Josef Vintr

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Josef Vintr (* 24. August 1938 in Senetářov) ist ein österreichischer Slawist, Bohemist und Philologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Reifeprüfung am Gymnasium in Blansko studierte er von 1956 bis 1961 Klassische Philologie und Bohemistik an der Philosophischen Fakultät der Brünner Universität, die er als promovierter Philologe abschloss. Von 1961 bis 1963 wirkte er als Mittelschullehrer in Bruntál, bevor er bis 1968 wissenschaftlicher Assistent am Institut für tschechische Sprache der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften (ČSAV). Während dieser Zeit erwarb er das Doktorat der Philosophie (1967).

1968 rief ihn der bedeutende tschechisch-österreichische Slawist František Václav Mareš als Vertragsassistent an die Wiener Slawistik. 1974 nostrifizierte Vintr sein Doktorat an der Universität Wien, 1976 wurde ihm die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen, und so wurde er beamteter Universitätsassistent. 1977 folgte die Habilitation für Slawische Philologie mit besonderer Berücksichtigung der Bohemistik und Sorabistik.

1980 rückte Vintr zum außerordentlichen Universitätsprofessor für Bohemistik und Sorabistik auf, war von 1986 bis 1992 Vorstand des Instituts für Slawistik der Universität Wien, wurde 1998 in die Stellung eines Universitätsprofessors gehoben und 2003 pensioniert.

Forschungsschwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu seinen wissenschaftlichen Hauptinteressen zählen die Entwicklung der westslawischen Sprachen, insbesondere des Tschechischen, was die historische Lautlehre angeht, die (historische) Stilistik des Tschechischen sowie die Geschichte der Bohemistik und Slawistik in Österreich. Er gilt als anerkannter Experte für das Alttschechische, des Weiteren für tschechische Handschriften und alte Drucke in österreichischen Bibliotheken, tschechische Bibelübersetzungen, ältere tschechische Grammatiken sowie alttschechische und barocke tschechische Literatur.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur von Josef Vintr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die ältesten tschechischen Evangeliare. Edition, Text- und Sprachanalyse der ersten Redaktion. München 1977, ISBN 3-87690-128-6.
  • Tschechische Grammatik. Wien 1994, ISBN 3-215-11005-9.
  • Das Tschechische. Hauptzüge seiner Sprachstruktur in Gegenwart und Geschichte. München 2001, ISBN 3-87690-796-9.
  • Studien zur älteren tschechischen Grammatographie. München 2008, ISBN 978-3-89586-810-8.
  • Vídeňský podíl na počátcích českého národního obrození – J. V. Zlobický (1743-1810) a současníci: život, dílo korespondence. Wiener Anteil an den Anfängen der tschechischen nationalen Erneuerung – J. V. Zlobický (1743-1810) und Zeitgenossen: Leben, Werk, Korrespondenz. Eds. Josef Vintr & Jana Pleskalová. Praha 2004, ISBN 978-80-2001-183-1.
  • Studien zur älteren tschechischen Grammatographie (= Travaux linguistiques de Brno 03). München 2008, ISBN 978-3-89586-810-8.
  • Ostrovské rukopisy (= Edice Slovo a obraz XXVII). Olomouc 2014, ISBN 978-80-7412-152-4.

Literatur über Josef Vintr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]