Ilfis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ilfis
Ilfis in Langnau im Emmental

Ilfis in Langnau im Emmental

Daten
Gewässerkennzahl CH: 490
Lage Emmentaler Alpen

Schweiz Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Emme → Aare → Rhein → Nordsee
Quelle am Hengst (Schrattenfluh)
46° 50′ 21″ N, 7° 56′ 56″ O
Quellhöhe 1532 m ü. M.[1]
Mündung in die Emme zwischen Langnau im Emmental und LauperswilKoordinaten: 46° 57′ 2″ N, 7° 45′ 3″ O; CH1903: 623772 / 199993
46° 57′ 2″ N, 7° 45′ 3″ O
Mündungshöhe 643 m ü. M.[1]
Höhenunterschied 889 m
Sohlgefälle 36 ‰
Länge 24,7 km[1]
Einzugsgebiet 203,87 km²[1]
Abfluss am Pegel Langnau[2]
AEo: 188 km²
Lage: 4,2 km oberhalb der Mündung
NNQ (2011)
MNQ 1990–2013
MQ 1990–2013
Mq 1990–2013
MHQ 1990–2013
HHQ (2005)
700 l/s
3,45 m³/s
5,35 m³/s
28,5 l/(s km²)
7,36 m³/s
335 m³/s
Abfluss an der Mündung[3]
AEo: 203,9 km²
MQ
Mq
5,94 m³/s
29,1 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Schonbach, Wittenmossgraben, Schärligbach, Steinbach, Chrümpelgraben, Ortbach, Teufenbachgraben, Ramserengraben, Mülebach
Rechte Nebenflüsse Hilfernbach, Staldegrabe, Rämisbach, Äschlisbach, Türrenbachgrabe, Hämelbach, Trueb, Gohl, Frittenbach
Gemeinden Escholzmatt-Marbach, Trub, Trubschachen, Langnau im Emmental, Lauperswil
Ilfis (Emmentaler Alpen)
Ilfis (Emmentaler Alpen)
Quelle
Mündung
Emmentaler Alpen
Quelle und Mündung der Ilfis
Ilfis beim Hölzli in Escholzmatt-Marbach

Ilfis beim Hölzli in Escholzmatt-Marbach

Ilfis in Langnau im Emmental

Ilfis in Langnau im Emmental

Ilfis in Langnau im Emmental

Ilfis in Langnau im Emmental

Ilfisbrücke in Langnau im Emmental

Ilfisbrücke in Langnau im Emmental

Die Ilfis (im einheimischen Dialekt: [(d̥) ˈʏu̯fiz̥/ˈɪu̯fiz̥]) ist ein rund 25 Kilometer langer Nebenfluss der Emme im oberen Entlebuch und im oberen Emmental.

Namen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ältesten Belege des Namens stammen aus dem Jahr 1337 (Büelgůt ... in Rosverrich zủr Ilvis; Johannis zủr Ilvis) und beziehen sich entweder auf die Ortschaft Ilfis bei Langnau oder auf die Höfe Enedilfis in der Gemeinde Escholzmatt-Marbach. Als Gewässername erscheint Ilfis ab 1371 ([cop. 1531] Da der kennell In die Ilvis gatt unnd uber Iluis Inn den müllibach ... dem kennel bach wider hin ab In die Iluis; [cop.] und ir recht anfachent, da der Kenelbach in die Ilfis gat und über Ilfis in den Mülibach ... und den Kenelbach wider hinab in die Ilfis).[4]

Die Herkunft des Namens ist nicht ganz gesichert. Er könnte auf eine Ableitung *Elvis(i)ā zur gallischen Farbwurzel *elvo- ‚braun, gelb‘ zurückgehen, die wohl auf die Gelbtönung des Wassers hinwiese.[4] Mit diesem Namen in Verbindung steht offenbar auch die Bezeichnung Hilfern.[5]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte
Verlauf der Ilfis

Die Ilfis entspringt unterhalb des Hängst auf einer Höhe von 1532 m ü. M. am westlichen Abhang der Schrattenfluh und fliesst von dort nordwärts ab.

Die Karstlandschaft im Quellgebiet ist im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) aufgeführt.[6] Beim Dorbachholtz ergiesst sie sich in die nach Westen führende Hilfere, die nach ihrer Vereinigung mit dem Schonbach wieder den Namen Ilfis trägt. Der nun zunächst wieder nach Norden laufende Fluss wendet sich bei Wiggen stärker nach Westen und bildet ab Kröschenbrunnen bis zur Einmündung des Hämelbachs die Grenze zwischen den Kantonen Luzern und Bern.

In ihrem weiteren Verlauf passiert die Ilfis Trub, Trubschachen, Bärau und Langnau im Emmental und mündet schliesslich bei Emmenmatt von rechts auf einer Höhe von 643 m ü. M. in die Emme.

Der 24,7 km lange Lauf der Ilfis endet ungefähr 889 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle, sie hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 36 ‰.

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 203,87 km² grosse Einzugsgebiet der Ilfis liegt in den Emmentaler Alpen und wird durch sie über die Emme, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es besteht zu 49,2 % aus bestockter Fläche, zu 44,7 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 3,9 % aus Siedlungsfläche und zu 2,2 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 1022,8 m ü. M.[7]. Die höchste Erhebung ist der Hängst mit einer Höhe von 2092 m ü. M. im Südosten des Einzugsgebietes.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schwandlochgrabe (rechts), 2,2 km
  • Hölzigrabe (rechts), 0,5 km
  • Hilferebach (rechts), 2,6 km
  • Häxeschwandgrabe (links), 1,8 km
  • Buhüttegrabe (links), 1,2 km
  • Schonbach (links), 7,0 km
  • Rotbach (rechts), 2,2 km
  • Staldegrabe (rechts), 1,3 km
  • Witemoosgrabe (links), 1,5 km
  • Rämisbach (rechts), 2,8 km
  • Äschlisbach (rechts), 2,6 km (6,6 km mit Lombach)
  • Turnhaldebach (rechts), 0,7 km
  • Stierenweidgrabe (rechts), 1,7 km
  • Lauelibach (rechts), 1,5 km
  • Schärligbach (links), 7,3 km
  • Gummegrabe (links), 3,2 km
  • Rüttigrabe (links), 0,9 km
  • Rappenästgrabe 2 (links), 0,5 km
  • Dürrenbachgrabe (rechts), 2,8 km
  • Rappenästgrabe 1 (links), 1,0 km
  • Hämelbach (rechts), 4,5 km
  • Hogergrabe (links), 0,2 km
  • Stärenegg (links), 0,5 km
  • Hagleregrabe (links), 0,4 km
  • Lüfteligräbli (rechts), 0,9 km
  • Steibach (links), 3,2 km
  • Buechraingräbli (rechts), 0,3 km
  • Kamblybach (rechts), 0,3 km
  • Sagibach (rechts), 0,7 km
  • Trueb (rechts), 13,8 km
  • Chrümpelgrabenbach (links), 4,5 km
  • Haseleegräbli (rechts), 0,9 km
  • Vorders Zueloufgräbli (rechts), 0,5 km
  • Bäregghöchigräbli (rechts), 0,4 km
  • Ortbach (links), 2,2 km
  • Teufebachgrabe (links), 2,7 km
  • Ramseregrabe (links), 2,3 km
  • Burspugräbe (links), 0,7 km
  • Burspugräbe (links), 0,9 km
  • Gohl (rechts), 11,3 km
  • Hüenerbach (links), 3,0 km
  • Widerberggräbli (rechts), 0,3 km
  • Löffelgrabe (rechts), 1,0 km
  • Nidermoosgrabe (links), 0,8 km
  • Mülibach (links), 1,6 km
  • Wintersitegräbli (links), 0,6 km
  • Schützegrabe (rechts), 1,6 km
  • Ilfisgrabe (links), 2,9 km
  • Dorfberggrabe (rechts), 1,0 km
  • Obere Frittebach (rechts), 7,6 km
  • Ziegelhüttegrabe (rechts), 0,4 km
  • Hübeligrabe (rechts), 0,5 km
  • Renzegrabe (links), 0,8 km
  • Renzegrabe (links), 0,7 km
  • Hüselmattgräbli (rechts), 0,4 km
  • Übersrütigräbli (rechts), 1,0 km

Hydrologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Mündung der Ilfis in die Emme beträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 5,94 m³/s. Ihr Abflussregimetyp ist nivo-pluvial préalpin,[8] und ihre Abflussvariabilität[9] beträgt 20.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) der Ilfis in m³/s[10]

Brücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ramserenbrücke von 1793 in Langnau im Emmental

Auf ihrem Weg wird sie von rund 30 Brücken überquert.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ilfis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Messstation Langnau 2013 (PDF) Bundesamt für Umwelt BAFU
  3. Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Gebietsauslässe. Abgerufen am 2. November 2015.
  4. a b Erika Waser, Luzerner Namenbuch 1,1: Entlebuch. Die Orts- und Flurnamen des Amtes Entlebuch (A–L), Comenius, Hitzkirch 1996, ISBN 3-905286-56-4, p. 484f.
  5. Erika Waser, Luzerner Namenbuch 1,1: Entlebuch. Die Orts- und Flurnamen des Amtes Entlebuch (A–L), Comenius, Hitzkirch 1996, ISBN 3-905286-56-4, p. 430f.
  6. BLN 1609 «Schratteflue»
  7. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Äschlisbach
  8. „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes, S. 7
  9. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  10. Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss.