Jana Brandt

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Jana Brandt bei der Premiere von "Katharina Luther" 2017 in Berlin

Jana Brandt (* 24. Januar 1965 in Potsdam-Babelsberg) ist eine deutsche Journalistin und Medienmanagerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brandt, Tochter des DEFA-Regisseurs Horst E. Brandt,[1] begann ihre berufliche Karriere 1983 beim Fernsehen der DDR in Berlin-Adlershof. Von 1984 bis 1988 studierte sie an der Universität Leipzig Journalistik. Bereits während des Studiums war sie als freie Autorin für mehrere Film- und Fernsehzeitschriften tätig. Von 1988 bis 1991 arbeitete sie als Redakteurin in der Abteilung Spielfilm beim Fernsehen der DDR/DFF.

Ab 1991 war sie in der Degeto/ARD-Filmredaktion in Frankfurt am Main tätig. Hier zeichnete sie verantwortlich für die Auswahl, Sendeplatzierung und Betreuung von Spielfilmen, Fernsehfilmen und Kaufserien im Ersten. Zudem betreute sie zahlreiche fiktionale Eigenproduktionen. Zusätzlich war sie ab 1996 Leiterin des Bereichs „TV-Produkt und Projekte“. Sie verantwortete Buyout-Produktionen, Auftragsproduktionen und internationale Koproduktionen.

1999 wechselte Brandt zum MDR nach Leipzig[2] und war dort bis zum Januar 2021 Hauptredaktionsleiterin Spielfilm, Serie und Kinder. Sie war Mitglied in der Gemeinschaftsredaktion Serie im Vorabendprogramm der ARD[3] und ARD-Koordinatorin für die Reihe „Polizeiruf 110“. Seit 1999 ist sie auch Mitglied der Gemeinschaftsredaktion Serie im Hauptabendprogramm der ARD,[4] die sie seit 2014 leitet.

Ihre Programmkonzeption wird durch emotionale und gesellschaftlich relevante Stoffe definiert. Ihr besonderes Augenmerk liegt auf deutscher Zeitgeschichte und der historisch-politischen Aufarbeitung der Geschichte der DDR. Unter ihrer Verantwortung entstanden Einzelfilme wie „Nackt unter Wölfen“, „Bornholmer Straße“, „Katharina Luther“ und „Lotte am Bauhaus“, sowie Mehrteiler wie „Der Turm“. Sie ist zuständig für die Zulieferungen des MDR für die Reihen „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ und für die Krimi-Reihen „Zorn“ und „Wolfsland“. Für das Nachmittagsprogramm entwickelte sie die Telenovela „Sturm der Liebe“. Jahrelang war sie für die Gesamtleitung der Serien „In aller Freundschaft“, „In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte“ und „In aller Freundschaft - Die Krankenschwestern“ verantwortlich[5]. Unter ihrer Leitung entstanden Publikumserfolge wie die Serien[6] „Um Himmels Willen“, „Hubert und Staller“, „Familie Dr. Kleist“ und „Tierärztin Dr. Mertens“. Außerdem verantwortete sie die horizontal erzählten Erfolgsserien „Weissensee“ und „Charité“.

Jana Brandt ist seit dem 15. Januar 2021 Programmdirektorin des MDR in der Programmdirektion Halle.[7]

Unter ihrer Verantwortung stehen die crossmedialen Inhaltsbereiche Kultur und Gesellschaft (Wissen, Religion, Geschichte, Dokumentarfilm), sowie die Jungen Angebote des MDR und MDR Jump. Außerdem ist sie für MDR Klassik, MDR-Clara, das MDR-Sinfonieorchester sowie den MDR-Rundfunkchor und den MDR-Kinderchor zuständig. Ebenso ist sie verantwortlich für die ARTE-Koordination mit dem MDR.[8]

Jana Brandt ist jeweils Mitglied des Aufsichtsrats der MDR Media GmbH und der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH (MDM), sowie Aufsichtsratsvorsitzende der Saxonia Media Filmproduktionsgesellschaft. Außerdem vertritt sie den MDR in der Gesellschafterversammlung der Degeto Film GmbH.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrteiler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kino-Koproduktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Serien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003: Um Himmels Willen: Deutscher Fernsehpreis (Bester Darsteller Fritz Wepper)
  • 2008: Die Frau vom Checkpoint Charlie: Deutscher Fernsehpreis (Beste Schauspielerin Veronica Ferres)
  • 2010: Sturm der Liebe: Deutscher Fernsehpreis (Publikumspreis)
  • 2011: Weissensee: Deutscher Fernsehpreis (Beste Serie)
  • 2013: Der Turm: Grimme-Preis (Bester Mehrteiler), Jupiter Award (Bester TV-Film), Publikums-Bambi
  • 2013: Blaubeerblau: Grimme-Preis (Publikumspreis der Marler Gruppe), Robert Geisendörfer-Preis (Buch und Regie)
  • 2013: So wie du bist: Fernsehpreis der österreichischen Erwachsenenbildung (Bester Fernsehfilm) Koproduktion mit ORF
  • 2014: In aller Freundschaft: Publikums-Bambi
  • 2015: Bornholmer Straße: Grimme-Preis (Buch, Regie, Darstellung und Ausstattung), Fernsehpreis der Akademie für Fernsehen (Beste Nebenrolle für Ullrich Matthes), Bambi (TV-Ereignis des Jahres)
  • 2015/16: Nackt unter Wölfen: Seoul International Drama Awards (Bestes TV-Movie), Deutscher Fernsehpreis (Bester Fernsehfilm), Fernsehpreis der Deutschen Akademie für Fernsehen (Bildgestaltung, Nominierung für die beste Redaktion)
  • 2016: Polizeiruf 110: Goldene Henne (Ehrenpreis)
  • 2017: Mitten in Deutschland – NSU: Deutscher Fernsehpreis (Bester Mehrteiler)
  • 2018: In aller Freundschaft: Goldene Henne (Ehrenpreis)
  • 2019: Lotte am Bauhaus: Seoul International Drama Awards Silver Bird (Bestes TV-Movie)[9]
  • 2021: Oktoberfest 1900: Deutscher Fernsehpreis (Bester Mehrteiler)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jana Brandt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Horst E. Brandt. Abgerufen am 17. September 2019.
  2. Hier tut’s nicht so weh. Abgerufen am 13. Dezember 2018.
  3. Die Besetzung der Gemeinschaftsredaktion Vorabend der ARD steht fest. Abgerufen am 13. Dezember 2018.
  4. Schönenborn wird ARD-Fernsehfilm-Koordinator. Abgerufen am 13. Dezember 2018 (deutsch).
  5. In aller Freundschaft: Die wahre Chefin. Abgerufen am 28. Mai 2020.
  6. Alexander Krei: Jana Brandt: "Vielleicht wirkt unser Erfolg ja abschreckend". DWDL.de, 26. Oktober 2018, abgerufen am 13. Dezember 2018.
  7. Jana Cathrin Brandt wird neue Programmdirektorin am MDR-Standort in Halle. Abgerufen am 1. Februar 2021.
  8. Biografie von MDR-Programmdirektorin Jana Brandt. Abgerufen am 1. Februar 2021.
  9. MDR-Koproduktion "Lotte am Bauhaus" gleich zweimal erfolgreich bei "Seoul International Drama Awards 2019". Abgerufen am 17. September 2019.