J. L. Carr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Joseph Lloyd Carr, auch Jim Lloyd Carr oder Lloyd Carr James (geboren 20. Mai 1912 in Carlton Miniott, North Yorkshire; gestorben 26. Februar 1994 in Kettering) war ein britischer Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joseph Lloyd Carrs Vater war Stationsvorsteher bei der North Eastern Railway. Er war, gemessen an den Standards, ein schlechter und eigensinniger Schüler und erreichte nur nach Umwegen die Zulassung für eine Ausbildung zum Schullehrer. 1938 ging er im Rahmen eines Austauschprogramms für ein Jahr als Lehrassistent nach Huron in den Great Plains.

Bei Kriegsausbruch 1939 wurde Carr für die Royal Air Force rekrutiert und war in Westafrika stationiert. Bei Kriegsende heirateten er und Sally Sexton. Er wurde 1952 Schulleiter der Highfields Primary School in Kettering. 1957 ging er erneut als Austauschlehrer nach Huron und schrieb dort mit The Old Timers of Beadle County eine Sozialgeschichte der Region.

1967 gab er den Lehrerberuf auf, um sich ganz dem Schreiben zu widmen, und gab dabei auch eine Reihe von „Small books“ für ein jüngeres Lesepublikum heraus. Der 1972 erschienene kommentierte Tagebuchroman The Harpole Report ist ein Plädoyer gegen autoritäre Erziehung und eine Abrechnung mit der Verwaltungsbürokratie im seinerzeitigen britischen Schulsystem aus der Sicht eines Grundschulrektors, wie Carr selbst einer gewesen war.

Carrs Roman A Month in the Country erhielt 1980 den Guardian First Book Award und war auf der Shortlist des Booker Prize nominiert. Das Buch wurde 1987 verfilmt. Ebenfalls für den Booker Prize nominiert war 1985 der Roman The Battle of Pollocks Crossing.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A Day in Summer. London : Barrie and Rockliff, 1963[1]
    • Ein Tag im Sommer. Aus dem Englischen von Monika Köpfer. DuMont, Köln, 2018
  • A Season in Sinji. London : Alan Ross, 1967
  • The Harpole Report. London : Secker and Warburg, 1972
    • Die Lehren des Schuldirektors George Harpole. Aus dem Englischen von Monika Köpfer. DuMont, Köln, 2019
  • How Steeple Sinderby Won the FA cup. London : London Magazine, 1975
    • Wie die Steeple Sinderby Wanderers den Pokal holten. Aus dem Englischen von Monika Köpfer. Mit einem Vorwort von Saša Stanišić. DuMont, Köln 2017
  • A Month in the Country. Brighton : Harvester Press, 1980; New York, NY : New York Review of Books, 2000, introduction by Michael Holroyd, ISBN 0-940322-47-1
    • Ein Monat auf dem Land. Aus dem Englischen von Monika Köpfer. DuMont, Köln 2016[2]
  • The Battle of Pollocks Crossing. New York : Viking, 1985
  • What Hetty Did, or, Life and letters. Kettering : Quince Tree Press, 1988
    • Leben und Werk der Hetty Beauchamp : Roman. Übersetzung Monika Köpfer. DuMont, Köln 2022
  • Harpole and Foxberrow, General Publishers. Kettering : J.L. Carr, Publisher, 1992
  • J.L. Carr : some early poems and recent drawings. Bury St Edmunds : Quince Tree Press, 2012
Small books (Beispiele)
  • The red windcheater. 1970
  • The garage mechanic. 1972
  • The dustman. 1972
  • Red Foal's coat. 1974

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Byron Rogers: The Last Englishman: The Life of J.L. Carr. London : Aurum Press, 2003 (nicht verwendet)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. A Day in Summer bei IMDb
  2. Friedhelm Rathjen: Glück auf Zeit. Rezension, in: NZZ, 6. August 2016, S. 25