Jérôme Ferrari

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Jérôme Ferrari (2010)

Jérôme Ferrari (* 1968 in Paris) ist ein französischer Schriftsteller, Übersetzer und Philosophielehrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ferraris Eltern stammen aus Korsika.[1] Er wuchs in Vitry-sur-Seine auf und studierte in Paris Philosophie. Nach dem Abschluss zog er als Lehrer nach Korsika. Nachdem er sieben Jahre am Lycée in Porto-Vecchio Philosophieunterricht gegeben hatte, ging er 2007 für vier Jahre an das Lycée internationale Alexandre Dumas nach Algier. Seit 2012 lehrte er Philosophie am französischen Gymnasium in Abu Dhabi. 2017 lebte er mit seiner Familie wieder in Korsika.[2]

Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm mit seinem Roman Le sermon sur la chute de Rome (zu Deutsch: Die Predigt auf den Niedergang Roms), der 2012 mit dem bekanntesten französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt, ausgezeichnet wurde und international für Aufsehen in den Feuilletons sorgte.[3]

In seinem Roman Das Prinzip (2015) geht es, ausdrücklich ohne eine Biografie zu beabsichtigen, um die Persönlichkeit Werner Heisenberg und dessen Beitrag zur tiefgreifenden Änderung unseres naturwissenschaftlichen Weltbildes durch die Quantenphysik.[4]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zum Roman Das Prinzip (2015): Der mit Frankreichs renommiertesten Literaturpreis, dem Prix Goncourt, ausgezeichneten Autor bleibt in seinem siebten Buch, dem vierten ins Deutsche übersetzte, seinen Themen treu: Wie in seinen vorherigen Romanen interessiert er sich in "Das Prinzip" für das Scheitern und die Brüche im Leben (Doreen Midler, Marler Zeitung 18. März 2015).

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersetzungen aus dem Korsischen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marcu Biancarelli: Prighjueri, zweisprachig: Prisonnier. Éditions Albione, Ajaccio, Korasika 2000, ISBN 2-905124-66-0.
  • Marcu Biancarelli: San Ghjuvanni in Patmos, zweisprachig: Saint Jean a Patmos. Édititions Albione, Ajaccio, Korsika 2001, ISBN 2-905124-97-0.
  • Marcu Biancarelli: 51 Pegasi, astri virtuali, zweisprachig: 51, Pegasi, astre virtuel, Éditions Albione, Ajaccio, Korsika 2004, ISBN 2-84698-100-0.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2012: Prix Goncourt für Le Sermon sur la chute de Rome
  • 2010: Grand prix Poncetton, für Où j’ai laissé mon âme
  • 2010: Prix Roman France Télévisions, für Où j’ai laissé mon âme
  • 2009: Prix Landerneau, für Un dieu un animal
  • 2019: Prix Méditerranée für À son image

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anita Traninger: Gedächtnis und Welterzeugung in Jérôme Ferraris Korsika-Trilogie, in Zeitschrift für französische Sprache und Literatur, Bd. 126, H. 1–2, April, S. 105–125. Franz Steiner, Stuttgart 2017 ISSN 0044-2747 (Print)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sandra Kegel: Eine Bar auf Korsika ist ideal für den Roman, FAZ, 11. Mai 2013, S. 40.
  2. SZ Nr. 88, 15./16./17. April 2017.
  3. Autorenprofil beim Webauftritt der Académie Goncourt
  4. Heisenberg-Roman Das Prinzip "Weder Anklageschrift noch Plädoyer", Deutschlandradio Kultur vom 10. März 2015
  5. Le Sermon sur la chute de Rome. siehe französische Wikipedia fr:Le Sermon sur la chute de Rome
  6. Menschliches Scheitern, nationale Niederlagen, Rezension von Sigrid Brinkmann im Deutschlandradio Kultur vom 8. April 2013, abgerufen am 11. März 2015.