Horst Wernicke

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Horst Wernicke (* 31. August 1951 in Greifswald) ist ein deutscher Historiker und ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte und Hansegeschichte an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1970 bis 1974 studierte er Geschichte und Geographie in Greifswald, war 1974 bis 1980 und 1983/84 wissenschaftlicher Assistent bzw. wissenschaftlicher Oberassistent. Die Promotion erfolgte 1979. Die kurze Unterbrechung der wissenschaftlichen Arbeit war Strafe für eine abgebrochene Studienreise in die UdSSR. Er war in dieser Zeit als Heimleiter der Studentenwohnheime in der Makarenkostraße tätig. 1984 folgte die Habilitation und 1986 wurde er zum Hochschuldozenten ernannt. Seit 1992 war er Inhaber des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte und Hansegeschichte an der Universität Greifswald, seit 1996 Koordinator der Ständigen Konferenz der Historiker des Ostseeraums.

Im Jahre 1971 wurde er Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Hansehistoriker in der DDR. Nach der Vereinigung Deutschlands wurde die Arbeitsgemeinschaft wieder Teil des Hansischen Geschichtsvereins in Lübeck. Dort ist Wernicke im Vorstand tätig und Herausgeber der Greifswalder Historischen Studien, einer Schriftenreihe, die einst von der Arbeitsgemeinschaft in Leben gerufen wurde.[1] Seit 1994 bis zu dessen Auflösung war Wernicke als Nachfolger von Martin Richter Präsident des Landesheimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Vom Juni 2013 bis Dezember 2017 war er Vorsitzender der Historischen Kommission für Pommern.

2013 steuerte Wernicke einen Beitrag mit seinen Erinnerungen zur Festschrift „150 Jahre Historisches Institut“ Greifswald bei. Die hochschulpolitische Entwicklung seit der Wende kommentierte er sehr kritisch.[2]

Im Jahre 2003 wurde er mit dem Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet.[3] Zu seinem 65. Geburtstag erhielt er am 31. August 2016 eine Festschrift, in der ihm viele Kollegen, Weggefährten und Schüler ihre Reverenz erwiesen.[4] Im März 2017 wurde Wernicke emeritiert. Der Lehrstuhl für die Hansegeschichte wurde nicht wieder besetzt.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Städtehanse 1280–1418. 1979 (Dissertation).
  • Studien zum Verhältnis Hanse, Reich und norddeutschem Territorialfürstentum. 1984 (Habilitationsschrift).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sonja Birli, Nils Jörn, Christian Peplow, Haik Thomas Porada, Dirk Schleinert (Hrsg.): ene vruntlike tohopesate. Beiträge zur Geschichte Pommerns, des Ostseeraums und der Hanse. Festschrift für Horst Wernicke zum 65. Geburtstag (= Schriftenreihe der David-Mevius-Gesellschaft, Bd. 12), Hamburg 2016.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vorstand – Hansischer Geschichtsverein e. V. Abgerufen am 23. Mai 2018.
  2. „Die Politik blieb nach der Wende beratungsresistent“. In: ostsee-zeitung.de. Ostseezeitung, 27. Januar 2014, abgerufen am 6. Februar 2018.
  3. Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern auf dem Regierungsportal von Mecklenburg-Vorpommern.
  4. Eckhard Oberdörfer: Prominenter Hanseforscher wurde gebührend gefeiert. In: ostsee-zeitung.de. Ostseezeitung, 31. August 2016, abgerufen am 6. Februar 2018.