Johannes Siemer

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Heinrich Johannes Siemer (* 12. Februar 1906 in Bremen; † 18. Mai 1957 ebenda) war ein deutscher Politiker (Deutsche Partei (DP)) und Mitglied der Bremischen Bürgerschaft.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Schulbesuch mit Abschluss der Mittleren Reife absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung und war danach berufstätig, seit 1929 in Berlin. Von 1940 an war er Soldat und geriet nach Kriegsende in Kriegsgefangenschaft, aus der er 1948 entlassen wurde. Danach arbeitete er zunächst als Handelsvertreter und ab 1952 als Geschäftsführer einer Autovermietung.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war vom Juni 1931 bis Oktober 1932 NSDAP-Mitglied (Austritt) und von Juni 1931 bis Oktober 1932 in der SA (Austritt).[1] Im Juni 1937 stellte er einen Antrag auf Wiederaufnahme in die NSDAP, in dem er „als Grund für seinen Austritt im Herbst 1932 eine zunehmende Zahl von Übergriffen seines SA-Sturms auf Angehörige anderer ‚nationaler‘ Verbände, u. a. des ‚Stahlhelms‘, nennt“.[1] Dieser Antrag wurde im Oktober 1938 abgelehnt, darauf im Mai 1942 erneuter Wiederaufnahmeantrag, „der im Oktober 1942 ebenfalls abgelehnt wird, allerdings mit dem Hinweis, ‚nach Ausscheiden aus der Wehrmacht bzw. nach Kriegsende‘ einen neuerlichen Antrag zu stellen“.[1]

Von Juli 1933 bis 1945 war Siemer Amtswalter der Deutschen Arbeitsfront (DAF), seit Februar 1937 dort Betriebsobmann.

Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft wurde er Mitglied der rechtsgerichteten Deutschen Partei (DP)[2], für die er von Oktober 1955 bis zu seinem Tod im Mai 1957 Mitglied der 4. Bremischen Bürgerschaft war.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norbert Korfmacher: Mitgliederverzeichnis der Bremischen Bürgerschaft 1946 bis 1996 (= Kommunalpolitik. Band 1). LIT, Münster 1997, ISBN 3-8258-3212-0.
  • Bremische Bürgerschaft (Hrsg.), Karl-Ludwig Sommer: Die NS-Vergangenheit früherer Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft. Projektstudie und wissenschaftliches Colloquium (= Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen. Heft 50). Staatsarchiv Bremen, Bremen 2014, ISBN 978-3-925729-72-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Bremische Bürgerschaft (Hrsg.), Karl-Ludwig Sommer: Die NS-Vergangenheit früherer Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft. Projektstudie und wissenschaftliches Colloquium (= Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen. Heft 50). Staatsarchiv Bremen, Bremen 2014, ISBN 978-3-925729-72-0, S. 100
  2. Hermann Meyn, Die Deutsche Partei. Entwicklung und Problematik einer national-konservativen Rechtspartei nach 1945, Droste, Düsseldorf 1965