International Football Cup 1965/66

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Der 5. Durchgang des International Football Cups (IFC) fand 1965/66 statt. An ihm beteiligten sich 32 Mannschaften aus acht europäischen Fußballverbänden:

Gegenüber dem IFC 1964/65 hatte sich die Zahl der teilnehmenden Verbände um vier verringert. Die Verbände aus Belgien, Frankreich, Griechenland und Österreich nahmen nicht mehr am Wettbewerb teil.

Vorbemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie in den Vorjahren wurden in jeder Phase Hin- und Rückspiele ausgetragen. Er begann mit der aus acht Gruppen bestehenden Vorrunde, aufgeteilt in zwei regionale Hauptgruppen. In der Hauptgruppe A spielten die westeuropäischen, in der Hauptgruppe B die osteuropäischen Mannschaften. Die acht Gruppensieger qualifizierten sich für das Viertelfinale, über das Halbfinale wurden schließlich die beiden Endspiele erreicht. Mit dem 1. FC Lokomotive Leipzig gewann erstmals eine deutsche Mannschaft den Pokal.

Der DFB hatte folgende Mannschaften nominiert:

Der DFV entsandte folgende Mannschaften:

*0Im Laufe des Wettbewerbs als Fußballabteilung aus dem Hauptverein herausgelöst und am 20. Januar 1966 als 1. FC Lokomotive Leipzig als eigenständiger Verein neu gegründet.

Gruppenphase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden von 18. Juni – 24. Juli 1965 statt.

Gruppe A1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. FC Lugano  6  3  2  1 009:400  +5 08:40
 2. Malmö FF  6  2  2  2 007:700  ±0 06:60
 3. ADO Den Haag  6  2  1  3 007:900  −2 05:70
 4. Borussia Neunkirchen  6  2  1  3 007:100  −3 05:70
Schweiz SchwedenSchweden NiederlandeNiederlande Deutschland Bundesrepublik
Schweiz FC Lugano 1:0 3:0 1:2
SchwedenSchweden Malmö FF 1:1 2:1 2:0
NiederlandeNiederlande ADO Den Haag 0:2 1:1 2:1
Deutschland Bundesrepublik Borussia Neunkirchen 1:1 3:1 0:3

Gruppe A2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Fortuna'54 Geleen  6  5  0  1 010:300  +7 10:20
 2. 1. FC Kaiserslautern  6  2  2  2 008:100  −2 06:60
 3. Djurgårdens IF  6  2  1  3 009:110  −2 05:70
 4. Grasshopper Club Zürich  6  1  1  4 010:130  −3 03:90
NiederlandeNiederlande Deutschland Bundesrepublik SchwedenSchweden Schweiz
NiederlandeNiederlande Fortuna'54 Geleen 2:0 3:0 2:1
Deutschland Bundesrepublik 1. FC Kaiserslautern 2:1 0:3 1:1
SchwedenSchweden Djurgårdens IF 0:1 1:1 3:2
Schweiz Grasshopper Club Zürich 0:1 2:4 4:2

Gruppe A3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. IFK Norrköping  6  4  1  1 016:700  +9 09:30
 2. PSV Eindhoven  6  4  0  2 015:120  +3 08:40
 3. Eintracht Frankfurt  6  2  0  4 011:110  ±0 04:80
 4. FC La Chaux-de-Fonds  6  1  1  4 008:200 −12 03:90
SchwedenSchweden NiederlandeNiederlande Deutschland Bundesrepublik Schweiz
SchwedenSchweden IFK Norrköping 2:3 1:0 7:1
NiederlandeNiederlande PSV Eindhoven 1:3 3:0 2:1
Deutschland Bundesrepublik Eintracht Frankfurt 1:2 4:2 4:0
Schweiz FC La Chaux-de-Fonds 1:1 2:4 3:2

Gruppe A4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Örgryte IS  6  3  2  1 016:900  +7 08:40
 2. Sparta Rotterdam  6  2  4  0 010:600  +4 08:40
 3. Eintracht Braunschweig  6  2  1  3 016:120  +4 05:70
 4. FC Luzern  6  0  3  3 008:230 −15 03:90
SchwedenSchweden NiederlandeNiederlande Deutschland Bundesrepublik Schweiz
SchwedenSchweden Örgryte IS 1:1 3:1 8:1
NiederlandeNiederlande Sparta Rotterdam 2:2 3:0 0:0
Deutschland Bundesrepublik Eintracht Braunschweig 3:0 1:2 7:0
Schweiz FC Luzern 1:2 2:2 4:4

Gruppe B1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. SC Motor Jena  6  4  1  1 010:400  +6 09:30
 2. 1. FC Tatran Prešov  6  3  2  1 005:200  +3 08:40
 3. Szombierki Bytom  6  2  0  4 006:600  ±0 04:80
 4. NK Rijeka  6  1  1  4 003:120  −9 03:90
Deutschland Demokratische Republik 1949 Tschechoslowakei Polen 1944 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik
Deutschland Demokratische Republik 1949 SC Motor Jena 0:0 2:0 3:1
Tschechoslowakei 1. FC Tatran Prešov 0:1 1:0 3:1
Polen 1944 Szombierki Bytom 3:1 0:1 0:1
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik NK Rijeka 0:3 0:0 0:3

Gruppe B2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. SC Empor Rostock  6  4  0  2 012:400  +8 08:40
 2. Zagłębie Sosnowiec  6  3  1  2 013:100  +3 07:50
 3. FK Radnički Niš  6  2  1  3 011:130  −2 05:70
 4. VSS Kosice  6  2  0  4 008:170  −9 04:80
Deutschland Demokratische Republik 1949 Polen 1944 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Tschechoslowakei
Deutschland Demokratische Republik 1949 SC Empor Rostock 3:0 3:0 3:0
Polen 1944 Zagłębie Sosnowiec 2:1 5:2 3:0
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik FK Radnički Niš 2:1 0:0 7:2
Tschechoslowakei VSS Kosice 0:1 4:3 2:0

Gruppe B3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. FK Željezničar Sarajevo  6  2  3  1 009:700  +2 07:50
 2. SC Leipzig*  6  2  2  2 010:110  −1 06:60
 3. Gwardia Warschau  6  3  0  3 010:130  −3 06:60
 4. Baník Ostrava  6  2  1  3 013:110  +2 05:70
* Da Željezničar Sarajevo vom jugoslawischen Verband aus dem Wettbewerb genommen wurde,
rückte der Zweitplatzierte SC Leipzig ins Viertelfinale vor.
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Deutschland Demokratische Republik 1949 Polen 1944 Tschechoslowakei
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik FK Željezničar Sarajevo 2:2 2:1 3:1
Deutschland Demokratische Republik 1949 SC Leipzig 0:0 2:1 4:1
Polen 1944 Gwardia Warschau 2:1 3:2 1:5
Tschechoslowakei Baník Ostrava 1:1 4:0 1:2

Gruppe B4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Chemie Leipzig  6  4  2  0 010:500  +5 10:20
 2. Slovnaft Bratislava  6  3  1  2 014:100  +4 07:50
 3. NK Zagreb  6  2  1  3 009:110  −2 05:70
 4. Pogoń Stettin  6  1  0  5 006:130  −7 02:10
Deutschland Demokratische Republik 1949 Tschechoslowakei Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Polen 1944
Deutschland Demokratische Republik 1949 Chemie Leipzig 2:2 1:1 1:0
Tschechoslowakei Slovnaft Bratislava 0:1 3:1 4:0
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik NK Zagreb 1:2 4:2 2:0
Polen 1944 Pogoń Stettin 1:3 2:3 3:0

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden von 22. September – 27. Oktober 1965 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Örgryte IS  SchwedenSchweden 5:7 Deutschland Demokratische Republik 1949 SC Leipzig 4:3 1:4
IFK Norrköping  SchwedenSchweden 3:2 Deutschland Demokratische Republik 1949 Motor Jena 1:1 2:1
Fortuna'54 Geleen NiederlandeNiederlande 1:2 Schweiz FC Lugano 1:1 0:1
SC Empor Rostock  Deutschland Demokratische Republik 1949 (M)5:5(M) Deutschland Demokratische Republik 1949 Chemie Leipzig 2:1 3:4

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden von 15. Dezember 1965 – 11. April 1966 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
1. FC Lokomotive Leipzig*  Deutschland Demokratische Republik 1949 2:1 Deutschland Demokratische Republik 1949 Chemie Leipzig 1:1 1:0
FC Lugano  Schweiz (M)1:1(M) SchwedenSchweden IFK Norrköping 0:0 1:1 n. V.

* Mit der Herauslösung der Fußballabteilung aus dem SC Leipzig wurde am 20. Januar 1966 der 1. FC Lokomotive Leipzig als eigenständiger Verein gegründet.

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

IFK Norrköping 1. FC Lokomotive Leipzig
IFK Norrköping
Finale (Hinspiel)
10. Mai 1966 in Norrköping (Idrottspark)
Ergebnis: 1:0 (0:0)
Zuschauer: 13.012
Schiedsrichter: Zdeněk Valeš (Tschechoslowakei Tschechoslowakei)
Spielbericht
1. FC Lokomotive Leipzig


Bengt Lindström – P. Jansson, Roland Pressfeldt – Bill Björklund, Björn Nordqvist, Bo La FleurUlf Jansson, Christer Hult, Ove Kindvall, Örjan Martinsson, Lars Berglund
Cheftrainer: Gunnar Nordahl
Horst WeigangMichael Faber, Peter Gießner, Manfred GeislerKarl Drößler, Volker FrankeDieter Engelhardt, Rainer Trölitzsch, Henning Frenzel, Wolfram Löwe, Arno Zerbe
Cheftrainer: Günter Konzack
Tor 1:0 Martinsson (62.)
1. FC Lokomotive Leipzig IFK Norrköping
1. FC Lokomotive Leipzig
Finale (Rückspiel)
30. Mai 1966 in Leipzig (Bruno-Plache-Stadion)
Ergebnis: 4:0 (2:0)
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: Leo Horn (Niederlande Niederlande)
Spielbericht
IFK Norrköping


Horst Weigang – Michael Faber, Peter Gießner, Manfred Geisler – Karl Drößler, Arno Zerbe – Dieter Engelhardt, Reinhard Trölitzsch, Henning Frenzel, Volker Franke, Jörg Berger
Cheftrainer: Hans Studener
Bengt Lindström – P. Jansson, Bo La Fleur – Bill Björklund, Björn Nordqvist, Örjan Martinsson – Ulf Jansson, Ove Kindvall, Ulf Hultberg, Christer Hult, Lars Berglund
Cheftrainer: Gunnar Nordahl
Tor 1:0 Frenzel (7.)
Tor 2:0 V. Franke (13.)
Tor 3:0 Frenzel (50.)
Tor 4:0 Frenzel (73.)
Nach der knappen 1:0-Niederlage beim Hinspiel hatte Lok Leipzig beste Chancen für den Pokalgewinn. Die Leipziger, die gegenüber der ersten Begegnung Löwe durch Jörg Berger ersetzen mussten, nahmen auch sofort das Heft des Handels in die Hand und lagen bereits nach sieben Minuten durch Frenzels Tor auf Vorlage von Engelhardt in Führung. Mit beiden Spielern sind auch bereits die besten Akteure auf dem Platz genannt. Engelhardt brillierte mit seinen drangvollen Dribblings und beeindruckte mit seiner Spielübersicht, er war an drei Toren maßgeblich beteiligt. National-Mittelstürmer Frenzel bewies seinen Torinstinkt und war mit seinen drei Treffern der Held des Tages. Auch am 2:0 von Volker Franke in der 13. Minute hatte Frenzel eine Aktie, er leitete mit seinem Pass zu Engelhardt die frühe Vorentscheidung ein. Obwohl sich die Leipziger nach ihren beiden Toren eine Phase voller Unkonzentration und Zerfahrenheit leisteten, kamen die Schweden mit ihrem umständlichen Spielaufbau nie richtig ins Spiel. Nur hin und wieder gelangten sie mit schnellem Antritt und direktem Spiel vor Weigangs Tor, doch nur dreimal waren von ihnen gefährliche Torschüsse zu registrieren. Die Leipziger Abwehr stand letztlich sicher, und lenkte mit Geisler als ihrem besten Mann mit jeder gelungen Abwehraktion sofort wieder das Spiel der eigenen Mannschaft nach vorne. Zwei Kopfbälle von Frenzel in der 50. und 73. machten den verdienten Sieg perfekt, mit dem erstmals eine DDR-Mannschaft einen internationalen Pokal gewann.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]