Igor Witaljewitsch Sawizki

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Igor Witaljewitsch Sawizki (russisch Игорь Витальевич Савицкий, wiss. Transliteration Igor' Vital'evič Savickij, englisch Igor Vitalyevich Savitsky, auch Sawitzki transkribiert; * 4. August 1915 in Kiew, Russisches Kaiserreich; † 27. Juli 1984 in Moskau, Sowjetunion) war ein sowjetischer Maler, Archäologe und Sammler, vor allem der Avantgarde-Kunst. Er gründete das staatliche Kunstmuseum der Republik Karakalpakistan, das teilweise auch nach ihm benannt wird,[1] mit Sitz in Nukus, Usbekistan (siehe auch Hauptartikel: Kunstmuseum Nukus).

Leben und Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Igor Sawizki wurde 1915 in Kiew in eine relativ wohlhabende Familie hineingeboren. Er erlernte den Beruf des Elektrikers. 1950 besuchte er erstmals Karakalpakistan, um an der „Khorezm“ Archäologische & Ethnographische Expedition,[2] teilzunehmen, die seit den 1930er Jahren Untersuchungen durchführte und von Sergei Pawlowitsch Tolstow geführt wurde.[3] Er verlegte seinen Wohnsitz nach Nukus, der Hauptstadt von Karakalpakistan, und lebte dort bis zu seinem Tod im Jahre 1984. Von 1957 bis 1966 legte er eine umfangreiche Sammlung von Schmuck, Teppichen, Münzen, Kleidung und anderen Artefakten aus der Region an[4] und überzeugte die Behörden von der Notwendigkeit eines eigenen Museums.[5] Nach Gründung des Museums wurde er 1966 zum Kurator ernannt.[6]

In weiterer Folge sammelte Sawizki auch tausende[7] Werke zentralasiatischer Künstler wie z. B. Oʻrol Tansiqboyev und Wiktor Ufimzew aus der Schule der Usbeken, und später die der russischen Avantgarde wie z. B. Kliment Redko, Ljubow Popowa, Wera Muchina, Iwan Kudrjaschow oder Robert Falk,[8] deren Bilder in der Sowjetunion unter der Diktatur von Josef Stalin unerwünscht waren.[9]

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sawizki und die von ihm zusammengestellte Sammlung war Gegenstand des Dokumentarfilms „The Desert of Forbidden Art“, der unter der Leitung von Amanda Pope und Tchavdar Georgiev erstellt wurde. Ben Kingsley gab im Film Sawizki die Stimme. Der Film hatte 2010 auf dem Globians Doc Fest Premiere.[10]

Marinika Babanazarova, Direktorin des staatlichen Kunstmuseums der Republik Karakalpakistan,[11] erstellte 2011 die Biografie Igor Savitsky : Artist, Collector, Museum Founder[12], welche auch in Französisch erschienen ist.[13]

Bücher von Sawizki[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Igor Witaljewitsch Sawizki: Gossudarstwennyj musei iskusstw karakalpakskoi ASSR. Moskau 1976.
  • Igor Witaljewitsch Sawizki: Narodnoje prikladnoje iskusstwo karakalpakow. Resba po derewy. Taschkent 1965.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der australische Fernsehsender Special Broadcasting Service (SBS) produzierte 2002 eine rund 15-minütige Sendung über die von Sawizki im staatlichen Kunstmuseums der Republik Karakalpakistan zusammengetragenen Kollektion.[14]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Savitsky Museum of Art oder auch einfach Nukus Museum The largest Collection of Russian Avantgarde Art.
  2. Homage to Savitsky, Uzbek Journeys.
  3. Savitsky's Museum. Art that makes us better, Advantour 21. Februar 2012.
  4. Exhibition for the 100th anniversary of Igor Savitsky in Tashkent, 5. August 2015.
  5. Savitsky's Museum. Art that makes us better, Advantour 21. Februar 2012.
  6. Tom Bissell, Chasing the Sea, New York 2004, Vintage Books, S. 323–324, ISBN 0-375-42130-0.
  7. Exhibition for the 100th anniversary of Igor Savitsky in Tashkent, 5. August 2015.
  8. Siehe die Übersicht unter: Savitsky Collection.
  9. The Toxic Uzbek Town and Its Museum of Banned Soviet Art.
  10. Film-Website: The Desert of Forbidden Art und The Desert of Forbidden Art (2010).
  11. Savitsky's Museum. Art that makes us better, Advantour 21. Februar 2012.
  12. Marinika Babanazarova, Igor Savitsky : Artist, Collector, Museum Founder, London 2011, : Silk Road Publishing House, ISBN 978-0-9557549-9-9.
  13. Book about Igor Savitsky published in French, UzDaily, 27. April 2012.
  14. Keepers of the Lost Art - Uzbekistan, youtube.