Horst von Rom

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Horst von Rom

Horst von Rom (* 11. Mai 1909 in Heilbronn; † 23. Dezember 1991 in Madrid[1]) war ein deutscher Botschafter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er studierte Rechtswissenschaft, Staatswissenschaft, Sprachwissenschaft und Landeskunde Ostasiens. 1934 wurde er mit dem Thema Sicherungsverwahrung promoviert. Von 1935 bis 1937 arbeitete er als Rechtsanwalt. Von 1937 bis 1945 arbeitete er beim Forschungsamt. Von 1943 bis 1945 war er an das Auswärtige Amt abgeordnet.

Von 1945 bis 1953 betätigte sich von Rom als Rechtsanwalt und als Dozent an der Hochschule für Politik München. 1953 wurde er in den auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen. 1956 verfasste er als Mitarbeiter des Protokollchefs Hans Berger, »Richtlinien für die Vorbereitung und Durchführung von Staatsbesuchen und Veranstaltungen«, in welchem er für Spalierfahrten von Staatsgästen im Cabrio, den Begriff Appell an die Schaulust prägte.[2]

Er war an der „Deutschen Beratungsstelle für Wertpapierbereinigung in Salzburg“, wie die Vertretung der deutschen Regierung sich von 1945 bis 1959 nannte, akkreditiert. Er wurde an der Botschaft der Bundesrepublik in Santiago de Chile akkreditiert. 1957 wurde von Rom zum Legationsrat befördert. Von Juli 1962 bis 1965 war er Konsul in Atlanta. 1965 wurde er zum Botschaftsrat befördert. Von 1965 bis 1968 war er Botschafter in Bamako/Mali. Ab 12. November 1968 Botschafter in Saigon/Südvietnam.

Am 21. November 1970 legte von Rom mit Präsident Tran Thien Khiem den Grundstein für ein Schlachthaus in der Nähe der Binh Loi Brücke in der Gia-Định-Provinz. Das Schlachthaus wurde als wesentlicher Beitrag zur Entwicklung des Industrial Development Centers (IDC) gesehen, mit dem die Regierung der Bundesrepublik Deutschland die Nachfrage von Saigon nach frischem Rind- und Schweinefleisch befriedigen wollte. Die deutsche Bundesregierung unterstützte den Bau des Schlachthauses mit einem Darlehn über 13,5 Millionen Deutsche Mark Laufzeit 25 Jahre Zinssatz drei Prozent. Im Schlachthaus sollten 2.400 Schweine und 300 Ochsen täglich geschlachtet werden.[3]

Vom 18. bis 19. August 1972 besuchte von Rom den Flugzeugträger USS Kitty Hawk (CV-63).[4] Zum Jahreswechsel 1972/1973 machte der US-Botschafter in Saigon, Ellsworth Bunker, einen ausgedehnten Weihnachtsurlaub. So wurde Horst von Rom Doyen auf dem Neujahrsempfang des Diplomatisches Corps von Nguyễn Văn Thiệu in Saigon und durfte die Neujahrsansprache halten.

„Die Invasion des kommunistischen Nordvietnams – bewies, dass die Kommunisten ihre Doktrin dem südvietnamesischen Volk aufzwingen und Nord- und Südvietnam gewaltsam vereinigen wollen.“

Horst von Rom: Januar 1973

Anders als von der internationalen Presse gemeldet, habe Südvietnams Armee jedoch „brillante Siege“ errungen. Aber:

„Vietnam teilt das Leid aller geteilten Nationen, die ihre Erwartungen dem Frieden opfern müssen.“

Horst von Rom: Januar 1973

Die Deutsche Botschaft in Saigon behauptete, von Rom sei von französischen und vietnamesischen Journalisten falsch zitiert worden. Der Bitte der Redaktion der Wochenzeitschrift Der Spiegel um den Wortlaut der Neujahrsansprache entsprach die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Saigon nicht.[5]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Familienbund [Lüttwitz]: Lüttwitz. In: Genealogisches Handbuch der freiherrlichen Häuser. Band 22 (= Genealogisches Handbuch des Adels, Band 127), C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 2002, ISBN 3-7980-0827-2, ISSN 0435-2408, S. 244–261, insbesondere S. 257
  2. Simone Derix: Bebilderte Politik. Staatsbesuche in der Bundesrepublik Deutschland 1949–1990 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 184). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-37005-6, S. 222 (books.google.com)
  3. Viet-Nam Bulletin – a weekly publication of the embassy of viet-nam. (PDF) Vol 4, Number 39. Michael R. Potaski Collection, The Vietnam Center and Archive, Texas Tech University, 30. November 1970, S. 16, abgerufen am 17. Oktober 2013 (englisch).
  4. history.navy.mil (Memento vom 5. November 2012 im Internet Archive; PDF)
  5. Nixon: Einsam wie ein römischer Kaiser. In: Der Spiegel. Nr. 2, 1973 (online).
VorgängerAmtNachfolger
Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Bamako
1965–
Paul Joachim von Stülpnagel
Wilhelm KopfBotschafter der Bundesrepublik Deutschland in Saigon
12. November 1968 – 13. November 1974
Heinz Dröge