Hypergammaglobulinämie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Klassifikation nach ICD-10
D89.0 Polyklonale Hypergammaglobulinämie
D89.2 Hypergammaglobulinämie, nicht näher bezeichnet
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Bei der Hypergammaglobulinämie ist die Immunglobulin-Klasse der Gammaglobuline im Blutserum abnormal vermehrt. Als Ursache kommen chronische Entzündungen, Lebererkrankungen, Autoimmunerkrankungen oder Tumoren infrage.[1][2] Bei einer Verminderung liegt eine Hypogammaglobulinämie vor.[3]

Einteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es können folgende Formen unterschieden werden:[3]

Häufige Form, bei der viele verschiedene Antikörper vermehrt sind. Nicht selten wird die Bezeichnung Hypergammaglobulinämie mit dieser Form gleichgesetzt.[2] Polyklonale Hypergammaglobulinämien kommen unter anderem vor bei:

Äußerst seltene Form mit einigen wenigen abnormal vermehrten Antikörpern.[3]

  • Atypische Hypergammaglobulinämie

Diese atypisch genannte Form kommt mit einer Häufigkeit von 1 zu 1.000.000 vor. Klinisch stehen Phlegmonen und Petechien im Vordergrund.[3] Infolge einer Gerinnungsstörung kann es zu einer Purpura hyperglobulinaemica kommen.

Serumeiweißelektrophoresen (oben: Normalbefund, unten: Auffälligkeit in γ-Fraktion; M-Gradient)

Diagnose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Diagnose ergibt sich aus der Serumelektrophorese.

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Ursache.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael A. Matar, Firas Rinawi, Raanan Shamir, Amit Assa: Hypergammaglobulinemia is a marker of extraintestinal manifestations in pediatric inflammatory bowel disease. In: The Turkish journal of gastroenterology. 2017, Band 28, Nummer 2, S. 131–134 doi:10.5152/tjg.2017.16562.
  • Wen Ting Liu, Ying Jing, Zhi Peng Han, Xiao Ning Li, Yan Liu, Fo Bao Lai, Rong Li, Qinqin Zhao, Mengchao Wu, Lixin Wei: The Injured Liver Induces Hyperimmunoglobulinemia by Failing to Dispose of Antigens and Endotoxins in the Portal System. In: PLOS ONE. 2015, Band 10, Nummer 3, S. e0122739 doi:10.1371/journal.pone.0122739.
  • Hypergammaglobulinemia. In: L. W. Moreland (Herausgeber): Rheumatology and Immunology Therapy. S. 414, 2004, Springer, Berlin, Heidelberg. [doi.org/10.1007/3-540-29662-X_1285]
  • H. W. Baenkler: Hypergammaglobulinämie. In: Fortschritte der Medizin. Band 99, Nummer 29, August 1981, S. 1122–1123, PMID 7262799.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pschyrembel online
  2. a b M. Rasel und F. Zahra: Hypergammaglobulinemia (Polyclonal Gammopathy). In: StatPearls [Internet], 202, PMID 36256787, StatPearls
  3. a b c d Eintrag zu Hypergammaglobulinämie im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck