkmale ausgewiesen.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hirzlei wird von der Kreisstraße 87 in Form einer Stichstraße an Burgen angebunden. Von dort verläuft die K 87 weiter nach Brauneberg, eine direkte Straße zwischen den beiden Teilen der Ortsgemeinde besteht nicht.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Hirzleier feiern wichtige Dorf-Epoche. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 28. April 2015, abgerufen am 21. Dezember 2020.
  2. Winfried Simon: Burgen oder Brauneberg: Wem gehört Hirzlei? In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 8. März 2018, abgerufen am 21. Dezember 2020.
  3. Winfried Simon: Hirzlei: Gemeinderat Burgen will einvernehmliche Lösung. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 9. März 2018, abgerufen am 21. Dezember 2020.
  4. Hauptsatzung der Ortsgemeinde Brauneberg vom 2. Oktober 2019. § 2 Ortsbezirke. Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, abgerufen am 21. Dezember 2020.
  5. Sieger im Monat Juni, Kategorie Einzelkandidaten: Anita Reichert vom BSK Mittelmosel. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 14. Februar 2016, abgerufen am 21. Dezember 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Bernkastel-Kues, Verbandsgemeinde, sechste Ergebniszeile. Abgerufen am 21. Dezember 2020.