Ingvarsteine

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Stein von Steninge U 439

Ingvarsteine (schwedisch Ingvarsstenarne [1] ist die Bezeichnung für 26 Runensteine[2] in Schweden, die für Wikinger errichtet wurden, die zwischen 1036 und 1041 bei einer Expedition unter Ingvar Vittfarne (deutsch „Ingvar der Weitgereiste“ auch Ingvar Emundsson) zum Kaspischen Meer starben.

Runenstein von Bjällbrunna (Ög 155)

Sie gehören zu über 130 Runensteinen in Dänemark und Schweden, die von Fahrten von Skandinaviern in andere Länder berichten.[3] Die Expedition Ingvars ist nahezu das einzige geschichtlich fassbare Ereignis im Osten, das auf schwedischen Runensteinen erwähnt wird.[4] Neben dem Runenstein von Tillinge in Uppland (U785) und dem Runenstein G 216 auf Gotland sind die Ingvarsteine die einzigen, die Serkland, die Region am Kaspischen Meer erwähnen.

Historischer Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oben – zwischen dem Punkt und dem Doppelpunkt der Runentext IKUARI, oder Ingvar vom Runenstein Sö 281

Die isländische Yngvars saga víðförla und die georgische Kartlis-Chronik berichteten über eine Schlacht bei Bashi am südöstlichen Ufer des Kaspischen Meeres im Machtkampf in Georgien. Daran nahmen auch die Waräger mit 30 Schiffen und 700 Männern teil. Viele von ihnen starben im Kampf, aber die meisten, darunter auch Ingvar, erlagen Krankheiten. Die Runensteine in Schweden wurden zu ihrem Gedenken errichtet.

Im Jahr 1990 präsentierte der Archäologe Mats Larsson (* 1946) eine Zusammenstellung der Texte im Buch Ett ödesdigert Vikingatåg: Ingar den vitfarnes resa 1036–1041 („Eine katastrophale Wikingerexpedition“). Außerdem stellte er eine Theorie über die Expeditionsroute durch Transkaukasien auf.

Ingvarsteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stein von Lundby (Sö 131) – Spjóti (und?) Halfdan, sie errichteten diesen Stein für Skarði, ihren Bruder. Er fuhr nach Osten von hier mit Ingvar, in Serkland liegt der Sohn von Eyvinðr[5]

Södermanland

U 654 Varpsund

Uppland

  • U Fv1992;157 Arlanda
Gunnarr und Bjǫrn und Thorgrímr hoben diesen Stein zur Erinnerung an Thorsteinn, ihren Bruder, der tot im Osten mit Ingvarr war, und machte diese Brücke.
  • U 439 Steninge
  • U 644 Ekilla bro
  • U 654 Varpsund oder Ullfjärden
  • U 661 Råby
  • U 778 Svinnegarns kyrka
  • U 837 Alsta, Nysätra
  • U 1143 Tierps kyrka

Västmanland

Östergotland

  • Ög 145 Dagsbergs kyrka
  • Ög 155 Bjällbrunna

Runensteine, die sich möglicherweise auf Ingvars Expedition beziehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Véfastr errichtete diesen Stein zur Erinnerung an Guðmundr, seinen Bruder. Er starb in Serkland. Gott helfe seiner Seele.[10],
  • Vs 1 Stora Ryttene kyrkoruin und
  • Ög 30 Skjorstad

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://runeberg.org/antiqtid/10/0028.html)
  2. Weitere sieben sind mögliche Ingvarsteine: Sö 278 Strängnäs domkyrka, Sö 360 Bjuddby, U 513 Rimbo kyrka, U 540 Husby-Sjuhundra kyrka, U 785 Tillinge kyrka, Vs 1 Stora Ryttene kyrkoruin und Ög 30 Skjorstad; die seinen Namen jedoch nicht erwähnen
  3. vgl. Runensteine über Fahrten in andere Länder
  4. Ebenfalls der Leidang unter Führung des Wikingerhäuptling Freygeirr, um 1050
  5. Inschrift: : sbiuti : halftan : þaiR : raisþu : stain : þansi : eftiR : skarþa : bruþur sin : fur : austr : hiþan : miþ : ikuari : o sirklanti : likR : sunR iuintaR, altnordische Lesart: Spiuti, Halfdan, þæiR ræisþu stæin þannsi æftiR Skarða, broður sinn. For austr heðan með Ingvari, a Særklandi liggR sunR ØyvindaR.
  6. Jäders kyrka (schwedisch)
  7. Högstena (schwedisch)
  8. Balsta (schwedisch)
  9. Gredby gata (schwedisch)
  10. Inschrift: uifas-- ... : risa : s(t)in : þ(t)ino : ub : at : k-þmunt : bruþur : sin : han : uarþ : tuþr : a : srklant- kuþ halbi : ant : ans, altnordische Lesart: Vifas[tr] [let] ræisa stæin þenna upp at G[u]ðmund, broður sinn. Hann varð dauðr a Særkland[i]. Guð hialpi and hans.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]