Jan Schwarzbauer

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Jan-Claudius Schwarzbauer (* 1966) ist ein deutscher Chemiker und Hochschullehrer. Er forscht vor allem in den Bereichen Umweltchemie und organische Geochemie.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend, Ausbildung und Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwarzbauer war kurzzeitig Kinderdarsteller und spielte 1980 unter der Regie von Ilse Hofmann und an der Seite von unter anderem Hermann Lause, Grete Wurm und Katrin Schaake im WDR-Fernsehfilm Die Welt in jenem Sommer mit. Hofmann und Drehbuchautor Robert Muller wurden für den Film mit dem Adolf-Grimme-Preis 1981 in Bronze ausgezeichnet.

Sieben Jahre später immatrikulierte sich Schwarzbauer 1987 für ein Chemiestudium an der Universität Hamburg, das er 1993 mit dem Diplom abschloss. In Hamburg wurde er 1997 mit der Dissertation Screening, Identifizierung und quantitative Analyse organischer Substanzen in Sediment und Schwebstoff des Elbesystems zum Dr. rer. nat. promoviert. Seine Doktorväter waren Wittko Francke und Stephan Franke.[1]

In seiner Freizeit betreibt Schwarzbauer die japanische Kampfsportart Judo. Er ist Judo-Abteilungsleiter beim SV Sportfreunde Aachen-Hörn 1948 e. V. und bestand 2014 in Haltern am See die Prüfung zum 4. Dan.[2]

Berufliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unmittelbar nach seiner Promotion wechselte Schwarzbauer 1998 an die RWTH Aachen, an der er seitdem die Arbeitsgruppe für organische Umweltgeochemie leitet. Im Juni 2004 habilitierte er sich dort. Anschließend war er Privatdozent und lehrt und forscht seit 2009 lehrt als außerplanmäßiger Professor am Lehrstuhl für Geologie, Geochemie und Lagerstätten des Erdöls und der Kohle.

Neben seinen universitären Verpflichtungen ist Schwarzbauer in mehreren Peer-Review-Publikationsprojekte des Springer-Verlages eingebunden: So zählte er beispielsweise im Jahr 2003 zu den Mitbegründern der Fachzeitschrift Environmental Chemistry Letters und ist nach wie vor einer von deren Chefredakteuren (editor-in-chief). Darüber hinaus gehört er dem Herausgebergremium (editorial board) der Fachzeitschrift Environmental Earth Sciences an und war im September 2012 Mitherausgeber (issue editor) einer monothematischen Spezialausgabe der Fachzeitschrift Journal of Soils and Sediments, die die Koevolution organischer Substanzen und Böden behandelte. Schließlich ist er außerdem Mitbegründer und Mitherausgeber (series editor) der Sammelwerkreihe „Environmental chemistry for a sustainable world“ (seit 2012) sowie der Monografienreihe „Fundamentals in organic geochemistry“ (seit 2015), zu denen er auch selbst bereits mehrere Bände beigesteuert hat.

Forschungsinteressen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwarzbauers wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf dem geochemischen Nachweis, der Quantifizierung sowie der Beschreibung und Nachverfolgung makromolekularer Verschmutzungen aquatischer Systeme (vorwiegend Flüsse) durch xenobiotisches organisches Material wie etwa synthetische Polymere, das häufig anthropogen eingetragen wird – beispielsweise durch kommunale und Industrieabwässer, Klärschlämme und Sickerwasser von Deponien. Hierbei kommen zumeist komponentenspezifische Isotopenanalysen zum Einsatz. Gleichzeitig analysiert Schwarzbauer auch Böden und fluviatile Sedimente. Er forscht in diesem Zusammenhang geochronologisch und erstellt anhand von Sedimentarchiven korrelierte Verschmutzungshistorien für Flusssysteme.

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sammelwerke in der Reihe „Environmental chemistry for a sustainable world“

Weitere Sammelwerke

Monographien in der Reihe „Fundamentals in organic geochemistry“

Weitere Monographien

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Auflistung aller Promotionen am Fachbereich Chemie der Universität Hamburg seit 1952. Abgerufen auf chemie.uni-hamburg.de am 28. Oktober 2022.
  2. „Die Chance ergreifen“. In: der budoka. № 12/ 2014, Dezember 2014, Seite 27.