Kabinett Caprivi

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Kabinett Caprivi
Reichsregierung des Kaiserreichs
Leo von Caprivi
Reichskanzler Leo von Caprivi
Wahl 1890, 1893
Legislaturperiode 8., 9.
Ernannt durch Kaiser Wilhelm II.
Bildung 20. März 1890
Ende 28. Oktober 1894
Dauer 4 Jahre und 222 Tage
Vorgänger Kabinett Bismarck
Nachfolger Kabinett Hohenlohe-Schillingsfürst
Zusammensetzung
Partei(en) Parteilose
Unterstützt durch:

Zentrum
NLP
DKP
FKP
FVg

Repräsentation
Reichstag 1890:
240/397

1893:
261/397
Leo von Caprivi

Das Kabinett Caprivi war die vom 20. März 1890 bis 28. Oktober 1894 unter Kaiser Wilhelm II. amtierende Reichsregierung des Deutschen Reiches.

Reichstagsmehrheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Reichstagswahl 1890 verloren die Kartellparteien ihre bisherige Mehrheit. In seiner Politik der Versöhnung setzte von Caprivi auf die Verständigung mit der Zentrumspartei. Mit der Unterstützung der Nationalliberalen Partei, der Deutschkonservativen Partei und der Freikonservativen Partei konnte er sozialpolitische Reformen und ein Ende von Bismarcks Schutzzollpolitik auf den Weg bringen. Die Konservativen standen seinen Plänen skeptisch gegenüber, sahen sich jedoch als staatstragende Parteien gezwungen ihnen zuzustimmen.[1]
Nachdem eine Mehrheit der Zentrumsfraktion gegen die Erhöhung des Wehretats gestimmt hatte, kam es zu Neuwahlen. Bei der Reichstagswahl 1893 konnten die Kartellparteien zulegen. Dennoch war von Caprivi auf die Zustimmung des Zentrums zu seiner Politik angewiesen. In der Folge konnte er mit Hilfe eines Teils des Zentrums, der Kartellparteien und der neugegründeten, von den Liberalen abgespalteten und regierungstreuen Freisinnigen Vereinigung den Wehretat erhöhen.

Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kabinett Caprivi
20. März 1890 bis 28. Oktober 1894
Reichskanzler
Leo Graf von Caprivi
Vizekanzler
Karl Heinrich von Boetticher
Auswärtiges Amt
Adolf Marschall Freiherr von Bieberstein
Inneres
Karl Heinrich von Boetticher
Justiz
Otto von Oehlschläger
bis 2. Februar 1891
Robert Bosse
bis 24. März 1892
Eduard Hanauer
bis 10. Juli 1893
Rudolf Arnold Nieberding
Marine
Karl Eduard Heusner
bis 22. April 1890
Friedrich von Hollmann
Post
Heinrich von Stephan
Schatz
Helmuth Freiherr von Maltzahn
bis August 1893
Arthur Graf von Posadowsky-Wehner

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Regenten und Regierungen der Welt, Band 2,3. Neueste Zeit: 1492–1917, bearb. von B. Spuler; 2. Aufl., Würzburg, Ploetz, 1962.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Leo von Caprivi. dhm, 13. April 2016, abgerufen am 27. Mai 2022.