Kaiser Wilhelm II. (Schiff, 1899)

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Kaiser Wilhelm II.
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
andere Schiffsnamen

Lord Milner (1918–1929)

Schiffstyp Passagierschiff
Bauwerft Josef L. Meyer, Papenburg
Baunummer 130
Stapellauf 1899
Verbleib 1929 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 52,30 m (Lüa)
Breite 8,45 m
Tiefgang (max.) 3,65 m
Verdrängung 670 t
Vermessung 495 BRT
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen­leistung 755 PS (555 kW)
Höchst­geschwindigkeit 13,3 kn (25 km/h)
Propeller 2

Die Kaiser Wilhelm II. war ein deutscher Dampfer, der im Dienst des Kaiserlichen Gouvernements Deutsch-Ostafrika stand und nach dem deutschen Kaiser Wilhelm II. benannt war. Von den britischen Besatzungsbehörden wurde er 1918 in Lord Milner umbenannt und 1929 abgewrackt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kaiser Wilhelm II. wurde von Joseph L. Meyer in Papenburg gebaut und offenbar am 22. Juni 1899 in Dienst gestellt. Am 2. September 1899 traf sie in Daressalam ein.[1] Sie war zunächst in der Kolonie Deutsch-Ostafrika als Tonnenleger, Passagierdampfer und Transporter im Einsatz. Vermutlich wurde das Schiff auch im Maji-Maji-Aufstand als Truppentransporter für die Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika eingesetzt. Die Kaiser Wilhelm II. konnte bis zu 300 Personen, 12 Tiere und 1.200–1.500 Lasten transportieren.[2] Der Heimathafen war möglicherweise Daressalam. Als Dienstflagge führte sie die so genannte Reichskolonialflagge des Auswärtigen Amts bzw. ab 1907 des neuen Reichskolonialamts.

Anlässlich der Besetzung Daressalams im Zuge des Ersten Weltkriegs wurde der Dampfer am 4. September 1916 von den deutschen Behörden in Daressalam selbst versenkt. Er wurde spätestens 1918 von den britischen Besatzungsbehörden gehoben, repariert und als Lord Milner in Dienst gestellt; Namensgeber war der seinerzeitige britische Kriegsminister Alfred Milner. Spätestens 1926 wurde die Lord Milner außer Dienst gestellt und zum Abbruch angeboten. 1929 wurde sie in Daressalam abgewrackt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 7: Landungsverbände (II), Landungsfahrzeuge i(m). e(eigentlichen). S(inn). (Teil 2), Landungsfähren, Landungsunterstützungsfahrzeuge, Transporter; Schiffe und Boote des Heeres, Schiffe und Boote der Seeflieger/Luftwaffe, Kolonialfahrzeuge, Koblenz 1990, S. 220f. ISBN 3-7637-4807-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kaiser Wilhelm II. (ship, 1899) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsches Kolonialblatt (Hrsg.): Jahresbericht über die Entwickelung der Schutzgebiete im Jahre 1898/1899. Mittler, Berlin 1900, S. 223 (Digitalisat der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, HA 10 Ea 1502/10-1898/99).
  2. Kurt von Schleinitz (Hrsg.): Militärisches Orientierungsheft für Deutsch-Ostafrika. Deutsch-Ostafrikanische Rundschau, Daressalam 1911, Kap. III, S. 6 (Digitalisat: Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main 2018).