Joachim Gunter Hammer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Autor liest aus seinen Werken bei der GAV Veranstaltung „Im Wald stehen“ in Graz im Juni 2013

Joachim Gunter Hammer (* 9. Jänner 1950 in Graz) ist ein österreichischer Lyriker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joachim Gunter Hammer studierte Biologie, Physik und Chemie. Er schreibt hauptsächlich Lyrik, auch Haiku und Tanka, sowie Kurzprosa. Gedichte wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. Er ist Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung und lebt in Edelstauden, Steiermark.

Werkbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lyrik von Joachim G. Hammer erstreckt sich einerseits über Jahrzehnte, was die Einspeisung von Motiven und Momenten betrifft, anderseits realisiert sie zeitlich begrenzte Mikrokosmen und behandelt diese wie Pixel eines größeren Ganzen. So lassen sich die Gedichtbände wie jährlich abgefasste und edierte Logbücher lesen, die auf den Zeitgeist reagieren, indem sie ihm auf einer Sprachebene von Mikroben begegnen.

Die Verbindung von naturwissenschaftlichem Stoff mit den Gesetzmäßigkeiten der Poesie macht die Eigenart dieser Lyrik aus. Dabei kommen 17-Silber zum Einsatz, die sich wie Molekularketten durch das Mikroskop schlängeln, das dem Leser gleich mitgeliefert wird. Klanglaterne, Schattenflöte, Frostspanner, Finsternis Sonne Ich sind Buchtitel, die bereits jenen Schlüssel mitliefern, der zum Entsperren der Gedichte notwendig ist.

Immer wieder kommen Synästhesie, Widmung und Künstliche Intelligenz als lyrische Mittel zum Einsatz. Dabei werden musikalische und optische Empfindungen des lyrischen Ichs verknüpft. Eine Widmung an zeitgenössische Lyrikerinnen (beispielsweise für Helwig Brunner, Christine Huber oder Hannes Vyoral) verlinkt das einzelne Gedicht mit dem lyrischen Kosmos eines Seelenkollegen. Die künstliche Intelligenz schließlich erwächst evolutionär aus den poetischen Sequenzen und macht nahtlos dort weiter, wo sich der klassische Autor zurückgezogen hat.

Einen Hinweis, wie diese Lyrik vielleicht zu lesen sei, gibt das Motto aus dem Band Klanglaterne: Wachtest als Schmetterling auf / sahest unvorstellbar / neue Farben, wofür du / verzweifelt Wörter suchtest.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herausgabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Lyrikflugblatt 2019. Podium; Literaturkreis Schloß Neulengbach. Herausgegeben von Joachim Gunter Hammer im Auftrag der Podium-Redaktion. Wien 2019.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Mixner: Verrückung der Sinne. Für Joachim Gunter Hammer. In: Manfred Mixner: Geschichten von Anderen. Feuilletons über Autoren. Keiper, Graz 2016. Seite 151–153.
  • Helmuth Schönauer: Tagebuch eines Bibliothekars. Band II, 1999–2003. Sisyphus-Verlag, Klagenfurt 2015. ISBN 978-3-901960-80-2. Lurenbläser; Verrückung; WAHRnehmung; Gedichte zur Wende eines dunklen Rückens; Aschenlieb; Scheinwerfer; Der blaue Kürbis; Dunkelrote Mischung. Seite 527–533.
  • Christian Teissl: Vom Schreiben für zwei. Einige Notizen zu J. G. Hammer. In: Joachim G. Hammer: [ausgewählte Gedichte]. Podium-Porträt 80. Podium, Wien 2015.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]