Molinis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Molinis
Wappen von Molinis
Wappen von Molinis
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Plessur
Politische Gemeinde: Arosai2
Postleitzahl: 7056
frühere BFS-Nr.: 3927
Koordinaten: 768721 / 188138Koordinaten: 46° 49′ 23″ N, 9° 39′ 0″ O; CH1903: 768721 / 188138
Höhe: 1041 m ü. M.
Fläche: 13,22 km²
Einwohner: 119 (31. Dezember 2012)
Einwohnerdichte: 9 Einw. pro km²
Website: www.molinis.ch
Molinis von Nordosten. Links die Rungser Rüfi, rechts im Hintergrund das Dorf Tschiertschen
Molinis von Nordosten. Links die Rungser Rüfi,
rechts im Hintergrund das Dorf Tschiertschen

Molinis von Nordosten. Links die Rungser Rüfi,
rechts im Hintergrund das Dorf Tschiertschen

Karte
Molinis (Schweiz)
Molinis (Schweiz)
w{w
Gemeindestand vor der Fusion am 31. Dezember 2012

Molinis (rätoromanisch Molinas/? = Mühle) war bis am 31. Dezember 2012 eine politische Gemeinde im ehemaligen Kreis Schanfigg, Bezirk Plessur, des Schweizer Kantons Graubünden.

Am 1. Januar 2013 fusionierte sie mit den Gemeinden Calfreisen, Castiel, Langwies, Lüen, Peist und St. Peter-Pagig zur Gemeinde Arosa.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molinis liegt im Schanfigg, zehn Kilometer (Luftlinie) östlich von Chur. Als einzige Siedlung des Tals liegt das Haufendorf nicht auf einer Hangterrasse, sondern unten im engen Talboden unmittelbar am rechten Ufer der Plessur. Auf der rechten (nördlichen) Talseite umfasst das ehemalige Gemeindegebiet nur einen rund 2 km langen schmalen Streifen zwischen dem Flusslauf und der gut 100 m oberhalb verlaufenden Bahnlinie. Wesentlich ausgedehnter ist das Territorium auf der gegenüberliegenden Schattenseite. Es erstreckt sich von der Plessur über den grossteils bewaldeten, von Tobeln und Rüfen zerfurchten Hang zu den ausgedehnten Alpweiden der Ochsenalp an der Nordflanke des Aroser Weisshorns. Kurz unterhalb des Gipfels wird der mit 2544 m ü. M. höchste Punkt der ehemaligen Gemeinde erreicht.

Zur ehemaligen Gemeinde gehören neben dem Hauptort die Hofsiedlungen Gadenstett, Usser Zana und Inner Zana auf der linken Talseite.

Nachbargemeinden waren St. Peter-Pagig, Peist, Arosa, Tschiertschen-Praden und Lüen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1335 als Mulina erwähnte Ort gehörte in den Drei Bünden zum Gericht Ausserschanfigg des Zehngerichtenbundes.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: In Blau goldenes Mühlrad.

Redendes Wappen als Hinweis auf den auf mulin (romanisch für «Mühle») zurückgehenden Ortsnamen. Farben des Zehngerichtenbundes.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1850 1900 1950 1980 1990 2000[1] 2006 2012
Einwohner 135 106 137 83 133 136 138 119

Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name des Orts geht auf das rätoromanische Wort mulin «Mühle» zurück. Tatsächlich gehörte Molinis wie das gesamte Schanfigg ursprünglich zum rätoromanischen Sprachgebiet. Erst seit dem 16. Jahrhundert ist Molinis deutschsprachig; die Bevölkerung spricht einen Walser Dialekt, der sich vom weiter flussaufwärts liegenden Langwies aus talabwärts ausbreitete.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ehemalige Gemeinde bietet einige wenige Arbeitsstätten in der Land- und Forstwirtschaft, Industrie und Gewerbe sowie im Dienstleistungssektor. Es gibt ein Restaurant, aber kein Ladengeschäft für den täglichen Gebrauch mehr.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molinis erreicht man durch die auf halber Höhe zwischen Molinis und St. Peter gelegene Station St. Peter-Molinis der Bahnstrecke Chur–Arosa der Rhätischen Bahn oder über eine Strasse hinauf nach St. Peter, das an der Schanfiggerstrasse liegt und von der Postautolinie Chur–Peist bedient wird.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Danuser / Walser-Vereinigung Graubünden (Hrsg.): Alte Wege im Schanfigg. Verlag Walser-Vereinigung Graubünden, Splügen 1997.
  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5.
  • Carl Fischer: Land und Leute im Tale Schanfigg. Manatschal Ebner & Cie., Chur 1905.
  • Peter Masüger: Vom Alträtoromanischen zum «Tschalfiggerisch» In: Terra Grischuna, 48. Jahrgang, Heft 1, Terra Grischuna Verlag, Chur 1990, ISSN 1011-5196.
  • Christian Patt: Schanfigger Wörter. Eine Ergänzung zum Davoser Wörterbuch. Verlag Walservereinigung Graubünden, Chur 1986.
  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden. Band II: Die Talschaften Herrschaft, Prättigau, Davos, Schanfigg, Churwalden, Albulatal (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 9). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1937. DNB 811066703.
  • E. Rud: Das Schanfigg. Buchdruckerei AG Arosa, Arosa o. J. (um 1920).
  • Jürg Simonett: Molinis. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 1. Dezember 2016.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Molinis – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jürg Simonett: Molinis. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 1. Dezember 2016.