Josef Peukert

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Josef Peukert

Josef Peukert (* 22. Januar 1855 in Albrechtsdorf; † 3. März 1910 in Chicago) war ein österreichischer Anarchist. Bekannt wurde er vor allem für sein autobiografisches Hauptwerk Erinnerungen eines Proletariers aus der revolutionären Arbeiterbewegung, auch wenn diese Erinnerungen von Max Nettlau, als äußerst-skeptisch eingeschätzt wurden.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josef Peukert wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Nordböhmen auf. Ab dem sechsten Lebensjahr arbeitete er im Betrieb seines Vaters und mit elf Jahren wurde er aus der Schule genommen. Als 16-Jähriger riss er von zuhause aus und schlug sich in Deutschland mit Gelegenheitsarbeiten durch. In seinen Wanderjahren as junger Zimmermalergeselle war er in der Schweiz und in Frankreich mit anarchistischen Gruppen in Kontakt gekommen. Er wurde 1880 von Frankreich nach England abgeschoben, wo er sich Johann Most anschloss, mit dem er eng zusammenarbeitete.

Er kehrte 1881 nach Wien zurück und beteiligte sich an sozialdemokratischen Arbeitervereinen und wurde später zum kommunistischen Anarchisten. Er übernahm die Redaktion der Zeitschrift Die Zukunft, die vom radikalen Flügel der Sozialisten herausgegeben wurde. Er war auch Redakteur der Herausgeber von der anarchistischen Zeitschrift „Der Rebell“. Seine Linie der „Propaganda der Tat“, wo er Terror gegen Gesellschaft und Staat forderte[2], traf auf Begeisterung bei einer breiten Basis der Arbeiterschaft. Tatsächlich fand von 1883 und 1884 in Wien eine Reihe von militanten Aktionen seiner Anhänger gegen Beamten, Industrielle und Banker, die von ihm offen begrüßt wurde.

Er verließ Österreich im Einverständnis mit der Polizei zwei Tage vor der Verhängung des Ausnahmezustandes im Jänner 1884.[3]

Im sogenannten Bruderkrieg wurde er wegen seiner Freundschaft zum Polizeiagenten Theodor Reuß, von Victor Dave für die Festnahme und spätere Verurteilung zu 15 Jahren Zuchthaus von Johann Neve (in der Haft gestorben 1896) verantwortlich gemacht.

In London war er von 1886 bis 1893 Redakteur von Die Autonomie und nach 1889 Mitredakteur von Der Anarchist. In der „Autonomie“ die Victor Adlers Versuche, die österreichischen Sozialisten zu vereinigen, an und bezichtigte diesen, „mit der Polizei unter einer Decke zu stecken“.

Ab dem Jahr 1890 arbeitete er mit Emma Goldman für einige Jahre in New York City.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gustav Landauer (Hrsg.): Erinnerungen eines Proletariers aus der revolutionären Arbeiterbewegung. Berlin 1913.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Josef Peukert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Inhaltsangabe der Erinnerungen eines Proletariers aus der revolutionären Arbeiterbewegung
  2. Karl Bosl, Ferdinand Seibt: Lebensbilder zur Geschichte der böhmischen Länder
  3. Julius Braunthal: Victor und Friedrich Adler - Zwei Generaationenarbeiterbewegung. 1. Auflage. Verlag der Wiener Volksbuchhandlung, Wien 1965.