Hof (Chur)

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Hof (Chur)
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Plessur
Politische Gemeinde: Churi2w1
Postleitzahl: 7000
Koordinaten: 759917 / 190649Koordinaten: 46° 50′ 52″ N, 9° 32′ 8″ O; CH1903: 759917 / 190649
Höhe: 625 m ü. M.
Fläche: 0,05 km²
v. l. n. r.: Kathedrale, Bischöfliches Schloss und Martinskirche
v. l. n. r.: Kathedrale, Bischöfliches Schloss und Martinskirche

v. l. n. r.: Kathedrale, Bischöfliches Schloss und Martinskirche

Karte
Hof (Chur) (Schweiz)
Hof (Chur) (Schweiz)
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Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 1852

Der Hof in Chur bezeichnet das Quartier oberhalb der Altstadt und der reformierten Martinskirche, das geprägt ist von der römisch-katholischen Kathedrale und dem Bischöflichen Schloss, der Residenz des Churer Bischofs.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hof war bereits in vorrömischer Zeit besiedelt. 451 wurde er Bischofssitz mit einfacher Basilika. Im 8. Jahrhundert wurde die zweite Kathedrale errichtet, von der heute noch Marmorskulpturen erhalten sind. Die heutige Kathedrale wurde 1272 fertiggestellt.

Während im 16. Jahrhundert die Stadt Chur sich der Reformation anschloss, blieb der Hof eine katholische Enklave. Rechtlich begünstigt wurde dieser Umstand dadurch, dass der Hof bereits seit 1514 ein Reichslehen und damit ein von der Bürgerschaft unabhängiges Territorium war. Exklave des Hofs war der Marsöl. Die vollständige politische Eingemeindung der politischen Gemeinde Hof Chur in die Stadt Chur erfolgte 1852.[1] Mit 5 ha war sie die flächenmässig kleinste Gemeinde, die es in der Schweiz seit 1850 je gab.

Am 13. Mai 1811 entwickelte sich durch Funkenwurf aus einem nicht bemerkten Mottbrand auf dem Schindeldach der Domdekanei ein verheerender Grossbrand, dem das Dekanat, das Kloster St. Luzi mit Kirche und Priesterseminar und Dach und Turm der Kathedrale zum Opfer fielen.[2]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bischofsgräber des 19. und 20. Jahrhunderts befinden sich auf der Portalseite der Kathedrale, weitere Gräber und das Burbaki-Denkmal auf der Ostseite der Kathedrale zu beiden Seiten der St. Luzistrasse.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Domenig: Der Hof, eine kleine Vatikanstadt. In: Terra Grischuna 5/2009, S. 42–45.
  • Albert Fischer: «…dass unsere Dankbarkeit nicht nur in unseren Herzen unauslöschbar sey wird…» Zum 200. Jahrestag des Churer Hofbrandes am 13. Mai 1811. In: Bündner Monatsblatt, 4/2011, S. 227–256.
  • Jürg Simonett: Hof Chur. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18. Dezember 2007.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bischöflicher Hof, Chur – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesamt für Statistik: Amtliches Gemeindeverzeichnis der Schweiz, 2006
  2. Brände in Chur. Abgerufen am 16. Januar 2021 (Schweizer Hochdeutsch).
  3. Hansmartin Schmid: Churer Grabmäler. Hrsg.: Peter Metz. SCALA, Nr. 9. Tardis, Chur 2021, ISBN 978-3-9525049-4-9, S. 120 Seiten.