Jordan Torunarigha

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Jordan Torunarigha
Jordan Torunarigha im Juli 2019
Personalia
Geburtstag 7. August 1997
Geburtsort ChemnitzDeutschland
Größe 191 cm
Position Abwehr
Junioren
Jahre Station
0000–2006 Chemnitzer FC
2006–2016 Hertha BSC
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2015–2019 Hertha BSC II 45 (3)
2016–2022 Hertha BSC 73 (5)
2022 → KAA Gent (Leihe) 11 (0)
2022– KAA Gent 34 (3)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2012–2013 Deutschland U16 7 (0)
2014–2015 Deutschland U18 2 (0)
2015 Deutschland U19 6 (0)
2016–2017 Deutschland U20 8 (0)
2018–2019 Deutschland U21 4 (0)
2021 Deutschland Olympia 3 (0)
2023– Nigeria 1 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: Saisonende 2022/23

2 Stand: 28. Juli 2021

Jordan Torunarigha (* 7. August 1997 in Chemnitz) ist ein nigerianisch-deutscher Fußballspieler, der auf der Position des Abwehrspielers eingesetzt wird.

Vereinskarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juniorenbereich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jordan Torunarigha hatte in der Jugend zunächst in seiner Geburtsstadt beim Chemnitzer FC gespielt, bevor er 2006 in das Nachwuchsleistungszentrum von Hertha BSC wechselte. Er spielt auf der Position des Innenverteidigers.

Der größte Erfolg dort gelang ihm im Jahr 2015 mit dem Gewinn des DFB-Junioren-Vereinspokals. Im Amateurstadion bezwang Torunarigha an der Seite von Maximilian Mittelstädt und Yanni Regäsel Energie Cottbus mit 1:0.[1]

Ein Jahr später wurde dort erneut das Finale erreicht. Im Endspiel mussten sich die Herthaner allerdings mit 2:4 Hannover 96 geschlagen geben.[2]

Herrenbereich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuvor hatte Torunarigha bereits im Juli 2015 im Regionalliga-Team von Hertha BSC sein Debüt im Herrenbereich gegeben, als Trainer Ante Čović ihn beim 1:0-Auswärtssieg beim FSV 63 Luckenwalde in der Startelf aufgestellt hatte.[3]

Am 15. Spieltag der Bundesliga-Saison 2016/17 wurde Torunarigha von Trainer Pál Dárdai erstmals für den Profikader nominiert, kam in der Partie bei RB Leipzig jedoch nicht zum Einsatz. Kurz darauf unterzeichnete Torunarigha bei Hertha BSC einen bis 2020 laufenden Lizenzspielervertrag.[4]

Am 19. Spieltag beim 1:0 gegen den FC Ingolstadt 04 absolvierte er sein Bundesligadebüt, als er in der 90. Minute für Vedad Ibišević eingewechselt wurde und dort auf der ungewohnten Position des Stürmers agierte.[5] Sein erstes Bundesligator schoss Torunarigha am 13. Mai 2017 im Auswärtsspiel gegen den SV Darmstadt 98, als in der 28. Minute mit einem Kopfballtor zum 0:2-Endstand für die Hertha traf.[6]

Im Januar 2022 wechselte Torunarigha auf Leihbasis nach Belgien zur KAA Gent.[7][8] Er bestritt 11 von 16 möglichen Ligaspielen, zwei Pokalspiele einschließlich des gewonnenen Finales sowie zwei Conference-League-Spiele für Gent. Ein endgültiger Wechsel nach Gent wurde von Hertha zunächst abgelehnt.[9] Somit kehrte Torunarigha zur Sommervorbereitung 2022 nach Berlin zurück.[10] Er wechselte jedoch noch vor dem Beginn der Saison 2022/23 endgültig zur KAA Gent, bei der er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 unterschrieb.[11] Hier bestritt er 34 von 40 möglichen Ligaspielen, in denen er drei Tore schoss, ein Pokalspiel und zehn Spiele im Europapokal.

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jordan Torunarigha stand von 2012 bis 2019 im Aufgebot verschiedener Auswahlmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes.[12]

Anfang Juli 2021 wurde Torunarigha von Stefan Kuntz in den Kader der deutschen Olympiaauswahl für das Fußballturnier der Olympischen Sommerspiele 2021 berufen.[13] Deutschland schied nach der Gruppenphase aus, Torunarigha kam bei allen Partien zum Einsatz.

Im Oktober 2023 kam Torunarigha zu seinem ersten Spiel für die nigerianische Nationalmannschaft in einem Spiel gegen Mosambik, welches mit einem Sieg für die Nigerianer zu Ende ging.

Erfolge und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Torunarighas Vater ist der ehemalige Zweitliga-Profi, Trainer und nigerianische Nationalspieler Ojokojo Torunarigha.[14] Sein älterer Bruder Junior ist ebenfalls Fußballspieler.[15]

Als GoVolunteer-Botschafter für Vielfalt und Toleranz setzt sich Torunarigha für ein friedliches und tolerantes Zusammenleben ein.[16]

Torunarigha wurde wiederholt rassistisch beleidigt. 2017 bei einem U23-Spiel[16] und beim Pokalspiel beim FC Schalke 04 (Endstand 3:2 n. V. für Schalke) am 4. Februar 2020.[17] Dieses Vorkommnis war Teil der Dokumentation Schwarze Adler des Streaminganbieters Prime Video. Während eines Testspiels mit der Olympia-Auswahl des DFB gegen Honduras kam es erneut zu einer rassistischen Beleidigung. Daraufhin verließ das Team von Stefan Kuntz in der 85. Minute geschlossen den Platz.[18]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jordan Torunarigha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aufstellungen DFB-Junioren-Vereinspokal-Finale 2015. In: fussball.de. Deutscher Fußball-Bund GmbH, 30. Mai 2015, abgerufen am 5. Februar 2017.
  2. Aufstellungen DFB-Junioren-Vereinspokal-Finale 2016. In: fussball.de. Deutscher Fußball-Bund GmbH, 21. Mai 2016, abgerufen am 5. Februar 2017.
  3. Luckenwalde gegen Hertha. In: datencenter.dfb.de. Deutscher Fußball-Bund e. V., 25. Juli 2015, abgerufen am 5. Februar 2017.
  4. Jordan Torunarigha wird Profi! In: herthabsc.de. Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, 19. Dezember 2016, abgerufen am 5. Februar 2017.
  5. Drei Punkte dank Blitztor! In: herthabsc.de. Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, 4. Februar 2017, abgerufen am 5. Februar 2017.
  6. SV Darmstadt 98 – Hertha BSC. In: kicker.de. Olympia-Verlag GmbH, 13. Mai 2017, abgerufen am 13. Mai 2017.
  7. HERTHA BSC VERLEIHT JORDAN TORUNARIGHA. In: Hertha BSC. Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, 28. Januar 2022, abgerufen am 24. November 2022.
  8. WILKOMMEN JORDAN. In: KAA Gent. 28. Januar 2022, abgerufen am 28. Januar 2022 (niederländisch).
  9. Hertha BSC lehnt Gent-Angebot für Jordan Torunarigha ab. In: onefootball.com. 13. Juni 2022, abgerufen am 21. Juni 2022.
  10. Unsere Blau-Weißen sind zurück!, herthabsc.com, 21. Juni 2022, abgerufen am 19. Juli 2022.
  11. Back for More, kaagent.be, 19. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022, niederländisch
  12. Jordan Torunarigha: Länderspiele. In: weltfussball.de. HEIM:SPIEL Medien GmbH & Co. KG, 2021, abgerufen am 20. Mai 2021.
  13. Mit Kruse zur Medaille? Das ist der deutsche Olympia-Kader, kicker.de, 5. Juli 2021, abgerufen am 5. Juli 2021.
  14. Christian Ewers: Ich werde rennen wie ein Schwarzer, um zu leben wie ein Weißer: Die Tragödie des afrikanischen Fußballs. Gütersloher Verlagshaus, 2010, ISBN 978-3-579-06872-5.
  15. 9 Junior Torunarigha. In: alemannia-aachen.de. TSV Alemannia Aachen GmbH, 12. August 2017, abgerufen am 22. Oktober 2017.
  16. a b Marcel Braune: Hertha-Star Torunarigha: Aus meiner Sicht sind alle Menschen gleich. In: bz-berlin.de. B.Z. Ullstein GmbH, 25. Dezember 2017, abgerufen am 20. Mai 2021.
  17. Torunarigha rassistisch beleidigt: „Er hat auf dem Platz geweint und wollte aufhören“. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung GmbH, 5. Februar 2020, abgerufen am 20. Mai 2021.
  18. Torunarigha rassistisch beleidigt! DFB-Olympia-Team bricht Testspiel in Japan ab. In: focus.de. Focus, 18. Juli 2021, abgerufen am 18. Juli 2021.