Joseph Alexander von Helfert

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Joseph Alexander Helfert, Lithographie von August Prinzhofer, 1855
Joseph Alexander Freiherr von Helfert, ca. 1907

Joseph Alexander Helfert, ab 1854 Freiherr von Helfert (* 3. November 1820 in Prag; † 16. März 1910 in Wien), war ein österreichischer Politiker und Historiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joseph Alexander Helfert ist der Sohn des Rechtswissenschaftlers Joseph Helfert und dessen Frau Anna, geb. Schreiner. Er war von 1848 bis 1860 k.u.k. Unterstaatssekretär im Unterrichtsministerium und 1860/61 Unterrichtsminister. In diesen Funktionen setzte er sich für die Gleichberechtigung der Nationen im Schulwesen innerhalb der Monarchie ein. Als Ritter des Eisernen Kronenordens 2. Klasse wurde Helfert am 18. August 1854 in Wien in den österreichischen Freiherrnstand erhoben.[1] Seit 1881 gehörte er dem Herrenhaus an.

Er war Gründer des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung (1854) und mit Franz Martin Schindler der Leo-Gesellschaft (1892), dessen Präsident er bis zu seinem Tode war. Die österreichische Leo-Gesellschaft, nach Papst Leo XIII. benannt, war ein Verein zur Förderung katholischen Wissens.

1859 bis 1861 war Helfert Präses-Stellvertreter der Gesellschaft der Musikfreunde, 1859 bis 1868 Präsident des Alterthums-Vereins zu Wien und 1863 bis 1910 Präsident der K.k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale.

Über seine Veröffentlichungenen in Büchern hinaus publizierte er auch historische Feuilletonbeiträge in der Wiener Zeitung.[2]

Helfert wurde auf dem Friedhof von Pottenstein in Böhmen beigesetzt.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Helfert verfasste erzählerische Schriften und machte Übersetzungen aus dem Tschechischen. Als Historiker befasste er sich mit der Geschichte Österreichs mit Schwerpunkt auf der Revolution von 1848.

Würdigungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1854: Orden der Eisernen Krone II. Klasse[3]
  • 1854: Erhebung in den Freiherrnstand[4]
  • 1861: Ernennung zum Geheimen Rat[4]
  • 1887: Großkreuz des Franz Joseph-Ordens[4]
  • 1898: Orden der Eisernen Krone I. Klasse[4]
  • 1922: Benennung der Helfertgasse in Wien-Meidling nach Joseph Alexander von Helfert

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Geschichte Oesterreichs vom Ausgange des Wiener October-Aufstandes 1848. 4 Bände, 1869–1886 (Band 1, Band 2, Band 3, Band 4/1, Band 4/2, Band 4/3 als Google Buch). (Digitalisat)
  • Die Wiener Journalistik im Jahr 1848. 1877 (Reprint 1977).
  • Joachim Murat. Seine letzten Kämpfe und sein Ende. Manz, Wien 1878 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Der Wiener Parnaß im Jahre 1848. 1882 (Reprint 1977).
  • gemeinsam mit Georg Emanuel Haas: Oesterreichische Geschichtslügen. 2. Auflage. Paderborn 1897 (ULB Münster).
  • Die Wiener Zeitung im Jahre 1848. In: Jubiläums-Festnummer der kaiserlichen Wiener Zeitung 1703–1903 (Beilage zur kaiserlichen Wiener Zeitung), 8. August 1903, S. 33–36.
  • Geschichte der österreichischen Revolution im Zusammenhang mit der mitteleuropäischen Bewegung 1848/49. 2 Bände, 1907–1909.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Joseph Alexander von Helfert – Quellen und Volltexte
Commons: Joseph Alexander von Helfert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band V, S. 93 (= Band 84 der Gesamtreihe), C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1984.
  2. Vgl. u. a. Joseph Alexander von Helfert: Maria Louise. In: Wiener Zeitung, 2. Jänner 1873, S. 4; weiters: Joseph Alexander von Helfert: Die Thronbesteigung Kaiser Franz Josephs I. In: Wiener Zeitung, 13. Dezember 1871, S. 1004.
  3. Joseph Freiherr von Helfert. Artikel im Biographischen Lexikon des Kaiserthums Oesterreich – Online-Version.
  4. a b c d Freiherr von Helfert †. In: Wiener Zeitung, 16. März 1910, Beilage Wiener Abendpost, S. 5.