Jakow Semjonowitsch Landa

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Jakow Landa

Jakow Semjonowitsch Landa (russisch Я́ков Семёнович Ла́нда; * 9. August 1948 in Odessa; † 18. April 2005 in Hannover) war ein sowjetischer Schriftsteller. Er verfasste Romane, Dramen und Essays.

Familie, studentische Jahre, berufliche Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landa wurde als Sohn der Ärztin Maria Jakowlewna Barskoi und des Lehrers Semjon Semjonowitsch Landa in der Ukrainischen Sowjetrepublik geboren. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Mittelschule studierte er an der Charkower Staatlichen Universität Physik. Das Diplom erwarb er auf dem Gebiet der Optik. Während des Studiums war Landa Mitglied des Studientheaters „SINT-63“.[1]

Anschließend absolvierte Landa seinen zweijährigen Wehrdienst als Offizier, dann bekam er eine Arbeitsstelle in St. Petersburg als Programmierer im LOMO, einer bedeutenden Institution zur Entwicklung von optisch-mechanischen und optisch-elektronischen Geräten. Bald wechselte er an das Allunions-Forschungs- und Entwicklungsinstitut der Elektrotechnik.

1991 übersiedelte Landa, infolge des Zerfalls der Sowjetunion, nach Deutschland. Er arbeitete in Hannover als Manager einer Maschinenbaufirma.

Hier setzte er sich auch für die Gründung einer neuen jüdischen Gemeinde in Hannover ein.[2]

Schriftstellerische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jakow Landa begann erst während seiner Emigration in Deutschland zu schreiben. Sein erstes Essay erschien 1992 im Europäischen Journal und trug den Titel «Наши пришли» (Unsere Einwanderung). Es ist eine autobiografische Reportage für die Sendereihen Mensch und Umwelt und Schriftsteller am Mikrofon des Rundfunksenders „Freies Europa“.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1994, Nichts Besonderes («Ничего особенного»). In: Русская мысль, № 4034, 6.–20. Juni, Paris
  • 1994, Platzkarten («Плацкартный»). In: Русская мысль, № 4027, 4. Mai.
  • 1994, Straßenmusikanten («Уличные музыканты»). In: Русская мысль, № 4029, 31. März–6. April.
  • 1996, Beichte eines Konformisten oder Enquette, ausgefüllt im KGB («Исповедь конформиста или анкета, заполненная в КГБ»). In: Zweiundzwanzig, Nr. 99 (Moskau/Jerusalem); im Jahr 2000 auch erschienen in: 21. Jahrhundert, Helsinki
  • 1999, Aufständische, Fortsetzungsroman («Постояльцы»). In: «Родная речь», № 1 (4) (Hannover)
  • 2004, Das letzte Klingelzeichen, Fortsetzungsroman («Последний звонок»). In: Stern (Звезда), № 4
  • 2005, Bilder zur Ausstellung («Картинки с выставки»). In: Mittag, 21. Jahrhundert, № 3, St. Petersburg
  • 2005, Armee-Friese («Армейские байки»). In: Ausländische Schriften (Зарубежные записки), № 3, Dortmund
  • 2005, Roter Pfeil («Красная стрела»). In: Studien, № 9, Berlin/Moskau

Sowie Veröffentlichungen in den Zeitungen/Zeitschriften «Культура», «Известия», «Европа-Центр» und «Грани».

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • E. Tichomirowa: Russische zeitgenössische Schriftsteller in Deutschland. Ein Nachschlagewerk. München, Verlag Otto Sagner, 1998, S. 93

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. "Театр-студия СИНТ-63. Жизнь человеческого духа. След" (russ.), Über das Studientheater SINT-63, Veröffentlichung vom 14. Mai 2003
  2. Kescher, Zeitung des Abraham-Geiger-Kollegs: Abbildung der Wegbereiter für eine neue jüdische Gemeinde, 2005. Seite 4 (PDF-Dokument); abgerufen am 14. August 2010 (Memento vom 29. Dezember 2009 im Internet Archive)